Die Träumerin
Die Nacht ist einsam und kaltSpürt den feuchten Stab im Spalt
Schöne Gedanken werden zum Fluch
Die Freude war nur ein neuer Versuch
Sehnsüchte, die einst unerfüllt blieben
Es sind die Träume, die die Dichter beschrieben
Träume der Liebe, die sie glaubte, zu leben
Doch das konnten sie ihr bis heute nicht geben
Nahmen ihr Fleisch, wie die Wölfe zum Hunger
Sie lässt geschehen, verdrängt ihren Kummer
Sie vergisst und sucht eine neue Nummer
Will weg, keine Fehler mehr machen
Doch sie hört die alten Dichter lachen
Nimmt jeden Versuch in Kauf
Für den Weg zum Glück hinauf
Obwohl sie sie fallen ließen
Will sie hier für immer Frieden schließen
Weil sie weiß, dass es ihn gibt
Den Mann, der nur sie wirklich liebt
Ihr Reiz zieht sie in Scharen an
Doch sie sucht den wahren Mann
Ein Prinz im Dämmerlicht
Der ihr gefällt
Ob er wohl hält
Was er verspricht?
Das Morgenlicht hat es enthüllt
Die Erwartung hat sichh nicht erfüllt
Purer Ekel macht sich breit
Wann ist es wohl soweit?
Dass sie den letzten Mut ihr rauben
Sie kann es selbst nicht glauben
Sie spürt in sich die Kräfte schwinden
Muss sich erst selber wiederfinden
Sie frragt die alten Dichter wieder
Schuldbewusst senkt sie die Augenlider
Spürt, wie die Tränen rinnen
Ihr Kopf ist leer, wie von Sinnen
Wäscht sich den Schweiß von letzter Nacht
Wollte Liebe um jeden Preis, mit aller Macht
Was hat sie nur falsch gemacht?
Da plötzlich - ein Klingeln an der Tür
Der Nachbar - was sie dann spürt
Das hat sie noch nie gefühlt
Was sie die Nacht danach gefühlt