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Tiefraum Chroniken: Aus der Dunkelheit

Tiefraum Chroniken: Aus der Dunkelheit
Chapter 1: Böses Erwachen


Der Raum war mit dunklem Holz vertäfelt und schlicht aber elegant eingerichtet. Öllampen warfen ein warmes Licht auf den langen Tisch und die bequemen Stühle in der Mitte des Raumes, in dem die Dame in dem langen, schwarzen Abendkleid stand und sich nervös und sichtlich voller Angst umsah.

Erschreckt fuhr sie herum als sie hörte wie sich die einzige Tür dieses kleinen Salons öffnete. Mit einem Lächeln trat ein Mann ein, etwas größer als sie, mit breiten Schultern und massivem Körperbau, aufrechtem Gang und einem leichten Lächeln. Sein Kinn war von einem Dreitagebart bedeckt, der nahtlos in seine kurz geschorenen Haare überging. Und doch wirkte er gepflegt in seinem eleganten, schwarzen Mantel, der bestickten Weste und den Wadenhohen, dunklen Lederstiefeln. Entspannt stützte er sich auf einen glänzenden, ebenfalls schwarzen Gehstock.

Sorgfältig schloss er die Tür und musterte sie schweigend. Immer noch lag das Lächeln um seine Lippen doch in seinen Augen war ein Funkeln, das sie nicht so deuten wusste.
Seine Stimme wirkte amüsiert als er sie ansprach. „Guten Abend my Lady. Ich hoffe inständig das Ihnen die Unterbringung zusagt und mein... Personal nicht zu rau mit Ihnen umgegangen ist.“

In diesem Moment brach sich ihre Wut bahn und drängte Angst und Ungewissheit beiseite. „SIE SIND EIN VERDAMMTER PIRAT! WAS ZUM TEUFEL DENKEN SIE SICH DABEI!? Mein Vater wird Sie jagen und zur Strecke bringen! Und DANN werden Sie und Ihre Meute an grölenden und saufenden Schlächtern aufgeknüpft werden!“ Sie hatte nicht gemerkt wie ihre Hände sich zu Fäusten ballten und ihr Gesicht vor Wut rot glühte. Nur mit Mühe konnte sie sich zurückhalten nicht einfach auf diesen entsetzlichen Kerl los zu gehen.

Sie empfand nur Wut und Hass auf ihn, hatte er doch ihre kleine Fregatte aufgebracht, die Wachen abschlachten lassen und sie und ihre gesamte Gefolgschaft zu Gefangenen gemacht. Bei dem Gedanken, das er diesen treuen Seelen vielleicht schon etwas angetan hatte lief ihr ein eiskalter Schauer der Angst über den Rücken und sie hätte ihm am liebsten das überhebliche Grinsen aus dem Gesicht gekratzt.

„Oh, wie stürmisch die junge Dame doch sein kann. Das geziemt sich aber nicht für eine Dame von Welt, eine Lady vom Hofe.“ Wieder funkelten seine Augen sie belustigt an und er stützte auch seine zweite Hand auf den silbernen Knauf des Spazierstocks.
„Glauben Sie wirklich ich wüste nicht wer Ihr Vater ist und wozu er im Stande ist, Holdeste? Glauben Sie mir, ich freue mich schon darauf mit Ihrem Vater in Verhandlung zu treten.“

Die folgenden Worte spuckte sie ihm förmlich vor die Füße. „Ich wünsche dir viel Vergnügen, Abschaum. Er wird dich in der Luft zerreissen!“

Er quitierte die Worte nur mit einem leichten Nicken. „Oh, wir werden sehen. Mal schauen was ihm die Jungfräulichkeit seines kleinen Goldstücks wert ist.“ Wieder funkelten seine Augen als er sie betrachtetete und sie lass eine solche Mischung aus Gier, Lust und Spott heraus, das sie nicht mehr an sich halten konnte und sich mit zu Krallen gekrümmten Fingernägeln in seine Richtung warf.

Doch schon nach dem ersten Meter bäumte sich ihr Körper auf und verkrampfte unter dem glühend heissen Schmerz, der von ihrem Hals durch ihren Körper fuhr, ausgehend von dem seltsamen Halsband das diese Sklavenjäger ihr angelegt hatten.

Als sie wieder zu sich kam lag sie zusammen gekrümmt auf dem Fußboden und konnte nicht mehr als wimmern und krampfhaft schlucken um die Erinnerung an das höllische Gefühl in ihrem Hals los zu werden.

Sie hörte seine Stimme, nah, vielleicht nur einen Meter von ihren geschlossenen Augen entfernt. „Glaubt mir, Lady, ich mag das nicht und ich bedaure das das Nötig war. Aber wenn wir alle das kommende Überstehen wollen ist es zwingend notwendig das Ihr ein paar Grundregeln lernt.“

Mit diesen Worten schient er sich wieder aufzurichten und zur Tür zu gehen.
Sie fühlte sich in diesem Moment so unsagbar allein und einsam das die Tränen in ihre Augen schossen als sie hörte das die Tür wieder ins Schloss gefallen war.
Chapter 2: Über den Horizont hinaus

Mit zu Boden gesenkten Blick und hinter den Rücken verschränkten Händen schritt der Kapitän von dem Salon weg, den Gang runter.
War der Raum, der jetzt als nobleres Gefängnis für die junge Dame diente, mit Holz vertäfelt und luxuriös eingerichtet so bestand der Gang aus kaltem, nacktem Metall.
Alle paar Meter hing eine Messinglampe und warf ein sanftes, gelbes Licht in die Umgebung.
Aus den Tiefen des Rumpfes hörte man das gleichmäßige Stampfen der gewaltigen Maschinen, die das Schiff antrieben.

Plötzlich erhob sich eine sanfte, helle Stimme wie aus dem Nichts und sprach zu dem Mann in dem dunklen Mantel. „Ein neues Spielzeug, Thomas?“ Man hörte deutlich einen leicht stichelnden aber doch amüsierten Tonfall aus der Stimme, die gut zu einer jungen Frau passen würde.
Er hob nur leicht den Kopf und schaute unter dem Dreispitz hindurch kurz zur Decke.
„Nein, Mari, eine Notwendigkeit.“
„Uuuhhh, sind wir heute aber wichtig.“
Jetzt stahl sich doch wieder ein Lächeln auf die Lippen des Mannes. „Mari, wenn ich dich jemals in die Finger kriege ziehe ich dir den Hosenboden stramm.“
Durch die Luft zog sich ein leichtes, klares Lachen.
„Ja, Käptn‘ und dann würdest du auch sehen wie ich bei diesen Worten erröte.“

Mittlerweile war er fast am Ende des Ganges angekommen.
Vor ihm lag ein aufwändig geschnitztes Holzschott, das sich jetzt mit einem Rumpeln öffnete als sich schwere Messingzahnräder in Bewegung setzten.

Er betrat den Raum dahinter und lies seinen Blick über die Szene schweifen, die Hände immer noch hinter dem Rücken verschränkt.
Ein halbes Dutzend Menschen waren hier mit den unterschiedlichsten Dingen beschäftigt, einer an einem großen Steuerruder, andere an metallischen Kästen, die mit Messingintarsien verziert waren, blinkten und seltsame, surrende Geräusche von sich gaben.
In dem Moment erklang ein heller, schneidender Pfeifton gefolgt von dem gebellten Kommando „KAPITÄN AUF BRÜCKE!“
Alle Anwesenden schauten sich kurz um und standen stramm, bis der Kapitän nickte und ein ruhiges „Weitermachen.“ von sich gab.
Als alle wieder ihren Beschäftigungen nachgingen ging er zu dem Mann, der das Kommando gegeben hatte und sprach ihn an.
„Mister Fitzgerald, wie ist die Lage?“
Dieser antwortete mit einem breiten, etwas müde klingenden Dialekt. „Aye, Käptn‘ Graveyard, ‚s scheint alles in Ordnung zu sein. Wir komm gut vorran un‘ es sin‘ weder Schiffe der königlichen Marine noch der Trading Companie zu endeckn‘.“

Thomas Graveyard nickte und schaute zu dem riesigen Fenster an der Stirnseite des Schiffes. Und durch es auf die unendliche Weite der Sterne, durch die sie navigierten.

„Sehr schön, Mister Fitzgerald. Hoffen wir das es so bleibt.“
Er atmete tief durch bevor er weiter sprach.

„Setzen Sie Kurs auf die Asteroidenfelder von Tortuga!“
*****har Paar
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Kurzer Einwurf: Eine Diskussion zu dieser Geschichte findet sich für alle Interessierten hier:

Tiefraum Chroniken: Nur Diskussion!

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Der Antaghar
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