Subjekt und Objekt
Die Kunst und Techniken des (eros-bezogenen) Fesselns - das eine.
Das Objekt der Fesselung - ein zweites.
Mir fällt das (banal scheinende) auf, dass das Objekt wiederum nur "die Frau" ist.
Klar könnte man sagen: Nur Frauen entfalten in ihrer körperlichen Optik Ästhetik. Sowohl aus männlicher - als auch aus weiblicher Sicht (!).
Ich könnte mir vorstellen, die größte Beleidigung für einen Erotik-Fotografen könnte es sein, dass es so schwer ist, eine hübsche junge Frau anders als schön abzubilden. Die Schönheit spottet ihrer Darstellungsabsicht.
Künstlerische Größe könnte es (für einen heterosexuellen Mann) haben, gerade deshalb Männer darzustellen - und zwar eros-bezogen, anders eben als in "Heldenpose". Gleiches könnte für Frauen, bezogen auf Frauen zutreffen. Auch in puncto Bondage.
Dass die eros-bezogene Darstellung des Mannes keinen Markt findet, ist eine andere Frage. Eine der Betriebswirtschaft, keine der Kunst.
Interessant finde ich - auch bezogen auf die offensichtliche Symbolik beim Bondage - die Frage, ob der "weibliche Hingabe-Drang" nicht ein evolutionsgeschichtlich neueres Konstrukt ist, das durchaus im Widerspruch zur Bio-Realität der Säugetiere stehen könnte. In dieser Bio-Realität setzt das Weibliche die Regeln, kontrolliert und richtet auch das Weibliche.
Was ich, speziell an der Bondage-Szene, etwas ermüdend empfinde: Die eine Seite betreibt Kunst, die andere Seite betreibt Hingabe. Beides scheint mir von den mentalen Konzentrations- bzw. seelischen Empfindungswelten fern dessen, was Öffentlichkeit (Dritte) sein mag.
Auf den externen Beobachter vermag Bondage schnell ermüdend, langweilend, ausschließend zu wirken.