gif
©

Die Symbiose von Bondage und Krawatten

"Ties of Grey" – Fesselnde Krawatten-Lust

Dank des im Februar erscheinenden "50 Shades of Grey"-Films ist die Erfolgsstory um Christian und Anastasia erneut in aller Munde. Die Verfilmung wird versuchen, die BDSM-Romane adäquat auf die große Leinwand zu übertragen.

Wir haben uns den Roman einmal genauer vorgenommen und sind über eine Stelle gestolpert: In dieser bringt Christian seine Ana mit einer Krawatte, die er als Fessel-Utensil nutzt, beinahe um den Verstand. Uns stellte sich sofort eine Frage: Mit Krawatten bondagen, geht das überhaupt?

In Zusammenarbeit mit dem Projekt "Ties of Grey" entstand eine Fotoreihe, die beweist, dass Krawatten durchaus als fesselnde Lustspielzeuge (miss)brauchbar sind. Wir stellen euch das Projekt ausführlich vor und präsentieren euch im Zuge dessen natürlich die besten Bilder.

Die Protagonisten hinter dem Krawatten-Bondage-Projekt

Ater Crudus und Model Manu lassen sich inspirieren.
Ater Crudus und Model Manu lassen sich inspirieren.

An dem "Ties of Grey"-Fotoprojekt wirkten mit:

  • Der Fotograf Martin, der als OneMomentPhoto im JOYclub unterwegs ist
  • Die Models Lisa und Manu
  • Ater_Crudus, der Fesselkünstler
  • Dina von dem Shop "Fem2Glam", die die Outfits stellte
  • Jörg von dem Shop "Trentano", der ganze 50 Krawatten zum Set brachte

Sind Krawatten als Fessel-Utensilien reizvoll?

Ater Crudus, in dem Projekt "Ties of Grey" sieht man Bilder, die man in der vorliegenden Kombination aus Krawatten und Bondage noch nicht von dir kennt…

Ater Crudus: Ja, in der Tat. Bondage in dieser Form ist tatsächlich erfrischend anders. Da ich ja seit jeher der Auffassung bin, dass Fesseln frei und intuitiv sein sollte, passte diese Art des Bondage sehr gut zu meinen Überzeugungen. So zögerte ich auch nicht lange, als Dina im Juli dieses Jahres mit einer Idee rund um Krawatten auf mich zugekommen ist.

 
Krawatten sind doch viel zu schade, um nur an den Hälsen von Businessmännern zu hängen.
Unzählige Male hatte sie ihn an dieser Tür gesehen. So oft spürte sie einen Luftzug mit seinem Geruch...
Unzählige Male hatte sie ihn an dieser Tür gesehen. So oft spürte sie einen Luftzug mit seinem Geruch...

Dina, du hattest also die Idee zu dem "Ties of Grey"-Projekt? Erzähl uns doch mal, wie man auf so eine außergewöhnliche Idee kommt?

Dina: Jörg von "Trentano" und ich stehen bereits seit über zwei Jahren in Kontakt wegen des Vorhabens, gemeinsam eine stilvolle und provokante Geschichte mit Krawatten entstehen zu lassen. Der zündende Gedanke zur Symbiose von Bondage und Krawatten war da, als ich zufällig ein Foto bei Heinrich von Schimmer fand. Der Titel war "SitzenBleibÜberredungsMaterial: Krawatten". An der Stelle kamen dann Ater Crudus' Fähigkeiten ins Spiel…

 

Jörg, wie gefiel dir die Idee von Dina und Ater Crutus, mit deinen Krawatten zu fesseln?

Jörg: Ich fand den Einfall sehr originell, denn Krawatten sind doch viel zu schade, um nur an den Hälsen von Businessmännern zu hängen.

 

Was hat dich gereizt, dich an dem Projekt zu beteiligen?

Jörg: Mich reizte sowohl dieser neue, originelle und bisher vernachlässigte Weg der Krawattenbenutzung als auch das tolle Team, das für die Umsetzung bereitstand. Da hatte ich schon viel Vertrauen. Und das zu Recht, wie sich zeigte.

 

Es gab auch die Überlegung, dass Jörg gleich selbst das Model sein sollte?

Ater Crudus: Ja, Dina und ich hatten die Idee, er könne doch eine Imagekampagne daraus machen und direkt als Chef von "Trentano" auch der Protagonist sein, der auf charmante Weise seiner Sekretärin den Wunsch nach einer Gehaltserhöhung beantwortet.

 

Jörg, warum wolltest du diesen Part dann doch nicht übernehmen?

Jörg: Nun, ich hatte bisher keinen Zugang zum Thema BDSM und daher wäre es nicht ehrlich und authentisch gewesen, hätte ich in dem Projekt mitgewirkt. Spannend und ästhetisch finde ich es dennoch.

Wie die "50 Shades of Grey" das Projekt vorantreiben

Sonnenstrahlen treffen ihre Haut. Ein stiller Moment. Sie fühlt sich allein und dennoch gemeinsam. Im selben Moment bricht er die Stille...
Sonnenstrahlen treffen ihre Haut. Ein stiller Moment. Sie fühlt sich allein und dennoch gemeinsam. Im selben Moment bricht er die Stille...

Bei einem Besuch in einem Dresdner Kino kam dir, Dina, dann die Idee, das Ganze mit "50 Shades of Grey" zu verbinden?

Dina: Ganz genau. Und mehr noch: In Kooperation mit ebenjenem "Rundkino" ist eine Fashion Show meines Shops "Fem2Glam" direkt vor der Premiere des Kinofilms am 12. Februar 2015 geplant. In dem Meeting zur Vorbereitung zu diesem Event entstand dann auch die Idee, die "Ties of Grey"-Bilder in diesem Rahmen auszustellen.

 
 
Mein Leitmotiv war, dass die Krawatte mehr spielerisches Element sein sollte und weniger Hilfsmittel für Lehrbuchfesselungen und Folterposen.

Ater Crudus, warst du von vornherein von der Idee "fesselnde Krawatten im ‚50 Shades of Grey‘-Stil" angetan?

Ater Crudus: Nun, "50 Shades of Grey" polarisiert natürlich. Egal welche Meinung man über die Bücher oder den anstehenden Film auch haben mag, "50 Shades of Grey" hat es zumindest geschafft, das Thema BDSM in den öffentlichen Fokus zu rücken. Seitdem wird sich weltweit zuhause noch mehr der Popo verhauen und Schatzi wird mit rosa Plüsch-Handschellen ans Bett gefesselt. Na und? Wenn die Bücher, gleich ob nun literarisch wertvoll oder nicht, zur Folge haben, dass sich weltweit Menschen mit dem Thema beschäftigen, dann hat der ganze Hype doch einen Sinn gehabt.

Und so gefiel mir die Anknüpfung an dieses Thema auf Anhieb ausgesprochen gut. Ich wusste sofort, dass ich keine üblichen Bilder machen möchte, sondern man sicherlich stilvoll und ganze ohne gespreizte Beine die Krawatte gut in ein solches Szenario einbinden kann. Schnell entstanden erste Bilder in meinem Kopf. Mein Leitmotiv war, dass die Krawatte mehr spielerisches Element sein sollte und weniger Hilfsmittel für Lehrbuchfesselungen und Folterposen.

Die Lust am Seil

Was reizte die Models und den Fotografen an dem Bondage-Krawatten-Projekt?

Und dann ging es auf einmal ganz schnell...

Ater Crudus: Ja, durch einen Zufall kam mir irgendwann diese Krawatten-Idee von Dina und mir wieder in den Sinn. Doch gleichzeitig fiel mir auf, dass eigentlich nur noch ein Termin in Frage kam, um die Idee noch zeitnah umzusetzen. Dieser war zugegeben sehr optimistisch gewählt, denn bis zu diesem Termin waren es damals nur noch vier Tage Zeit.

 
In dem Moment als er das Zimmer betreten hatte, wusste sie, was sein ruhiger Gang zu bedeuten hatte...
In dem Moment als er das Zimmer betreten hatte, wusste sie, was sein ruhiger Gang zu bedeuten hatte...

Wow, war es schwer, in so kurzer Zeit passende Models zu finden?

Dina: Mein Motivationsanker "Unter Druck entstehen Diamanten" war in dem Fall ideal, um bei allen Beteiligten die richtige Begeisterung für diese sehr kurzfristige Aktion zu entfachen. Uns war natürlich auch klar, dass wir in kürzester Zeit das perfekte Mädchen und den perfekten Mann in perfekter Umgebung und bitte mit perfektem Styling und passender Ausstrahlung auftreiben mussten.

Ein Facebook-Aufruf und die intensive Recherche in einer Modelkartei sollten helfen und letztlich ergab sich eine ganz wundervolle Zusammenarbeit. Von allen Bewerberinnen hat sich Lisa durchgesetzt, nachdem sie schon fast abgesagt hatte, da sie kein Akt- und Teilakt-Model ist. Doch als ich ihr unser Konzept detaillierter erklärte und sie sicher sein konnte, dass unser Anspruch gehobener Natur ist, schwärmte auch sie vom kommenden Projekt. Sie hat einfach den unschuldigen Look, der perfekt für diese Rolle ist.

Beim männlichen Model gab es zwei starke Kontrahenten, doch Manu war die eindeutige Wahl von Ater Crudus und dem Fotografen. Lisa und Manu kenne ich schon lange, daher war meine Freude riesig, weil beide Persönlichkeiten großartig sind.

 

Manu, du bist dann das offizielle "Grey"-Model geworden. Was hat dich dazu bewogen, bei dem Projekt mitzumachen?

Manu: Als ich von der Idee "fesselnde Krawatten im ‚50 Shades of Grey‘-Stil" erfahren habe, war ich sofort begeistert und interessiert! Diese Begeisterung und die Neugierde, dieses Thema umzusetzen, haben mich dazu bewegt, dieses Projekt erfolgreich mitzugestalten.

 

Lisa, was hat dich an dem Projekt angesprochen?

Lisa: Ich kenne Dina schon sehr lange und durfte auch schon mehrmals in Sachen von ihr shooten und über den Laufsteg laufen. Zudem bin ich großer "50 Shades of Grey"-Fan. Und ein derartiges Shooting in dieser Größe hatte ich noch nie. Es war toll! Bedenken hatte ich natürlich auch. Vor allem, dass es zu freizügig wird, was mir im Job Komplikationen hätte bringen können. Oder dass ich mich unwohl fühlen könnte. Aber das Team war so klasse. Ich habe mich richtig wohl gefühlt!

 
Nie fühlte sie sich so unfrei und frei zugleich. Er lehnt sich zurück... und der Moment besteht nur noch aus Vertrauen und Nähe...
Nie fühlte sie sich so unfrei und frei zugleich. Er lehnt sich zurück... und der Moment besteht nur noch aus Vertrauen und Nähe...

Und damit zum Fotografen hinter dem Projekt. Martin, wie bist du zu "Ties of Grey" hinzugezogen worden?

Martin: Das geschah recht kurzfristig. Ich erhielt einen Anruf von Dina, ob ich bei diesem Projekt dabei sein möchte. Da wir in der Vergangenheit bereits mehrfach erfolgreich miteinander Projekte umgesetzt haben, wusste sie wohl, dass sie sich auf mich verlassen kann.

 

Warum hast du dich an dem Projekt beteiligt? Bist du vielleicht auf diese Art Fotografie spezialisiert?

Martin: Gereizt haben mich der Umfang, das Team und der künstlerische Aspekt des Ganzen. Da ich Berufsfotograf bin und selten mein Aufgabenspektrum verlasse, hielt ich die Idee für frischen Wind in meiner Arbeit, was sich dann auch mehr als bewahrheitet hat. Spezialisiert bin ich auf Portrait/Fashion aber auch Akt/Erotik. Viele meiner Arbeiten kursieren auch hier im JOYclub und haben bereits viele Menschen inspiriert.

Wie die Location das "Ties-of-Grey"-Shooting zum Selbstläufer werden ließ

"Setz dich", hatte er gesagt, und sie wartet geduldig...
"Setz dich", hatte er gesagt, und sie wartet geduldig...

Am 23. November 2014 war es dann soweit. Fotograf, Bondage-Künstler, Models und Outfit-Lieferantin Dina fanden sich an einer alten Villa in Dresden ein und ließen die Idee von den "fesselnden Krawatten" Wirklichkeit werden.

Wie sind die Bildideen entstanden und wie habt ihr angefangen an diesem Tag?

Ater Crudus: Als wir die Villa betreten hatten, wurde das Shooting schnell zum Selbstläufer. Die schlichte Eleganz der Location wirkte einfach auf uns ein. So machte ich mich mit Martin direkt auf eine Tour durch das Gebäude, um eventuelle Motive zu besprechen. Plötzlich schien jede Ecke, jeder Winkel in der Location die perfekte Kulisse zu bieten und Martin notierte fleißig gedanklich die technischen Anforderungen im Kopf mit... Ja, ich muss zugeben, für einen Moment sah es so aus, als arbeite er...*schmunzelt*

 

Martin, was muss man als Fotograf bei einem Shooting dieser Größenordnung aus deiner Sicht alles beachten?

Martin: Da die Zeit sehr knapp bemessen war, bestand meine Vorbereitung darin, mir den Trailer vom "50 Shades of Grey"-Film wiederholt anzuschauen und mir dessen Inszenierung einzuprägen. Dies übertrug ich dann einfach auf die Location. Ich hielt es für richtig, die Bilder in einem natürlichen Licht zu fotografieren, nebenher aber Konturen & Kontraste zu schaffen. Also habe ich die Kamera aufs Stativ gestellt, um über die Verschlusszeit möglichst viel Licht einfangen zu können. Mit zwei Studioblitzen habe ich die Konturen erzeugt. Dies gestaltete sich aber oft als sehr schwierig: Zum Beispiel im Treppenhaus, wo der Platz sehr eng bemessen war. Assistiert haben mir dabei so ziemlich alle am Set, was bei vielen Bildern auch ein großer Vorteil war.

 
Durch den Umstand, dass ich ja schon recht viel Umgang mit dem Seil habe, konnte ich da ganz gelassen herangehen.
Er nahm sie mit hinauf - wie schon so oft zuvor...
Er nahm sie mit hinauf - wie schon so oft zuvor...

Apropos Größenordnung... Ater Crudus, auch für dich gab es besondere Herausforderungen, oder?

Ater Crudus: Ich habe mich akribisch auf dieses Shooting vorbereitet. Stundenlang habe ich zuhause mit meinen Krawatten geübt, um ein Gefühl für das Material zu bekommen.

 

Wirklich?

Ater Crudus: Nein, natürlich nicht! Durch den Umstand, dass ich ja schon recht viel Umgang mit dem Seil habe, konnte ich da ganz gelassen herangehen. Und bis auf den Umstand, dass die Krawatten eben etwas glatt sind und es hier und da mal hakt beim Durchziehen, gab es kaum nennenswerte Unterschiede zu einem Seil. Auch wenn es sich hier einfach nur um schicke Bilder handelt, kann in der Realität auch eine Krawatte mal eben zweckentfremdet werden, um den Partner einzuschränken, ihn nah zu sich heranzuholen oder ihn irgendwo irgendwie festzumachen. Vielleicht animieren die Bilder ja den einen oder anderen dazu, selbst mal kreativ zu werden....

 

Dina, du warst bei dem Shooting auch vor Ort. Welche Aufgaben hast du am Set übernommen?

Dina: Ich habe das komplette Styling und eine Auswahl an Outfits zur Verfügung gestellt. Da ich mit "Fem2Glam" an der Quelle sitze, entstand zwar spontan etwas Stress, doch mit Glück und schnellen Zuliefern bekam ich alle Kleidungsstücke rechtzeitig zusammen. Des Weiteren waren wir alle aktiv am Entstehungsprozess beteiligt und verfeinerten Motive im Team.

Und nach acht Stunden intensiven Shootens war es dann vollbracht...

Noch mehr Infos zu dem Projekt und den Machern findet ihr auf ties-of-grey.com.

Mehr über 50 Shades of Grey