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im eingangsposting war von der möglichen "verletzung der seele" die rede ... ich bin mir nicht sicher ob das in einer "funktionierenden bdsm beziehung" überhaupt ein problem darstellt?
ein thema? ja, durchaus ... aber ein problem oder gar eine gefahr?
ich gehe bei meiner definition der eben erwähnten "funktionierenden" konstellation davon aus das beide seiten sich in ihren neigungen und speziellen vorlieben ergänzen. ehrlich zueinander sind und sich gegenseitig schätzen.
wenn diese punkte gegeben sind ... kann ein versehentliches überschreiten von grenzen oder eine unbeabsichtigte falsche einschätzung dann überhaupt übel genommen werden bzw ernsthafte schäden anrichten?
ich denke die antwort darauf dürfte "nein" lauten.
mal ganz ehrlich... ganz gleich ob es um bdsm oder um dinge ausserhalb davon geht... behandle ich meine partnerin auf eine art und weise die sie "wirklich" ablehnt, kann sie mich darauf hinweisen (falls ichs selbst nicht merken sollte).
danach habe ich die wahl ob ich auf ihre einwände eingehe und diese in zukunft respektiere oder sie ignoriere. letzteres zeugt dann entweder von einem eklatanten mangel an achtung/zuneigung gegenüber meiner partnerin oder davon das es bezüglich bestimmter vorlieben schlicht "nicht passt".
... sollte ich der meinung sein das ich es besser weiss als sie selbst, dann muss ich auch mit den konsequenzen leben.
und bei aller unterwürfigkeit des devoten partners... sie bestimmt für sich selbst was sie sich zumuten kann/will, wo schlicht und einfach "schluss" ist und welche konsequenzen sie im notfall daraus zieht.
ausserdem sind menschen nunmal nicht unfehlbar ... nicht einmal doms. (ja, ja, ich weiss ... ketzer und so
)
... was den subs in den allermeisten fällen auch bewusst ist, auch wenn sie nicht ständig drauf rumreiten.
im übrigen sollte "respektlose behandlung" im spiel bzw zum lustgewinn nicht mit echtem magel an respekt verwechselt werden.
innerlich verbeuge ich mich immer wieder aufs neue vor meiner partnerin und ihrem mut wenn ich sehe was sie alles bereit ist zu erdulden und zu ertragen um sowohl ihrer eigenen als auch meiner lust zu "dienen".
womit dann wohl auch offensichtlich ist wie ich meine sub sehe ... als ein gegenstück zu mir das mich überhaupt erst zu einem dom macht.
(in diesem punkt ist bdsm paradoxerweise sehr fair... denn ebenso wie doms ohne solche subs an ihrer seite lediglich "seltsame typen mit perversen, sexsistischen neigungen, die gern mit ner peitsche rumfuchteln" wären, wären die devoten damen ohne uns auch ziemlich aufgeschmissen)
daher ist es auch kaum möglich "sub" oder "dom" und "mensch" wirklich getrennt zu betrachten ... selbst bei spielarten die eigentlich genau das beabsichtigen ... eine sub die ihrem herrn gestattet auf diese art mit ihr zu agieren, sie zum objekt zu "degradieren", ein herr der seiner sub all diese erlebnisse als "monster" und auch als "beschützer" ermöglicht ... beide können dem anderen nur geben was sie/er braucht/will wenn sie als "menschen" aktzeptiert und definiert haben was sie sind.
... soweit meine meinung dazu.