Die Liebe ist das Schönste. Das Größte. Das Höchste. Sie hebt uns empor, sie macht uns stark. Liebe klagt nicht. Liebe gibt. Wir sehen uns nach ihr. Wenn wir lieben, sind wir zu Hause. Die Liebe ist aber auch das Schrecklichste. Das Gemeinste. Das Verletzendste. Sie erniedrigt uns, sie beutet uns aus. Wenn wir nicht lieben können, so wie wir wollen, irren wie durch die Welt wie streunende Hunde.
Die Macht der Liebe bestimmt doch von Anfang an unser Leben. Das Elternhaus ist das Trainingslager der Liebe. Hier erfahren wir, wie Liebe geht. Was die Mutter und der Vater darunter verstehen. Und wie mit Problemen umgegangen wird.
Was wir früh lernen, lässt uns ein Leben lang nicht mehr los. Und wir tragen es zu unserem Mann, unserer Frau, unserem Kind.
Aber wie funktioniert Liebe? Wie sollen die Bedingungen sein, dass es klappt? Oder ob es vielleicht Gesetzte gibt, nach dem einige ihr Glück finden und andere nicht. Was es braucht, um lieben zu können und geliebt zu werden. Wen wir lieben sollten und wen lieber nicht. Denn die Liebe ist kein seltsames Spiel. Sie folgt einer Ordnung. Und Regeln. Sie stellt Fragen. Die Wichtigste: Wer bin ich? Und was will ich?
Sich selbst auf die Schliche zu kommen ist die vornehmste Aufgabe für jeden, der Liebe lernen will.
Genau zu schauen, woher man kommt, wie man bisher gelebt hat, welche Bedürfnisse man hat. Und den Rat befolgen, den die Weisen der Welt seit Jahrtausenden an Jüngere weitergeben: ERKENNE DICH SELBST!
Was unterscheidet denn die glücklichen von den unglücklichen Paaren? Was macht die Zufriedenheit und die Stimmung in der Partnerschaft aus? Ich denke, dass es viele unterschiedliche Faktoren gibt, die auf die Beziehungspersönlichkeit einwirken. Unter anderem, wie die Fähigkeit zur Führung ausgeprägt ist, die Empfindlichkeit und der Umgang mit Kränkung in einer Partnerschaft, das Konfliktverhalten und die Einstellung zur Romantik, Sexualität und Treue. Die Liebe scheitert häufig an Treuelosigkeit. Damit ist aber nicht nur der Seitensprung gemeint. sondern für mich zählen da auch Gefühlskälte, Egoismus und Ungerechtigkeit dazu.
Jeder Mensch sehnt sich doch danach, verbunden zu sein und viele schaffen es einfach nicht. Weil die Auswahl an möglichen Liebespartnern grenzenlos scheint? Weil man nicht mehr kämpft und einfach abhaut? Doch je weniger wir Rücksicht nehmen müssen auf die gesellschaftlichen Zwänge, auf Status, Herkunft und Beruf, desto mehr sind wir darauf angewiesen, unsere Bedürfnisse zu kennen. Zu wissen, was uns ausmacht. Im Guten wie im Schlechten. So ist die Liebe direkter geworden, vielleicht ehrlicher, auf jeden Fall weniger schamhaft. Aber auch anstrengender. Liebe bedeutet ARBEIT.
Wie geht Liebe? Was macht sie aus? Gibt es so was wie eine Formel? Eine Gleichung?
Ich war zwar nie ein Mathegenie, im Gegenteil, Latein, Französisch & Deutsch waren meine Lieblingsfächer. Aber ich wage mich an die Erklärung einer "Regressionsglei-
chung". Das ist was für Freaks. Ich nenne es lieber Geheimcode.
Für das Glück in der Liebe und in einer Partnerschaft sind meiner Meinung nach drei Eigenschaften wichtig. Die Fähigkeit, sich zu binden und Vertrauen zu fassen. Die Fähigkeit, sich von Kritik nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Und die Fähigkeit, Kon-flikte konstruktiv anzugehen und dabei Aggressionen zu vermeiden. Ich denke wer das draufhat..hat die allerbesten Chancen.
Zwar spielt in der Liebe - wir ahnen es, auch Geld eine Rolle und Sexappeal. Aber, ob er einen Knackarsch hat oder sie Körbchengröße C, ob der Partner arbeitslos ist oder die Schwiegermutter nebenan wohnt...oder die offene Zahnpastatube. Wer übernimmt
welche lästigen Pflichten im Haushalt, bei den Kindern, bei den Finanzen. Der Lastenausgleich muss fair sein, sonst wird er zum Beziehungskiller.
Jedes Detail ist wichtig, aber es spielt NICHT die Hauptrolle. Es braucht eben mehr, ein gutes Gefühl, das eben länger hält als die Phase der Verliebtheit. Gerade dann, wenn wirklich Partnerschaft gefragt ist, wenn es schwierig wird. Was mir wirklich wichtig ist, dafür gibt es ein Wort: Demut. Denn Liebe...läutert. Liebe verändert. Wir haben doch alle das gleiche Ziel. Wir wollen uns mit einem Menschen verbinden und emporgehoben werden von dem einen, dem großen Gefühl. Sie fühlt sich mit 50 anders an als mit 20 und ein jeder macht sich einen anderen Begriff von ihr. Das Missverständniss beginnt meiner Erfahrung nach immer dann, wenn zwei Menschen denken, sie meinten damit das Gleiche! Wen wir lieben und wie wir lieben, hängt von unseren Erwartungen, unseren Erfahrungen und unseren Ängsten ab.
Liebe heißt - sich auf den Weg machen. Nicht jeder findet sie, doch alle suchen wir sie. Wir wollen alle nur glücklich sein.