Wet Sex?

Na ja, wir geben uns so liberal und fortschrittlich, frei von allen Zwängen und bürgerlichen Konventionen, aber ich habe kaum einen Satz gelesen in dem von 'Wet Sex' die Rede war. Auch der schöne Begriff 'Natursekt' taucht hier im Club nur zwischen kaum und gar nicht auf. Ja, ja, ich weiss, dass alles Geschmacksache ist, ich weiss aber auch, dass Geschmack etwas Erworbenes ist. Und da sind wir halt alle mehr oder weniger die Sklaven unserer frühkindlichen Reinheitserziehung. Nur wenn spätere stark lustbetonte Erlebnisse dazukommen, dann kann sich der Geschmack wandeln. Das Kind möchte ich sehen, dass beim ersten Schluckt Bier seines Lebens, oder gar beim ersten Cognac sagt, dass es ihm schmecke! Und ein duftiger Harzer Roller ist auch nicht nach Jedermanns Geschmack. Ich will mit meiner Frage ja gar nicht weitergehen und an unsere koprophilen Freunde erinnern – 'Skat' ist da wohl der US-Terminus-Technicus.
Ist ja eigentlich ein bisschen traurig: Wir haben dem internationalen Sex eigentlich nur den 'Coitus Germanicus sine Complicatione' vermacht, die 'Missionarsstellung. Wenn ich da an die Franzosen denke mit ihrem unsterblichen '69er', die Engländer mit ihrer 'Englischen (strammen) Erziehung' oder die Griechen, nach denen die diversen Analnummern halt 'griechisch' heissen.
Wer möchte gern Danae sein, die olle Griechin, der sich der alte Zeus als 'Goldener Regen' nahte, (nicht als Schwan, das war die Sache mit der Leda.) Und in Spanien fand ich in jeder Zeitung unter der Rubrik 'Bekanntschaften' das Angebot des 'Lluvia Dorada', was wörtlich nichts anderes heisst, als 'Goldener Regen'. Und weil es in Spanien so trocken ist, muss Man(n) dafür viel teures Geld bezahlen.
Wie sind denn da so Eure Meinungen, Wet Sex und Natursekt?