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Das ganz eigene BDSM

Das ganz eigene BDSM
Hallöle! *ggg*

Wie schon so viele Male ist mir in den letzten Tagen wieder durch den Kopf gegangen, dass jeder Dom und jeder Sub seine bzw. ihre ganz eigene Auffassung von BDSM hat.

Manchmal gleichen sich die Sichtweisen, manchmal klaffen sie sehr weit auseinander...

Mir und auch anderen weniger erfahrenen Subs wird oft von so manchen Doms deren Sichtweise als die einzig Wahre aufgetischt und alles andere sei falsch.

Nun wurde in dem parallel laufenden Thread

Lieber gefesselt

vom "ganz eigenen BDSM" gesprochen...

(Ganz herzliches Dankeschön an die netten Herren dort, die uns so geduldig immer wieder von neuem Mut machen...)

Jeder hat für sich so seine eigene Vorstellung, sein eigenes BDSM...
Ich fände es interessant und hilfreich zu erfahren, wie sich das jeweils immer entwickelt hat, wie habt Ihr euer eigenes BDSM "aufgebaut", welchen Rat könnten so manche erfahrene BDSM'ler uns Anfängern geben???

Liebe Grüße

Sissi
*********irgit Paar
7.469 Beiträge
Der eigene BDSM und der Weg dorthin
Jeder von uns SM´ler hat sein eigenes BDSM, welches aus Vorlieben , Abneigungen und Phantasien besteht. Am Anfang steht erstmal das große Entdecken und Staunen, manchmal auch Verwirrung, Angst und das Zurückschrecken vor der eigenen Persönlichkeit. Dann kommt, ich möchte, ich will und man fängt an seinen Weg zu gehen. Erste Phantasien werden vorsichtig umgesetzt und ganz langsam fängt man , diesen Teil seiner Persönlichkeit kennenzulernen ,auszuleben und zu schätzen. Man stellt fest, das mag ich, jenes nicht so sehr, anderes war in meirer Phantasie viel schöner und wieder anderes kostete mich Überwindung und war wunderschön und manches geht hingegen gar nicht. Es gibt Momente, da glaubt man zu Versagen, stellt sich und seine Persönlichkeit in Frage, dann wieder gibt es Augenblicke, da wächst man über sich hinaus. Es ist ein schwieriger und doch wunderschöner Weg , der sich zu gehen lohnt . Er beinhaltet viele Fragen und die Suche nach Antworten, er beschert uns die Fähigkeit absolut zu vertrauen und lehrt Verantwortungsbewußtsein, auch sich selbst gegenüber, er zeigt uns, wie verschiebbar etliche Grenzen sind und wie unverrückbar andere, macht verwundbar und stark, zeigt uns Achtung und Respekt.
Lg, Birgit
*******pain Paar
389 Beiträge
Die wahre Sichtweise
- "Halllöle" – Gell, mir Schwoba kenned hald elles ausser Hochdeidsch –

"Mir und auch anderen weniger erfahrenen Subs wird oft von so manchen Doms deren Sichtweise als die einzig Wahre aufgetischt und alles andere sei falsch."

Der Grund hierfür ist ein einfacher: Dom spürt in sich ein tiefes sexuelles Bedürfnis, dessen Erfüllung aber nicht ganz so einfach ist, da er einen Partner oder eine Partnerin braucht, deren Bedürfnisse spiegelsymmetrisch sind. In dieser Situation ist Dom geneigt, durch Verweise auf die "wahre Art" von BDSM Druck auf Sub auszuüben, wenn ihre Bedürfnisse eben nicht ganz spiegelsymmetrisch sind. "Wenn du das nicht magst oder dies nicht aushältst, bist du keine echte Sub!" – Wir hatten die Diskussion ja bereits hier im JC in aller Ausführlichkeit.

Die Methode ist uralt und nicht auf BDSM beschränkt. Früher etwa versuchten Männer ein normiertes Ehefrauenbild zu erzeugen, um damit ihre Frauen unter Druck zu setzen, wenn sie mal nicht willig waren, die Beine breit zu machen, wenn der Wasserstand des Ehemannes zu sehr gestiegen war. "Du kommst deinen ehelichen Pflichten nicht nach!"

So verständlich Doms Haltung ist, so sehr ist sie aus Not geboren und vom Unverständnis gegenüber Sub geprägt. Das kann nicht gut gehen und nicht gut sein. Also Finger weg!

"Ich fände es interessant und hilfreich zu erfahren, wie sich das jeweils immer entwickelt hat, wie habt Ihr euer eigenes BDSM "aufgebaut"?

Ich glaube, mein Initialgefühl für BDSM-artige Erotik entstand lange, bevor ich die vier Buchstaben kennen lernte. Da ich in meiner Jugend mit meinen sexuellen Vorlieben, die hauptsächlich im Fetischbereich lagen, immer scheiterte, träumte ich früh davon , wie schön es doch wäre, eine Frau zu haben, die mir so sehr ergeben ist, dass sie mir jeden Lustwunsch erfüllt. Also, mit meinem heutigen Sprachschatz, eine "Submissive". Ich hatte den Traum, dass eine solche Frau mich vom Leiden an meinen unerfüllten Sehnsüchten befreien würde.

Als ich zum ersten Mal eine Peitsche benutzte, war dies für mich eine Art "Beweismittel": eine Frau, die sich von mir peitschen lässt, muss doch submissiv sein, sprich: die Erfüllung meiner erotischen Wünsche mir garantieren.

Es dauerte viele Jahre, bis ich mich aus solchen Krampfgedanken lösen konnte, die zu einer Menge Liebesleid führten. Ich begann, erstens mir klarzumachen, dass ich solche "perversen Lüste" haben darf (für die Unterstützung dieses Prozesses bin ich den Medien, früher Papier, heute Internet, sehr dankbar), mir zweitens klar zu machen, dass es Frauen gibt, die "auf so etwas stehen", und drittens mir zu sagen, dass ich eine solche Frau finden will.

"Mein" BDSM ist also um meine Bedürftigkeiten herum gebaut, und ich wette, dass das bei jedem so ist. Da ich eine starke, intelligente Partnerin brauche, ist meine Geliebte keine Dauer-Sub. Wir gehen nur zu Zeiten "ins Spiel". Da es mich kickt, meine Sub auch vor anderen vorzuführen, brauche ich eine Partnerin, die die Öffentlichkeit nicht scheut. Da es mich kickt, wenn andere Männer sich den Kopf verdrehen, wenn sie meiner Süssen begegnen, brauche ich eine Frau, die sich aufdonnern kann. Da es mich kickt, zu erleben, wie eine gefesselte Frau durch meine Manipulationen zum Orgasmus fliegt, brauche ich eine Geliebte, die Gefallen daran findet, wehrlos gefesselt zu sein. Da ich von Zeit zu Zeit eine Demonstration ihrer Hingabe brauche, will ich ihr Schmerzen zufügen können. Also muss sie dies kicken.

Aus solcherlei Selbstklärung konnte ich meine Geliebte suchen und – dank "Vorsehung" (Hank) auch finden.

Charmedlady, du frägst nach Rat.

Mein Rat ist, die eigenen Bedürftigkeiten vor sich selbst schonungslos und offen zu klären. Dazu gehören auch die Widersprüche in den eigenen Gefühlen ("Beim Gedanken, geschlagen zu werden, werde ich nass – aber nie würde ich es zulassen, dass ein Mann mich schlägt!"). Alsdann ist es gut, solche Dinge einem potentiellen Partner auch offen aussprechen zu können. Meist scheitern Liebschaften nicht am Partner, sondern an den eigenen ungeklärten inneren Widersprüchen und ungeprüften Vorerwartungen. Oft stockt Kommunikation, weil die eigenen Ängste oder Scham einem die Kehle zuschnürt. Wenn dann auch noch das Kopfkino des Gegenübers Purzelbäume schlägt, ist die Katastrophe schon fast vorprogrammiert.

Weiterhin lohnt es sich, über die seelische Struktur des Gegenübers sich ein wenig Klarheit zu verschaffen. Männer denken oft mit dem Schwanz. Das darf man ihnen nicht verübeln, aber man muss es wissen. Oft versuchen Menschen, Rollenbildern gerecht zu werden, denen sie nicht gewachsen sind (Stichwort: Möchtegern-Doms).

Wesentlich ist die Übung in der scheinbar einfachen Frage: "Wie fühlt es sich für mich an?" – Unser "Bauch" hat immer Recht, aber unsere Sehnsüchte machen oft solchen Lärm, dass wir seine zarte Stimme nicht hören.

Bei Subs empfinde ich oft ein weiteres Hemmnis auf dem Weg zum Glück: Sie wollen genügen, um von Dom geliebt zu werden. Damit lassen sie sich oft zu Dingen drängen, die ihnen nicht entsprechen und auch nicht gut tun. Zudem haben sie oft das Bedürfnis, Verantwortung für sich selbst an Dom abzugeben. Das mag im erotischen Spiel gelingen, aber im Leben hat jeder umumgeh- und unabgebbar für sich selbst die Verantwortung.

Sub hat oft das Bedürfnis, Dom möge mit ihm oder ihr "einfach machen", aber natürlich nur das, was in den eigenen Wünschen enthalten ist. Sub erwartet also von Dom Gedankenlesen. Das geht zwar, die allermeisten Doms haben das aber nicht geübt. Insofern muss Sub Wege finden, Dom ihre Bedürfnisse mitzuteilen, ohne dass es gleich nach "Dienstvorschrift" oder "Handlungsanweisung" riecht. Hier gibt es tausend subtile Möglichkeiten (mal einen SM-Roman offen 'rumliegen lassen und ein paar Stellen angestrichen haben) ohne den Zauber der Lust auf Dominanz zu zerstören.

Aber selbst all die Ratschläge führen zu keinerlei Garantie eines geglückten Auslebens von BDSM- und zwar deshalb, weil es in der Dynamik des Lebens für nichts eine Garantie gibt. Jedes Scheitern, das grosse wie das kleine, ist ein Zeichen, dass wir unser Bewusstsein erweitern sollen. Ob wir die Kraft dazu haben, ist dann unsere Sache.

stephensson
art_of_pain
*******hess Frau
3.437 Beiträge
Begriffe
Ich scheitere schon an den vier Buchstaben. BDSM hat mit Schmerzen zu tun und die machen mir Angst. Es kickt mich, hilflos und ausgeliefert zu sein, nichts dafür zu könnnen, was mit mir geschieht, unterworfen zu werden und gehorchen zu müssen. Mehr habe ich noch nicht herausgefunden. Schon das Wenige ist mir immer noch meist peinlich. *rotwerd*
*********irgit Paar
7.469 Beiträge
Hallo Duchess,
Du hast doch schon eine Menge herausgefunden und fängst langsam an , Deinen Weg zugehen. Es kickt Dich , hilflos und ausgeliefert zu sein, unterworfen zu werden und gehorchen zu müssen, das muß Dir überhaupt nicht peinlich sein ! Im Gegenteil, es gehört eine Menge dazu, sich jemanden so zu überlassen und sich auszuliefern. Dieses Geschenk, das Sub seinem Dom bereitet, dieses Ich liefere mich Dir aus , tu mit mir , was Du willst , das beeindruckt mich immer wieder. Es beeindruckt mich und hält mir als Dom aber auch vor Augen, welche Verantwortung ich jetzt trage.
LG, Birgit
*******hess Frau
3.437 Beiträge
Achtung
Ich stehe mir selbst im Weg, praktisch gleichzeitig auf dem Gaspedal und auf der Bremse, Stolz und Selbstachtung sowie der nüchterne Verstand versus Neigung. Nun hatte ich das Glück, eine kurze Beziehung mit einem sensiblen und erfahrenen Dom zu haben, der genau diesen Respekt immer wieder ausgedrückt und mich sehr ermutigt hat. Mit Erleichterung stelle ich fest, dass es von dieser Sorte gar nicht so wenige zu geben scheint, das macht Mut.
Vielen Dank
für Eure langen Beiträge...sie sind wirklich sehr aufschlussreich geschrieben und ich kann da einiges mit meinen eigenen Gedankengängen vereinen...

Also bin wohl ich doch nicht so ne Idiotin oder wie duchess von sich selbst glaubt, Versagerin....dann sind es doch die Doms die oft daran schuld sind, dass wir uns dann so schlecht fühlen und an uns als echte subs verzweifeln...

Es macht dann wirklich eine gewisse Angst, sich dann weiter auf die Suche zu machen...

Wie steht Ihr zu der Definition von Dominanz und Submission...?

Ich musste mir erst vor zwei Monaten und jetzt vor ein paar Tagen wieder "durch die Blume" sagen lassen, dass ich doch froh sein könnte, wenn mich derjenige als Sub anerkennen würde...aber ich finde er müsste doch genauso froh drum sein, wenn ich gerade ihn als meinen Dom wählen würde...

Was ich gewiss nicht tun werde...wer solch eine Einstellung an mich ran trägt, beißt nämlich auf Granit bei mir....
*******hess Frau
3.437 Beiträge
@charmedlady
Als Versagerin fühle ich mich absolut nicht! Es ist keine Schande, Anfängerin zu sein und erst alles lernen zu müssen. In dieser Hinsicht hatte ich Glück, solche dummen Sprüche habe ich nie zu hören bekommen. Im Gegenteil, der einzige Dom, mit dem ich bisher Erfahrung habe, hat immer wieder ausgedrückt, dass er es als Ehre und große Verantwortung empfindet, mir dabei zu helfen, mich langsam aber stetig zu der Sub zu entwickeln, die meiner Persönlichkeit entspricht.
*******pain Paar
389 Beiträge
Domschuld
Charmed,

"....dann sind es doch die Doms die oft daran schuld sind, dass wir uns dann so schlecht fühlen und an uns als echte subs verzweifeln... "

So kommst du nicht weiter. Niemand kann dich zwingen, dich schlecht zu fühlen, wenn DU es nicht zulässt. Schuld auf Doms abzuschieben heisst, von sich selbst abzusehen, sich hilflos, wehrlos und klein zu machen. Das hemmt die innere Weiterentwicklung.

Doms mögen oft die Auslöser sein, dass "ihr" Subs euch schlecht fühlt, aber sie sind nicht die "Schuldigen". Auch sie gehorchen nur ihrer inneren Not.

stephensson
art_of_pain
Falsch ausgedrückt...
sorry, dass hab ich falsch ausgedrückt... *snief*

Dieses DIE war auf diese ganz bestimmten Doms bezogen...die gemerkt haben, dass ich mich darüber aufrege und schon längst davon absehen wollte, mich weiter mit ihnen zu befassen..und einer ganz speziell hatte sich einerseits voll drauf verbissen, mich unbedingt haben zu müssen, allerdings verbunden mit der Taktik, dass ich dankbar sein solle...usw...und ich leide da jetzt noch ein wenig darunter, was es wiederum schwer macht für nachfolgende Doms, die es mehr wert wären....

Leider ist es manchmal auch so, dass meine ganz spezielle psychische Verfassung da mit einwirkt...
Sorry, ich wollte das nicht so verallgemeinern auf alle Doms, und ich weiß auch, dass es einige gibt, die ganz anders handeln...und eher so denken wie ich...
*********l_st Frau
179 Beiträge
da ich auch noch etwas am anfang von bdsm stehe würde es mich auch mal interessieren, wie andere es sehen...

in manchen sachen bin ich mir ja auch noch net so ganz schlüssig...

jedoch a kompletten anfänger würd ich mich auch net bezeichnen... grins

lieben gruss.... devo
*******hess Frau
3.437 Beiträge
@charmedlady
Solidarisch von einer verwaisten Sub zu anderen: Denk positiv! Wir sehen doch, dass es sie gibt, die Doms von der Art, die wir brauchen, wir müssen nur klug wählen. Wenn ich meine Angebote zu Grunde lege, wirst du doch garantiert in Bewerbungen ersticken! Wir haben die Wahl!
*******hess Frau
3.437 Beiträge
Willkommen im Club!
Nicht ganz schlüssig trifft es ziemlich gut! Einige Erfahrungen habe ich inzwischen durchaus und ich bewerte diese positiv. Trotzdem bin ich weit davon entfernt, mich als erfahren zu bezeichnen.
*********l_st Frau
179 Beiträge
hab mich ja auch net als erfahren bezeichnet... grins
aber nen anfänger bin ich halt auch net...
kann man halt net beschreiben...
bin halt einzigartig... lach... ironisch gemeint...

lieben gruss... devo
*******hess Frau
3.437 Beiträge
Einzigartig
sind wir alle, deshalb muss auch jeder seine ganz persönliche Form finden, denke ich. Was ich mag oder nicht kann ich erst sagen, wenn ich es versucht habe.
*********l_st Frau
179 Beiträge
dem kann ich nur zustimmen...
und dem kann ich auch nix mehr hinzufügen...

lieben gruss... devo
**e Mann
1.006 Beiträge
hi Sissi
Birgit & stephensson haben sehr treffende & wunderschöne Worte gefunden.. ! Besonders Birgit möchte ich einen kleinen Dank aussprechen... denn Sie findet Worthüllen für vieles, das jedem Einzelnen widerfährt.. und doch schwierig in Worte zu fassen ist.........*smile*

Eigentlich müsste ich nun stillschweigend verharren.. denn viel ist (von mir) nicht hinzuzufügen... und kaum etwas zu entgegnen!

Ich denke aber der Threat könnte noch einiges an Entwicklung-Potential beinhalten. So will auch ich versuchen ein paar Gedanken einbringen:


Natürlich gibt es nicht "EINEN wahren" BDSM... wie es von mir aus gesehen auch nicht "einen richtigen" Dom, bzw. "eine richtige" Sub gibt.. (weitere vielverwendete & streitbare (und für mich Non-Sense-)Begriffe in Foren oder Chats).

Wie bei allem im Leben geht es darum seinen eigenen Weg zu suchen.. und gehen.. bzw. seinen eigenen (& gemeinsamen) BDSM zu "(er)finden". Von Propheten, welche die einzige Wahrheit verkünden, sollte wohl auf allen Gebieten Abstand genommen werden.. insbesondere im BDSM, wo vielleicht der Dom grundsätzlich die Fäden zieht... doch die Sub sie ihm erst "zur Verfügung" stellt.. und somit das Spiel ermöglicht.

Ein "guter Puppenspieler" lernt seine Figur zu fühlen.. aus ihrem Inneren zu Bewegen.. egal wie viele Fäden er in der Hand hält. Es geht ihm darum eins zu werden... gemeinsam zu wachsen... vielleicht auch stetig etwas mehr von seinem Selbst in diese Figur einzuverleiben... doch stets im Bewusstsein der (Grund)Fähigkeiten, Stärken und Schwächen dieser Figur.. die schlussendlich die Schönheit & Charakteristik des Spiels ausmacht.

Nun hinkt dieser Vergleich.. weil ich einen Menschen eigentlich nicht mit einer Puppe vergleichen möchte.. (denn er/sie ist viel viel mehr ! ..und dies sollte auch keine Sub oder Sklavin jemals von sich weisen - meine Meinung!).. Doch ein Fehler ist vielleicht ähnlicher Natur. Versucht der Puppenspieler von Anfang an seinen blanken Willen der Figur aufzudrängen - wird er scheitern ! .. und niemals das gemeinsame Potential ausschöpfen.

Hier möchte ich einen Begriff einfügen, der mir bisher in der Diskussion fehlt: Gemeinsamkeit. Denn schlussendlich gibt es nicht nur einen "eigenen" BDSM, sondern vor allem einen gemeinsamen partnerschaftlichen BDSM.

Die "Gemeinsamkeiten" (zweier eigener BDSMs *zwinker*) finde ich die absolute Basis. Anfänglich mögen sie nur einige gemeinsame Vorlieben ausmachen...... die als Ausgangspunkte und Anker der BDSM-Beziehung dienen können.. später werden sie sich stetig entwickeln... und ausweiten... doch immer bestehen bleiben!

BDSM sehe ich grundsätzlich als eine Interaktion zwischen zwei ("eigenständigen"!) Individuen.. und als einen ständigen Lernprozess....... (so empfinde ich es selbst).. sowohl über das Gegenüber/die andere Seite.. UND sich Selbst im Besonderen (und ich spreche hier AUCH aus domscher Sicht!). Dabei muss ich einerseits sehr gut in-mich-hineinhorchen... und gegenseitig (über vorlieben & befindlichkeiten) kommunizieren.... andererseits lerne ich erst im praktischen Erfahren mich selbst und mein Verhalten, wie auch das meines Partners, in bestimmten Situationen wirklich kennen.

art_of_pains Worte finde ich dabei sehr wichtig!

Mein Rat ist, die eigenen Bedürftigkeiten vor sich selbst schonungslos und offen zu klären. Dazu gehören auch die Widersprüche in den eigenen Gefühlen ("Beim Gedanken, geschlagen zu werden, werde ich nass – aber nie würde ich es zulassen, dass ein Mann mich schlägt!"). Alsdann ist es gut, solche Dinge einem potentiellen Partner auch offen aussprechen zu können.

..wie auch Birgits Worte.. die doch den Zustand eines jeden "Anfängers" wunderschön & treffend auf den Punkt bringt!
Am Anfang steht erstmal das große Entdecken und Staunen, manchmal auch Verwirrung, Angst und das Zurückschrecken vor der eigenen Persönlichkeit.


Grundsätzlich wird der eigene BDSM (in art_of_pain's Worten ) um die eigene Bedürftigkeiten herum gebaut. An diesen (Kern)Bedürftigkeiten kommt schlussendlich niemand herum! ..doch sie müssen erst erkannt & vielleicht auch erst selbst akzeptiert.. oder dem anderen schmackhaft gemacht werden.

Diesen "Anderen" möchte ich nicht vergessen wissen... ohne ihn kann auch ich nicht wachsen... und mit ihm werde ich einen ganz spezifischen eigenen & gemeinsamen Weg beschreiten....... !!

Ich empfinde es wunderschön, jeden Tag ein Gegenüber (wie auch mich selbst) "neu zu entdecken".. ohne wieder am Anfang zu stehen.. sondern Schicht um Schicht tiefer zu dringen... auf der Suche nach dem eigenen & gemeinsamen Kern... oder wie es Die_Duchess ausdrückte..
..mich langsam aber stetig zu der Sub zu entwickeln, die meiner Persönlichkeit entspricht.
.....nur würd ich halt Sub mit Dom vertauschen.. aber was soll der "kleine Unterschied" *zwinker*

lg
Dee
Im Gegenteil, der einzige Dom, mit dem ich bisher Erfahrung habe, hat immer wieder ausgedrückt, dass er es als Ehre und große Verantwortung empfindet, mir dabei zu helfen, mich langsam aber stetig zu der Sub zu entwickeln, die meiner Persönlichkeit entspricht


Ja...genauso das ist es ja...bisher bin ich irgendwie fast nur an Doms geraten, die es eben nicht als Ehre sahen, sondern die von mir erwarteten, dass ich quasi auf dem Boden krieche....nur damit sie mich als ihre sub annehmen...(vor kurzem erst eine Mail: Wann, wenn und ob ICH eine sub annehme, bleibt mir überlassen, Du kannst froh sein...blah blah blah....) ..

Pfff nicht mit mir..

Solidarisch von einer verwaisten Sub zu anderen: Denk positiv! Wir sehen doch, dass es sie gibt, die Doms von der Art, die wir brauchen, wir müssen nur klug wählen. Wenn ich meine Angebote zu Grunde lege, wirst du doch garantiert in Bewerbungen ersticken! Wir haben die Wahl!

Mhm...kommt hin...aber leider, und das wiederum kennst du sicher auch, kommen die wenigsten wirklich in Frage....wenn die erste Kontaktmail schon so von oben herab anfängt....ohje...!!!!


@**e

Grundsätzlich wird der eigene BDSM (in art_of_pain's Worten ) um die eigene Bedürftigkeiten herum gebaut. An diesen (Kern)Bedürftigkeiten kommt schlussendlich niemand herum! ..doch sie müssen erst erkannt & vielleicht auch erst selbst akzeptiert.. oder dem anderen schmackhaft gemacht werden.

......insbesondere im BDSM, wo vielleicht der Dom grundsätzlich die Fäden zieht... doch die Sub sie ihm erst "zur Verfügung" stellt.. und somit das Spiel ermöglicht.


Das ist genau das, was ich dann immer sage, ohne mein Einverständnis, ohne mein Vertrauen ist ein Spiel zwischen uns beiden gar nicht möglich, das ist meine Meinung..., die aber fast grundsätzlich als falsche Ansicht abgetan wird, deshalb war ich echt schon am verzweifeln....
Hallo charmedlady,
dem was Birgit, Stephensson und Dee geschrieben haben, kann ich eigentlich nur noch ein paar eigene Erfahrungen aus Dom-Sicht hinzufügen:
Die ersten Erfahrungen in D/S und SM hatte ich mit einer langjährigen Partnerin („mal Schwung in die Beziehung bringen“), eher harmlose Fesselspiele und ab,zu ein leichter Klaps auf den Po u. s. w.. Meine nächste Freundin hatte schon einige Erfahrung als Sub und hat mir sehr geholfen, meine Bedürfnisse zu erkennen und zu akzeptieren.
Durch sie habe ich gelernt, dass ich meine Sub erst mal als Mensch und nicht als Lustobjekt akzeptiere. Daraus entwickeln sich Zuneigung, Respekt und vor allem Vertrauen. Manchmal geht das ziemlich schnell, manchmal dauert es einige Zeit, in dieser Zeit muss dann das Thema BDSM nicht mal im Vordergrund stehen, das ergibt sich dann irgendwann von selbst. Und dann kann man zusammen sein eigenes BDSM „erfinden“, in dem beide Seiten ihre Erfüllung finden.

In puncto Ratschlägen kann ich mich nur stephensson anschließen: Klär für dich deine eigenen Bedürfnisse ab und mach sie dir bewußt. Stell fest, was du von deinem Dom erwartest und mach dir bewußt, was du als sub geben willst und wo (erstmal) deine Grenzen sind.
Wenn du dann jemanden kennenlernst, kannst du dann sehen, ob er deinen Ansprüchen gerecht werden könnte. Auch als Sub kannst und musst du Ansprüche stellen, sonst wirst du untergebuttert und die Beziehung ist für dich bestenfalls unbefriedigend.
Einem Dom nur zu vertrauen, weil er sich selbst als Dom sieht, funktioniert meistens nicht. Wenn er dich nicht so wie du bist, akzeptiert und dankbar annimmt, sondern dir seine Sichtweise (mehr oder weniger) aufzwingen will, solltest du ihn in die Wüste schicken, das hat mit Dominanz nichts zu tun.
Aber das alles kann dich nicht vor „Fehlgriffen“ schützen, die Wahrheit zeigt sich erst, wenn Dom die Peitsche schwingt. *ggg*

Mike
Danke
Das werd ich gerade heute mal wieder machen! Jemanden endgültig in die Wüste schicken, weil er mich voll unterzubuttern versucht...


Danke, ich find das sowas von beruhigend, dass Ihr meine Sichtweise hier so unterstreicht....das lässt wirklich viel Raum für Hoffnung, dass es sich doch lohnt geduldig zu recherchieren....

Ich könnte Euch grad alle knutschen!!!!!!!



*kuss* *kuss* *kuss* *kuss* *kuss*


Sissi
*******tus Mann
123 Beiträge
hab mich ja auch net als erfahren bezeichnet... grins
aber nen anfänger bin ich halt auch net...
kann man halt net beschreiben...
bin halt einzigartig... lach... ironisch gemeint...

lieben gruss... devo


Ich nenne es einmal ganz anders! JEDER ist einzigartig und jeder ist sein eigener Weichensteller! Am Anfang sind wir alle, denn was Perfektonismus ist das weiß glaube ich keiner !

Grüße nach Halle
Kann mich leider heute nur ganz kurz einschalten, dafür Anfang nächster Woche mehr dazu.
Ja, auch wir haben -so glauben wir jedenfalls immer- "unser" ganz eigenes Leben entwickelt - nämlich einerseits partnerschaftlich-gleichberechtigt, andererseits das SM-Leben in den Alltag integrieren. Es ist ein wunderbares Leben. Deshalb sprechen wir niemals von uns zwei, sondern grundsätzlich von uns vier!!! *ggg* ! DOM oder sub werden in jeder SMS, die wir untereinander versenden, erwähnt, genauso wie Schatz und Schatz; Herrin und sklave sind bei jedem GutenMorgenSagen/GuteNachtSagen dabei. WIR sind glücklich - und das ist das, was BDSM auch machen soll!
Meine DOM kann lustvoll-sadistisch, äußerst streng, seehr konsequent und kompromisslos sein; sie ist aber auch seehr liebevoll und gerecht!!
Wie gesagt, heute nur soviel; allen relativen Neulingen kann ich sagen: BDSM soll sich "gemeinsam" entwickeln; man erobert sich genauso, wie man sich als junges Liebespaar erobert.
In diesem Sinne ein wunderschönes eroberungsreiches Wochenende.
Lb. Gruß wolf442
Seit geraumer Zeit verfolge ich die nun so häufig wiederkehrenden Gespräche zum Thema `wie lebe ich Bdsm richtig ``wie finde ich meinen Weg ` `meinen Dom / Sub `u.s.w.
Und stellenweise geht mir die Frage durch den Kopf, ob wir nicht etwas zuviel `DENKEN `?
Damit will ich natürlich nicht sagen, das Gedanken und Reflektionen falsch oder überflüssig sind ... nur halt mal anregen, `einfach zu machen `?
Es kann nicht jeder Dom unser Traum sein - das können die wenigsten Männer überhaupt - und sicher nicht in diesem Bereich. Genausowenig, wie es die Sub`s können *g* !
In jedem Forum gibt es unmengen von notgeilen Vögeln , und mir persönlich ist es egal , ob die Cm lautet `` ich will dich f****``oder `` ich will dich schlagen `` --- beides ist eine Unverschämtheit und wird mit einen Schulterzucken gelöscht ! Dieses ist kein Gedanke wert !

Zutiefst entäuschten Sub`s möchte ich doch gerne die Frage stellen, ob sie nicht ERST den Partner kennengelernt haben .... und DANN den Dom ? Aus meinen Erfahrungen heraus kann ich nur sagen : Eine solche Haltung minimiert das Risiko, einem DummDom aufzusitzen ganz ungemein !
Leider sind Pleiten, gerade in der Anfängerzeit, sehr häufig. Nur bin ich sicher, wenn nicht so viele Beziehungen mit der Intention `Du bist jetzt DER/MEIN Dom `beginnen würden, wäre eine Menge an Streßpotential raus ! Nicht nur für Sub, auch für den Dom !

Zu Art_of_Pain : Auch mein Weg zum Bdsm begann, als ich soooo jung war ... und noch keinen Namen dafür fand . Hast du dich damals auch immer gewundert, wieso die anderen so ein langweiliges Liebesleben hatten ? *g* *g*


lieben Gruß, Morticia

(hatte früher ein Singel Profil : princess_cutie)
*******hess Frau
3.437 Beiträge
Denken, tun, reflektieren
Rein theoretisch kommen wir natürlich nicht weit, da muss ich meinem Vorredner Recht geben. Ein gewisser Denkprozess muss sicher stattfinden, bevor es in die Praxis geht. Wirklich entwickelt habe ich mich tatsächlich durch learning by doing. Dazu braucht es einen sensiblen Partner, der behutsam und geduldig anleitet und bei der Reflexion hilft.
Wenn ich von so vielen enttäuschenden Erfahrungen lese, frage ich mich immer, warum die mir erspart geblieben sind. Da ich zur Zeit keine Gelegenheit für praktische Erfahrungen habe, beschäftige ich mich mit der Analyse und Reflexion. Um das ganz eigene "Spiel" (BDSM assoziiere ich zu negativ) zu entwickeln, sollte man sich zuerst seiner selbst bewusst sein.
Inzwischen denke ich, dass es nicht Glück ist, das mir Dummdoms vom Leib hält, wie sie Sissi offenbar scharenweise begegnen. Das hat eher damit zu tun, dass ich um meinen Wert weiß und auch so auftrete. Liebe Sissi, so nötig haben wir es nicht, dass wir uns unter Wert verkaufen müssen! Nüchtern von dem simplen Gesetz von Angebot und Nachfrage ausgehend, müsste jeder verfügbaren Sub klar sein, dass es lächerlich ist, wenn ein potentieller Dom behauptet, wir müssten dankbar sein, wenn er uns haben will. Solche Sprüche sorgen bei mir für schallendes Gelächter!
Die meisten Herren sind froh, überhaupt eine Antwort zu bekommen und wer nicht bereit ist, einige Wochen zu investieren, damit ich ihn zunächst einmal als Menschen kennenlernen kann, ist durchgefallen.
Ich halte mich nicht damit auf, einer vergangenen Beziehung nachzutrauern, sondern genieße es hemmungslos, umschwärmt zu sein. Sondieren, testen, nur nichts überstürzen, lautet die Devise. Je selbstbewußter wir auftreten und je klarer wir formulieren, was wir nicht wollen, desto größer ist die Chance, einen der wenigen Hechte aus dem Karpfenteich zu fischen. Ich habe keinerlei Ambitionen, erst eine Menge Frösche zu küssen, ehe ein Prinz dabei ist!
Genau das geht mir zur Zeit oft durch den Kopf...
ich weiß echt nicht woran es liegt...warum so viele dieser von sich eingenommener und rücksichtloser Doms gerade bei mir auftauchen...Wer sich mein Profil durchliest, müsste eigentlich schon von vornherein erkennen, dass es gewisse Gegebenheiten gibt, die er berücksichtigen müsste, und nicht später dann Forderungen anstellen dürfte, die genau diese Gegebenheiten angreifen...

Oder ist es vielleicht gerade die Art meines Profils, zuviel Angriffsfläche, so dass die jenigen sich erst recht aufgestachelt fühlen und meinen, die müsstens "mir das Gegenteil beweisen", oder so???
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