ICE rast in Schafherde. Was für eine Symbolik!
Soviel zum Thema Krisenmanagement. Ich finde es ungeheuerlich, daß Mehdorn und Tiefensee nicht die Verantwortung für diesen ganzen DB-Schlamassel übernehmen und ENDLICH ENDLICH zurück treten.
Na, wenigstens ist der öffentliche Druck jetzt groß genug, denn das Thema wird definitiv den Wahlkampf beeinflussen. Und es sieht leider so aus, als habe Tiefensee der SPD einen Bärendienst erwiesen mit seiner Roland Koch-mäßig-aussitzenden Beratungsresistenz, jetzt einfach mal Größe zu zeigen und irgendwo wieder klein anzufangen, als Bahnwärter Thiel oder sonst was. So aber wird das nichts, mit dem großen SPD-Traum 25% plus, doofer Ypsi Tiefensee!
Schade, hätte was werden können mit dem deutschen Obama Müntefering und dem Geheimrat Stein_Eier
Here you go, sachlicher...
ICE-Unfall bei Fulda
Behörden machen Bahn schwere Vorwürfe
Erschienen am 14. November 2008
Ein ICE raste Ende April in eine Schafherde und entgleist (Foto: ddp)
Schwere Vorwürfe gegen die Deutsche Bahn: Das Katastrophenmanagement nach der Kollision eines ICEs mit einer Schafherde Ende April im Landrückentunnel bei Fulda soll ein Desaster gewesen sein. Das geht aus einem Untersuchungsbericht des Regierungspräsidiums Kassel hervor. Danach sei unter anderem ein Lokführer des Rettungszugs angetrunken und die Weitergabe von Informationen unzureichend gewesen.
Bei dem Unfall am 26. April war ein ICE an der Einfahrt zu Deutschlands längstem Eisenbahntunnel in eine Schafherde gerast. 19 Menschen wurden verletzt, mehr als 20 Schafe getötet. Der Tunnel war erst nach rund sieben Wochen wieder beidseitig befahrbar.
Notfallstelle behinderte Rettungsarbeiten
Dem Bericht zufolge versagte die zuständige Notfallleitstelle des Konzerns gleich in mehreren Punkten. Sie habe die Lage falsch eingeschätzt, das Unglück heruntergespielt, die Rettungskräfte nicht ausreichend informiert und schließlich sogar die Rettungsarbeiten behindert. Sie habe zudem die Entsendung eines Rettungszuges verzögert, obwohl die Entscheidung über dessen Einsatz ihr gar nicht zugestanden habe.
Foto-Serie ICE rast in Schafherde
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Falsche Infos weitergegeben
Der vor Ort anwesende Notfallmanager der Deutschen Bahn habe außerdem fehlerhafte Informationen weitergegeben. Er und die Leitstelle des Konzerns kommunizierten, ohne die technische Einsatzleitung mit einzubeziehen. "Hieraus resultierten dann unterschiedliche Informationsstände, die zu unterschiedlichen Beurteilungen führten", heißt es in dem neunseitigen Bericht. Eine Konsequenz dieser unterschiedlichen Informationsstände sei die verspätete Entsendung der Rettungszüge gewesen.
Lokführer von Rettungszug angetrunken
Zwei solcher Züge seien nach dem Unglück eingesetzt worden, heißt es in dem Bericht. Doch sie seien keine große Hilfe gewesen. Der Fahrer des einen Rettungszugs sei angetrunken gewesen, der zweite habe die Technik nicht bedienen können. Erst nach einem Blick in die Bedienungsanleitung habe ein Zug im Tunnel eingesetzt werden können.
Veraltete Technik
Darüber hinaus sei die Arbeit der Feuerwehr zusätzlich behindert worden. So habe sie keine Schlüssel gehabt, um die Türen der Rettungsstollen des Tunnels von außen zu öffnen. "Die Herausgabe der Schlüssel an die Feuerwehr wird vonseiten der Bahn AG abgelehnt." Der Bericht aus dem Kasseler Brand- und Katastrophenschutzdezernat kommt zu dem Schluss, auf der Schnellfahrstrecke fehlten "zwingend erforderliche technische Ausstattungen, die heute Stand der Technik sind".
Fazit: "Mangelhaft"
Auch der Informationsfluss und die Alarmierung der Einsatzkräfte seitens der Leitstellen der Bahn seien "mangelhaft" gewesen, heißt es in dem Papier. Zudem habe sich die wiederholte Aussage der Bahn, die Sicherheit der Strecke Hannover-Würzburg sei gewährleistet, "als nicht richtig erwiesen", so das Fazit der Analyse. Sie fordert, "alle Anstrengungen zu unternehmen, um das System zu verbessern."
Bahn antwortet nicht
Hessens Innenminister Volker Bouffier (CDU) hat den Mängelbericht bereits Anfang November an Bahn-Chef Hartmut Mehdorn geschickt. In einem Begleitbrief bezeichnet Bouffier die Erkenntnisse als "bedenklich" und fordert von Mehdorn bauliche Verbesserungen an den Tunneln. Darüber hinaus solle die Bahn Gespräche mit dem Regierungspräsidium aufnehmen. Ziel sei es, "Verbesserungen, was die Sicherheit dieses Tunnels angeht, zu erzielen", sagte ein Ministeriumssprecher. Bislang habe die Bahn den Brief nicht beantwortet. Die Bahn bezeichnete das Gutachten über Sicherheitsmängel an Tunneln als "unverantwortliche Panikmache". Rettungskonzept und Beschaffenheit des Landrückentunnels entsprächen geltenden Rechtsvorschriften.
Quelle: T-Online