Unbequeme Rahmenbedingungen
Liebe Themenerstellerin, ein sehr interessantes Thema, auf das ich persönlich für mich eine ganz klare Antwort geben kann: Ich vermeide schwierige Bedingungen von vorne an ganz diszipliniert und bin damit bisher immer sehr gut gefahren. Partnerschaften sind ohnehin schon komplex, kompliziert und herausfordernd genug, als dass ich da extra Probleme schüren müsste.
Ich sehe es ganz klar so, dass sowohl HERZ, BAUCH als auch VERSTAND deutlich "Ja!" rufen müssen, damit ich mich auf einen Mann einlasse und das halte ich auch generell für das einzig richtige Vorgehen. Natürlich muss man sich Verlieben, aber ebenso natürlich darf auch das Bauchgefühl nicht dagegen sprechen oder der Kopf Alarm schreien. Wir Menschen haben alle drei kognitiven Fähigkeiten, also Gefühle, Intuition und Vernunft, wäre doch sehr schade, nicht alle drei auch zu nutzen.
Dabei finde ich, dass der Aspekt "Verlieben auf den ersten Blick" dabei gar keine Rolle spielt. Verlieben setzt immer irgendwann recht plötzlich ein, ob nun auf den ersten Blick mit einem bis dahin Fremden oder in einen langjährigen Kollegen, den man bis dahin nicht im betracht gezogen hat. Wenn das Herz klopft, der Bauch kribbelt, wenn ich spüre, dass ich dabei bin mich zu verlieben, dann muss man eben mit allen Sinnen schauen und in sich hineinspüren, ob sich das alles richtig und gut anfühlt.
Ich habe mit Deinen doch eher extremen Beispielen noch keine konkreten Erfahrungen, aber schon bei harmloseren Fällen habe ich bereits klare Grenzen gezogen und mich ferngehalten, wenn ich merkte, dass mich am Kontakt etwas störte, alarmierte oder zweifeln ließ.
Da du ja die "Wertung" so betonst, so finde ich, dass im Bereich Partnersuche dieser Begriff gar keine Rolle spielen sollte: Natürlich sucht man jemanden, der toll passt, der sich richtig anfühlt, mit dem man seine Lebensträume umsetzen kann. Natürlich darf man werten, und zwar eben in "verspricht eine tolle Partnerschaft" und "passt gut zu mir". Mehr an Wertung ist doch gar nicht nötig. Wer Raucher ausschließt oder Mindestansprüche ans Sexualverhalten hat, der darf ja wohl erst recht Drogenkonsumenten oder Häftlinge ausschließen.
Um auf ein paar Deiner Beispiele noch konkret einzugehen:
+ In einem Abhängigkeitsverhältnis wie mit Auszubildenden oder Schülern verbietet sich jeder weitere Gedanke ganz und ich würde mich überkorrekt so fern wie möglich halten und versuchen, alles auszublenden, was an Gefühlen entsteht. Ich finde, dies ist das einzig moralisch und rechtlich einwandfreie Vorgehen. Das gleiche gilt ebenso für alle Gefühle gegenüber Minderjährigen im allgemeinen.
+ Suchtkranke und Drogenkonsumenten schließe ich einfach per se als Partner aus und kann mir nicht einmal vorstellen, dass mich so etwas treffen würde. Da würde wohl der Kopf recht zuverlässig das Verlieben verhindern, nehme ich an. Ansonsten eben zusammenreißen und fernhalten.
+ Prominente Kontakte haben bei mir zum Glück noch nie Gefühle aufkommen lassen, aber das wäre gewiss ein schwierigerer Fall, wenn ansonsten sehr viel gut passen würde. Ich habe absolut keine Lust auf Rampenlicht und wäre schon sehr skeptisch.