Generell sind Grenzen, die leichtfertig überschritten werden, oft der Grund für Zank und Streit. Daher dringen wir oft vor einem Treffen deutlich darauf, Grenzen zu kommunizieren.
Auch im Club schadet es nicht, das andere Paar auf eigene Paargrenzen hinzuweisen. Geht ganz locker.
Ansonsten sollte man halt beachten, dass zuvor abgesprochene Grenzen auch zum Fallstrick werden können. Weil sie scheinbar eine Sicherheit vorgauckeln, die sie aber tatsächlich einfach nicht bieten.
Sei es, weil sie manchmal unterschiedlich verstanden und - ohne es böse zu meinen - unterschiedlich interpretiert werden können.
Und Fragen wie "die da oder die da?" lassen sich ja auch nicht ohne ein konkretes Gegenüber theoretisch im Vorfeld abhandeln. Da sind dann kleine, versteckte Zeichen, die sich schnell kommunzieren lassen für ok, langsam, stopp und Veto ganz nützlich.
Und ansonsten gilt, wie sonst im leben eben auch, wenn etwas schief gehen kann, geht es auch mal schief. MrMurphy. Der schafft es, sich sogar in reine Paareveranstaltungen einzuschleichen.
Wer damit rechnet, dass trotz aller abgesprochenen Grenzen, trotzdem auch mal Missverständnisse auftauchen können und es dann sozusagen einen Plan B braucht (z.B. don't panic, sondern break und dann gemeinsam weitersehen) ist damit schon ein Schrittchen weiter.
Anekdote dazu?
Wir waren Grenzen gegenüber immer misstrauisch, einmal wegen der Scheinsicherheit, aber auch, weil sie eine starre Grenze setzen, sich aber das, was stimmt und passt, oft erst im konkreten Miteinander entscheidet und ergibt. Wir hatten stattdessen vereinbart, dann eben umsomehr auf den anderen zu achten und uns untereinander situativ abzustimmen.
Nur mit anderen vögeln wollten wir eigentlich erst einmal nicht, ahnten dabei aber (und haben das auch offen so besprochen), dass es irgendwann, weil es dann einfach stimmt und passt, vermutlich auch mal passieren würde.
"Nicht vögeln" klingt doch nach einer sehr klaren, deutlichen Grenze, an der auch nicht viel herum zu interpretieren oder misszuverstehen ist oder?
Denkste. Wäre da nicht MrMurphy.
Matte, tolles Paar und man war wechselseitig auf sehr nette Art und Weise miteinander beschäftigt.
Da bittet sie mich, ihr ein Gummi hinüberzuwerfen. Eher verdutzt dachte ich, okeee..., es stimmt und passt ja auch tatsächlich, dann ist es heute also so weit.
Tja, blödes Missverständnis. Bei mir wurde es das "erste Mal", ihr ging es damals eigentlich nur um einen gummierten Blowjob.
Drama? Nein. Direkt im Anschluss konnten wir das Missverständnis beide lachend klären.
Grenzverletzung? Nein. MrMurphy hatte zugeschlagen und uns, uns beide gemeinsam, mit unserer "eigentlich nicht" Absprache hereingelegt.
Und so wurde es zu einer netten, gemeinsame Anekdote über die wir sicherlich auch noch auf dem Bänkchen vor dem Altersheim grinsen können.