Assoziationen mit der Safewordnutzung?
Hej mia_Nyx,
da mich das mit dem Safeword nicht persönlich betrifft, ein paar allgemeine Gedanken zu dem Thema.
ich denke, man weist dem Safeword eine bestimmte Bedeutung zu, wenn man den Einsatz als "Versagen" oder "Schwächeln" empfindet.
Die Bedeutung hier klingt nach einer Kapitulation oder einer Erklärung des Scheiterns.
ich empfinde das Safeword allerdings eher als eine Art neutrale Information für den Dom, dass es jetzt zu heftig ist und er einen Gang zurückschalten sollte. Also, nur Information - und das schätzen Doms doch, wenn sie erfahren, wie es ihrer Sub geht. Und ich gehe noch weiter, ich denke es ist gewissermaßen die Pflicht einer Sub, dem Dom mitzuteilen, wenn jetzt irgendetwas zu heftig ist.
Viele Subs neigen ja dazu...etwas perfektionistisch zu sein. Das BDSM-Spiel ist somit für viele nicht eine eher egoistische Befriedigung der eigenen Bedürfnisse, sondern baut natürlich auf die Reaktionen und Bewertungen des Gegenübers auf.
Kurz gesagt möchten viele Subs ihren Dom "stolz" machen. Es mag hier auch ein wenig auf der Seite des Doms liegen zu vermitteln, dass nicht ein Höher-Schneller-Weiter, ein stoisches Ertragen aller Schmerzen und Unannehmlichkeiten ihn stolz machen, sondern eine Zeit mit seiner Sub zu genießen, wo man sich körperlich und geistig sehr, sehr nahe kommt. (Viele Doms vermitteln aber leider auch, dass sie enttäuscht wären wenn Sub nicht dieses oder jenes aushalten würde; das ist natürlich ganz und gar nicht hilfreich in dem Kontext)
Wenn die Sub diese ganz intimen Momente zulassen kann, sich voller Vertrauen fallen lassen kann und mitteilen kann, wie es ihr geht (und das trifft natürlich nicht nur die lustvollen Empfindungen, sondern auch die angstbesetzten Gedanken) - dann kann eben genau diese Offenheit Dom "stolz" machen.
Also, vielleicht "hilft" da ein Perspektivenwechsel um den Leistungsgedanken in Verbindung mit BDSM fallen zu lassen?
Ein Nutzen des Safewords muss ja nicht gleich den Abbruch des ganzes Spieles zur Folge haben (was den Gedanken des Scheiterns nähren könnte) - sondern kann, wie bei jeder anderen Information auch, das Spiel einfach nur ein wenig verändern. Und verändert, besser angepasst an die Bedürfnisse von Sub, wird's auch für Dom erfüllender. Den der hat es natürlich gern zu wissen, dass es seiner Sub prinzipiell gut geht und sie bei allen wunderbaren Schandtaten, die er mit ihr begeht, in Summe genauso genießt wie er.
[mlle S_V]
(...man möge sich die männliche bzw. weibliche Form bei Dom/Sub einfach dazudenken, der Leserlichkeit halber habe ich darauf verzichtet)