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Wie denken Taubstumme?

sehr interessante frage und sehr interessante antworten...danke
******a12 Frau
355 Beiträge
Ich kann da zwar nicht aus persönlicher Erfahrung sprechen, da ich Gebärdensprache quasi als Fremdsprache lerne. Das dafür schon seit Jahren, irgendwann will ich dann die Prüfung zum Dolmetscher machen.

Im Lauf der Ausbildung haben wir natürlich auch schon öfter über solche Dinge geredet, oder eben wie der Alltag so ausschaut. Wir haben von Anfang an nur gehörlose Lehrer und da hab ich die Erfahrung gemacht, dass es total unterschiedlich ist, wie sie denken. Also ob in Worten, Gebärden, Bildern, etc. Das hängt wohl teilweise auch davon ab, wie sie erzogen worden sind bzw. wann die Hörfähigkeit verloren wurde. Die meisten sagen aber, dass sie in Bildern, optischen Eindrücken und in Gebärden denken oder träumen. Und es gibt keine Einschränkungen, was den Ausdruck betrifft - man kann Alltagssituationen besprechen aber ebenso eine hochgeistige Diskussion führen! Früher mag es ja schon so gewesen sein, dass der Zugang zu Wissen oder Bildung eingeschränkt war, aber das gilt für die heutige Zeit mit Internet, Untertiteln, eigenen Sendungen für Gehörlose etc. absolut nicht mehr!
Und wie schon vorher gesagt wurde: auch wenn man keine Töne ansich wahrnehmen kann, so spürt man doch die Schwingungen. Eine gehörlose Freundin z.B. liebt Musik - sie kann anhand der Vibrationen über den Boden, Luftballon o.ä. feststellen, welchen Rhythmus und Stimmung die Musik verbreitet. Das hat mich anfangs total fasziniert.
"Früher mag es ja schon so gewesen sein, dass der Zugang zu Wissen oder Bildung eingeschränkt war, aber das gilt für die heutige Zeit mit Internet, Untertiteln, eigenen Sendungen für Gehörlose etc. absolut nicht mehr!"

Ich kann leider nicht zitieren, daher erlaube ich mir das zu kopieren.

Das was ich jetzt schreibe ist nicht pauschal auf alle Gehörlose zu beziehen!!!

Zugang zu Wissen und Bildung, das ist richtig! Dank Internet! Jedoch ersetzt das nicht den Allgemeinwissenerwerb eines Normalhörenden. Wir haben zum Beispiel nicht automatisch den Begleiter eines Hauptwortes gelernt, sondern mussten es wie bei den Vokabel lernen.
Genauso gut können wir nicht während einer Autofahrt Nachrichten anhören. Diese müssen wir zuhause im Netz oder in den Printmedien lesen.

Untertitel: Wir haben hier in Deutschland eine lächerliche Quote der untertitelten Sendungen (auf den Öffentlichen). Davon viele Wiederholungen der alten Tatorte etc.
Informationssendungen werden kaum untertitelt. Und Live-Untertitelung ist sehr schlecht, da sind die Wörter sehr verzögert zu lesen. Da ist Dolmetschereinblendung sehr sinnvoll.


Eigene Sendungen... welche bitte? Ich weiß nur von "Sehen statt Hören".... und diese ist 30 Minuten pro Woche.


Nun zur Dolmetschereinblendung:
Was mich traurig und zu gleich wütend machte: zum Beispiel vor einigen Monaten war in der Sendung "Johannes B. Kerner" ein Geschwisterpaar. Sie ist gehörlos, der Bruder hörend und Gebärdensprachdolmetscher. Eine Dolmetscherin wurde für die Sendung engagiert und ins Bild eingeblendet. ABER nur während des Interwievs der Geschwister konnten wir die Dolmetscherin sehen. Nicht während der ganzen Sendung. Warum? Die Dolmetscherin war während der ganzen Sendung dabei. Ist es so schlimm, das kleine Fenster weiterhin für "uns" offen zu lassen? Dürfen wir nicht wissen, was die anderen Gäste zu erzählen haben?
Noch was.....
.... Das mit der Musik ist richtig. Wir spüren die Schwingungen. Es ist oft unglaublich, wie sensibel manch Körperteile reagieren....
und nochmal ich....Djalima
.... ich lese gerade, dass Du aus Wien bist... In Österreich sind die TV-Sendungen sehr gut sortiert, viele davon auch untertitelt oder eben mit Dolmetscheinblendungen.

Und das mit "Sehen statt Hören" ist natürlich hier in Deutschland.

Sorry, dass ich nicht vorher guckte, woher du bist...
******a12 Frau
355 Beiträge
Stimmt schon, der allgemeine Wissenserwerb, vor allem, was die Sprache betrifft, ist natürlich immer noch schwierig. Ich meinte in meinem Post eher sowas wie Infos über das aktuelle "Weltgeschehen" und so.
Wie sie Situation in Dtl. ist, weiß ich nicht so genau, aber bei uns kann man zumindest bei Nachrichten und anderen aktuellen Themen die Untertitel abrufen. Bei Filmen nicht immer und bei Liveshows klappt das auch nicht wirklich...ist, wie so oft, wahrscheinlich wieder mal eine Frage des Budgets...
*******oman Frau
67 Beiträge
hallo
ich selbst bin gehörlos seit meiner Geburt und kann vom Lippen gut ablesen und mit Hörenden gut umgehen...und ich träge meine Hörgeräte damit ich hören kann...
ähm.. ich oute nun...
hallo

ich oute jetzt nun, dass ich auch gehörlos bin.. ich kann nichts hören.. mit Hörgeräte ertrage ich leider nicht, da ich Allergie wegen Ohrstück habe... aber mir geht es gut und kann alles machen...

ich kann leider nicht von Mund ablesen, weil ich mit 23 jahren ertaubt bin... mund ablesen ist sehr schwierig... per gebärdensprache geht es leichter...

LG Lini
Nun, das ist wohl kein Outing, wenn man sagt, dass man nichts hören kann... *g*

Das Thema finde ich sehr interessant, weil ich mir auch schon oft überlegt habe, wie Menschen das Leben lernen, wenn sie nicht hören können, bzw. möglicherweise auch nicht sprechen.

Hat mir einige Fragen hier beantwortet. Danke.

Aber eins versteh ich echt nicht: was ist an dem Wort taub bzw. taubstumm diskriminierend? Wenn man nicht hören kann, ist man taub. Das ist doch nichts schlimmes. Wieso wird diese Formulierung heute als diskriminierend bezeichnet?
Aber eins versteh ich echt nicht: was ist an dem Wort taub bzw. taubstumm diskriminierend? Wenn man nicht hören kann, ist man taub. Das ist doch nichts schlimmes. Wieso wird diese Formulierung heute als diskriminierend bezeichnet?

Das Problem ist die Abstammung des Wortes.

Stumm wurde oft mit dumm in Verbindung gebracht. Mit viel Mühe und Bildung konnte ein "Taubstummer" Sprechen leren und war dann ein "Gehörloser". Doch die Fähigkeit zu Sprechen hat nur wenig mit Intelligenz zu tun.

Und weiterhin widerspricht es dem Selbstverständnis von Gehörlosen. Die Gebärdensprache ist ihre Form von Sprache, also sind sie keineswegs stumm.

siehe auch
http://www.glvmu.de/gmu/gebaerdensprache/gehoerlos_nicht_taubstumm.htm
****me Mann
243 Beiträge
Gebärdensprachliche Grüße
Hallo Schokowoman, Cacaowoman,

ich selbst bin gehörlos seit meiner Geburt und kann vom Lippen gut ablesen und mit Hörenden gut umgehen...

Herzlich willkommen! :-)Klasse, daß weitere zwei gehörlose Frauen sich gemeldet haben!So ein Zufall, daß gleich zwei einen Nick gewählt haben, was mit Kakao in Verbindung steht!
vielleicht sollte damit gesagt werden, daß ihr beide ganz süße Frauen seid! *zwinker*


mit Hörgeräte ertrage ich leider nicht, da ich Allergie wegen Ohrstück habe... aber mir geht es gut und kann alles machen...

Ich kenne das Problem auch, deshalb trage ich Ohrpassstücke aus Termotec, ein spezielles, weiches und hautfreundliches Material, aber auch einige Vorteile harter Otoplastiken besitzt!


Aber eins versteh ich echt nicht: was ist an dem Wort taub bzw. taubstumm diskriminierend? Wenn man nicht hören kann, ist man taub. Das ist doch nichts schlimmes. Wieso wird diese Formulierung heute als diskriminierend bezeichnet?

Wie blackbird schon angedeutet hat, hat der Begriff "Taubstumm" doch einen negativen Beigeschmack(bzw. Nebenbedeutung), das ist zwar nicht ganz so drastisch, aber doch nicht viel anders als beim Begriff "Neger"!
Früher wurde in der Tat gerne "taubstumm" mit dumm gleichgesetzt, sofern man es wußte, daß jemanden tatsächlich taub ist!
Und bei der Nennung des veralteten Begriffs schleicht sich u. U. einem unterbewußt die Vorstellung einer Minderbemittelbarkeit oder Geringschätzung einer Person ein!

Diskutiert wird heute sogar, ob der Begriff "gehörlos" durch "taub(sein)"(aber nicht "taubstumm") zu ersetzen sei.Die Diskussion läuft unter dem Mantel "Deafhood", was ich hier erstmal nicht weiter erkären will!Wer es dennoch wissen will, findet im Internet dazu Hinweise!
Und so politisch korrekt will ich auch im Moment nicht unbedingt sein! *zwinker*

LG laifme
wow...
Hi Du, endlich gibt männliche Deafies hier!!! Mal was anders!!

Ja, das ist aber kein Zufall, dass Schokowoman und ich hier angemeldet haben.. wir sind ja Freundinnen und Mitwohnerinnen..

Ich kenne das Problem auch, deshalb trage ich Ohrpassstücke aus Termotec, ein spezielles, weiches und hautfreundliches Material, aber auch einige Vorteile harter Otoplastiken besitzt!

Sehr interessant...habe noch nie gehört, habe eben notiert und werde in diese Woche hingehen und frage...

ich würde mich freuen sehr, wenn noch mehr gehörlose Leute und schwerhörige Leute hier offen hier schreiben können...

Wünsche dir schönen Abend noch...

vielleicht sollte damit gesagt werden, daß ihr beide ganz süße Frauen seid!

Danke für nette Wörter *gg*

LG Lini
****me Mann
243 Beiträge
Hallo Lini,

Hi Du, endlich gibt männliche Deafies hier!!! Mal was anders!!

Es gibt bestimmt noch mehr hier, aber du weißt ja, männliche Mitglieder schreiben weniger und erst recht die männlichen Deafies...



Ja, das ist aber kein Zufall, dass Schokowoman und ich hier angemeldet haben.. wir sind ja Freundinnen und Mitwohnerinnen..

Oh, ihr seid auch Mitbewohnerinnen, ich lese im Profil aber, ihr
kommt aus Aachen und Hamburg! *oh*

Vielleicht sind die Profile nicht mehr ganz so aktuell, oder so?Muß aber nicht unbedingt hier im Forum beantwortet werden, wenn die Sache zu persönlich ist! *g*



Ich kenne das Problem auch, deshalb trage ich Ohrpassstücke aus Termotec, ein spezielles, weiches und hautfreundliches Material, aber auch einige Vorteile harter Otoplastiken besitzt!


Sehr interessant...habe noch nie gehört, habe eben notiert und werde in diese Woche hingehen und frage...

Ich schicke Dir noch eine Mail dazu, Detailauskünfte über Otoplastiken und so passen nicht so ganz hier! *ggg*



ich würde mich freuen sehr, wenn noch mehr gehörlose Leute und schwerhörige Leute hier offen hier schreiben können...

Ich auch, vielleicht könnten wir dann hier eine Gruppe aufmachen und vielleicht daraus einen netten, gebärdensprachlichen Treff, Party, Stammtisch oder so machen!
Es wäre doch schön, wenn wir auch ohne großartige Kommunikationshürden auch all das machen, was die hörende Joyclubber so rumtreiben!
Zwar treibe ich auch bei den Hörenden rum, aber weil die Kommunikation ja doch nicht immer so funktioniert, wie wir es gerne hätten, fühlt man sich auf Dauer nicht unbedingt zugehörig!

Aber ich bin mir trotzdem bewußt, wir sind ein kleines Völkchen und nette Hörende mit Interesse an unserer kleinen Welt habe ich auch kennengelernt! *g*

Mal sehen...


Sonnige Grüße
laifme
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