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Euer Partner hatte einen Unfall-bleibt ihr bei ihm?

Euer Partner hatte einen Unfall-bleibt ihr bei ihm?
Mal wieder ein Gemeinschaftsthema,für Weiblein und Männlein *zwinker*

Man liest,hört und sieht täglich von schweren Unfällen.Was würdet ihr tun,wenn euer Partner z.b einen Unfall zwar überleben würde,aber danach körperlich,oder geistig behindert wäre?

Bei ihr/ihm bleiben,weil man sich ja ewige Treue geschworen hat,oder ganz einfach deshalb,weil man den Partner liebt und schon seit ewigen Zeiten verheiratet/zusammen ist?Oder vielleicht doch ernsthaft über eine Trennung nachdenken?

Ich denke,so eine Entscheidung wird sich wahrscheinlich weniger für Paare stellen,die 20 oder mehr Jahre zusammen,bzw. verheiratet sind.Obwohl man auch da nichts ausschliessen sollte......

Was ist aber mit den Paaren,die sich erst einige Monate kennen und die vielleicht jünger sind?Ist da die Bereitschaft da,möglicherweise sein ganzes Leben einen Partner pflegen zu "müssen",oder Einschränkungen beim Sex hinzunehmen?

Ich bin mal gespannt auf die Antworten.....

Consi
Je nach Schwere der Behinderung würde ich bleiben oder gehen. Sollte das Beziehungsleben dauerhaft gefährdet sein bzw ich es nicht mehr nach meinen Vorstellungen gestalten können, würde ich mich trennen.
Generell bin ich aber auch keine Person, die Beziehungen für die Ewigkeit auslegt. Wenn es für den Moment passt, dann ist dies gut und dann wird auch kein Gedanke an Trennung verschwendet. Wenn sich aber grundlegende Umstände ändern, dann kann es durchaus schnell zu einer Trennung kommen.

Und ja, ich kommuniziere dies auch direkt so, bevor ich eine Beziehung eingehe.
Wenn die Beziehung bis zum Schicksalsschlag glücklich war, er mir also immer auf Augenhöhe begegnete, ganz klar bleiben oder zumindest auch weiter für ihn da sein.

Ich halte nicht viel von den Vorgaben der Kirche, aber die Worte "In guten wie in schlechten Zeiten" machen schon Sinn und sollten im Ernstfall auch gelebt werden.

Sonst braucht es gar keine feste Beziehung.

*engel* Lisa
******e67 Mann
280 Beiträge
spontan
sage ich, ja ich bleibe bei der Partnerin. Ob es im Ernstfall und je nach Art und Grad der Behinderung dann wirklich so gelebt wird/werden kann, traue ich mich jetzt nicht mit Bestimmtheit sagen. Wer weiß, wie man reagiert, wenn so ein Fall eintritt.
******ang Mann
256 Beiträge
Auch in schlechten Zeiten füreinander da zu sein (wenn die Liebe entsprechend stark ist) schließt ja nicht aus, dass besondere Umstände besondere Maßnahmen erfordern. Ich weiß von einem Mann, der nach einem schweren Unfall stark geistig behindert ist. Da ein kleines Kind zur Familie gehört, entschied sich die Frau zu einer Art Doppelleben mit neuem Freund, ist aber weiterhin für ihren Mann da.
Da ein kleines Kind zur Familie gehört, entschied sich die Frau zu einer Art Doppelleben mit neuem Freund, ist aber weiterhin für ihren Mann da.

Wenn man das für sich so regeln kann und damit klar kommt,ist es doch ok und wohl auch die beste Lösung für alle.

In diesem Fall hätte es sicher keinen Sinn gemacht,den geistig behinderten Mann zu fragen,was er davon hält.
*****_WI Frau
552 Beiträge
Ich denke, das ist ein Thema, das sehr schlecht theoretisch abzuhandeln ist.

Ich hatte mal eine große Liebe (ist schon über 25 Jahre her). Wir lebten auf der Überholspur, und seine war plötzlich zu Ende. Damals habe ich sehr mit dem Schicksal gehadert.

Aber wer weiß, wie es anders ausgegangen wäre. Wenn er schwerst geistig behindert überlebt hätte? Ich wage es nicht, mir vorzustellen, wie lange die große Liebe angehalten hätte…

Wir hatten eine nicht so lange, aber sehr intensive Zeit miteinander (ich habe gerade diese Woche wieder daran gedacht, da ich „unser Lied“ im Radio gehört habe Klaus Lage: Mit meinen Augen ); am Anfang dachte ich, ich werde es nie vergessen. Aber es gilt doch: die Zeit heilt alle Wunden, die Erinnerungen verblassen.

Wie wäre es dann, wenn der geliebte Mensch gar nicht mehr „er selbst“ ist? Was hält dann noch zusammen? Verantwortungsgefühl? Gewissen? Individuell zu entscheiden...
******e67 Mann
280 Beiträge
eben
Theorie und Praxis sind zwei Paar Schuhe.
Ich denke, das ist ein Thema, das sehr schlecht theoretisch abzuhandeln ist.

Werden nicht die meisten Themen im Forum theoretisch - was wäre,wenn...... - abgehandelt?
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
Möglich, dass es bei vielen Themen so ist. Aber sicher nicht bei den meisten.

Hier gilt das meines Erachtens besonders, weil viele vorher groß rumposaunen, sie würden ihren Partner nie im Leben verlassen - und manchmal genügt es, dass man sich selbst oder der Partner sich in jemand anderen verknallt - und schon verlässt man ihn. Und so manche noch banalere Kleinigkeit reicht aus für Trennungen.

Ich persönlich meine, wenn man jemanden wirklich liebt, verlässt man ihn nicht wegen eines Unfalls. Was soll das? Ob man aber auf Dauer damit leben kann oder nicht, das hängt von vielen Faktoren ab - und über die kann man allenfalls theoretisch spekulieren.

Hier mal ein Beispiel: Meine Partnerin wird so schwer verletzt, dass mit ihr auf Dauer kein Sex mehr möglich ist. Lebe ich nun wie ein Mönch, bin aber weiter für sie da? Oder habe ich die Freiheit, mit anderen Sex zu haben und kann gerade deshalb weiterhin voller Liebe für sie da sein?

Es gibt so viele Möglichkeiten dazwischen ... Dürfte jemand keinen Sex mit anderen haben, wird die Partnerschaft auf eine harte Probe gestellt - und ob jemand das aushält oder so leben will, entscheidet dann wohl häufig über Verlassen oder Nichtverlassen. Und wie es im Ernstfall bei mir wäre, kann ich jetzt locker proklamieren - aber wenn es ernst wird, könnte es ganz anders aussehen.

(Der Antaghar)
Hier gilt das meines Erachtens besonders, weil viele vorher groß rumposaunen, sie würden ihren Partner nie im Leben verlassen

Deshalb auch der Thread.Es interessiert mich,ob es Mtglieder gibt,die ehrlich schreiben,was sie in so einem Fall tun würden.Wobei ich von den Paaren im Forum nicht unbedingt eine ehrliche Antwort erwarte *zwinker*

Ist eine grundsätzliche Bereitschaft vorhanden,bei einem dermassen gehandicapten Partner zu bleiben,oder lehnt man es von vornerein ab (wobei es sicher auch auf die Schwere der Behinderung ankommen würde).
Ich hab keine Ahnung was ich tun würde. Ich denke mal mit körperlicher Behinderung würde ich noch zurecht kommen. Aber mit geistiger?

Ich habe durchaus schon Menschen gepflegt und weiß wie sehr das an den Nerven zerren kann. Und mit einem Partner? Einem der mir wirklich alles bedeutet?

Halte ich es auch wenn er vielleicht ein Anderer wird? Menschen verändern sich durch solche Dinge. Sie bleiben nicht was sie waren. Manche werden bitter, andere hart. Manche geben ihre Wut über die Ungerechtigkeiten weiter an den der sie liebt.

Es klingt so einfach: Ich liebe Dich, ganz gleich was geschieht.

Aber das ist es nicht. Denn wenn das so wäre dann würden sich nicht unendlich viele Paare aus manchmal sehr banalen Gründen trennen.

Daher würde ich sagen: Ich würde wahrscheinlich solange bleiben bis meine eigene Kraft aufgebraucht ist. Irgendwann!

Meine Loyalität würde mich zwingen zu bleiben. Aber ob meine Liebe das aushält ist die zweite Frage. Und ob ich es aushalte die Frage die gleich danach kommt.
**********dward Paar
13 Beiträge
ich denke ebenso das es situationsbedingt ist. viele faktoren spielen dabei eine rolle. wie stark war die liebe vor dem unfall, wie schwer ist die behinderung, wieviel hilfe bekommt man von außerhalb usw.

ich für meinen teil würde nichts unversucht lassen wenn ich meinen partner von ganzen herzen liebe.

eine garantie das man für immer zusammen bleibt gibt es nicht und leider, zur heutigen zeit, ohne plötzliche behinderung auch nicht.
Es gibt ...
... nicht nur "schwarz und weiß", sondern auch ein "Dazwischen". Demzufolge grundsätzlich "Ja" und damit ist das "Ob" beantwortet. Eine andere Frage ist das "Wie", also die Gestaltung der Zukunft. Hierbei hängt es immer vom jeweiligen Einzelfall ab. Es wäre schlichtweg unmöglich, hierauf eine Pauschalantwort zu fordern oder zu geben.
**S Frau
1.409 Beiträge
Ich würde bleiben wollen, und zwar aus eigenem Antrieb und nicht aus Pflichtgefühl, ein Unfall würde per se nichts an meiner Liebe ändern. Sollte sich über die Jahre zeigen, dass ein Zusammenleben und das Aufrechterhalten der Liebe nicht möglich ist, würde ich die Paarbeziehung beenden, mich aber bei Bedarf weiterhin kümmern. Das handhabe ich bei Beziehungen, in denen der Partner keinen schweren Unfall hat, aber genauso.
*******urig Paar
7.028 Beiträge
da müssen wir Amarinta vollkommen Recht geben.

Man kann das alles nicht so genau sagen.

Für alles gibt es eine Lösung.

Die Art der Behinderung ist ein ganz wichtiger Faktor. Denn geistig ist viel schlimmer als körperlich.

Viele machen es am Sex fest. Auch dafür gibt es doch eine Lösung. Denn wenn es nicht mehr geht, kann ich doch trotzdem mit meinem Partner zusammen bleiben und ihm/ihr aber zugestehen, dass er sich da was anderes sucht.

Aber eines finden wir schon. Den Satz "in guten wie in bösen Zeiten", haben wir uns geschworen und nachdem Leben wir auch. Das hat auch jeder gemerkt, der bei uns auf der Hochzeit war. Denn wir wurden danach so oft angesprochen, dass alle meinten, dass habt Ihr aber richtig ernst gemeint. Das hat man gemerkt.
*******mer Paar
63 Beiträge
Ist ein sehr interessantes Thema. Habe so einen Fall in meiner Familie.

Wie ich reagieren würde, weiß ich nicht. Klar würde ich mir nicht gleich einen neuen Partner suchen. Wenn es aber dazu kommen sollte dass ich mich neu verliebe, würde ich mich zumindest noch so sehr für meinen kranken Partner einsetzten dass er wieder ein halbwegs normales Leben führen könnte.

Soll heißen auch wenn ich in einer neuen Beziehung leben würde, würde ich alles versuchen um meinem "alten" Partner zu helfen. Ich denke das ist viel wichtiger als alles andere.

LG, Our_Summer (sie)
ich würde bleiben, egal was kommt!!!!
liebe besteht schließlich nicht nur aus sex. und kuscheln kann man auch mit einem "behinderten" (für alles andere gibt es andere lösungen)
das war mir schon bei der heirat bewusst!!!
wenn mir allerdings was zustoßen würde, wünschte ich, das er eine "neue mum" für unsere kinder und sonst was findet!

denke bei den männern ist das ein bischen schwieger kinder, arbeit und noch die behinderte frau zu pflegen.... auf dauer ist das nicht möglich! (ich spreche nicht aus erfahrung aber ich kann es mir vorstellen)

lg (sie) fantasy
********nner Mann
4.901 Beiträge
Ein schöner Ansatz...
mal aus der Sicht des möglicherweise selbst eingeschränkten Menschen, den Frau Fantasy da äußert. Und ich denke, dass auf solch einer Basis faktisch alles möglich ist. Solange der Partner, der an den Spätfolgen zu knabbern hat, vom Gegenüber nicht verlangt, sein Leben für ihn aufzugeben und ihm aus Liebe auch Glück mit anderen gönnen kann, solange wird er im Zweifel das auch wieder zurück bekommen. Wenn der "gesunde" Part noch alle Möglichkeiten hat, seinen Bedürfnissen nachzukommen, dann kann er auch Kraft tanken, um dem behinderten Partner beizustehen.

Für mich persönlich wäre es nach Unfall/Erkrankung evtl. auch extrem schwierig, Hilfe anzunehmen und total abhängig zu sein. Vermutlich müsste ich gegen den Reflex, Leute wegzubeißen, ankämpfen. Und die größten Chance (mit ihrer Selbstverständlichkeit zu helfen und beizustehen) bei mir zu landen hätte in der Tat wohl meine Frau.

Im umgekehrten Fall könnte ich mir nicht vorstellen, meine Frau aufzugeben. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass ich auch noch zumindest teilweise mein Leben leben könnte. Tag und Nacht nur noch am Bett dessen, was von meiner Frau übrig bleibt, zu wachen, würde wohl meine Kräfte übersteigen. Aber letztlich kann man notfalls auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und sich ein wenig entlasten.

Machen wir uns doch nix vor: den meisten Partnerschaften droht zumindest im Alter der Punkt, an dem einer der beiden hilfsbedürftig wird, während der andere noch fit ist. Das ist nun mal der Lauf der Dinge. Wurde früher irgendwie auch als Selbstverständlichkeit hingenommen.
Aber die Art, bei jeder auftretenden Schwierigkeit die Fliege zu machen, entwertet in meinen Augen heute viele Liebesbeziehungen.
Und vollmundige Erklärungen, glanzvolle Hochzeiten mit Showeinlage "Tauben fliegen lassen" etc. ändern daran nichts.
Kann man sogar hier und da im JC verfolgen: Paare, die ihren Hasispatzi öffentlich in den höchsten Tönen loben, die soooooo verliebt sind, dass da gar nix rankommt und die nach einem Jahr mit einem Soloprofil oder einem neuen Partner um die Häuser ziehen.

*g*
Euer Partner hatte einen Unfall-bleibt ihr bei ihm?

Nun, das Erste, was mir dazu einfällt, ist ein: "Natürlich! Ich liebe ihn, er ist doch derselbe Mensch, auch wenn er vielleicht mit körperlichen Einschränkungen weiterleben muss."

Aber ist er das wirklich? Will ER überhaupt, dass seine Partnerin unter seinen Handicaps mitleidet? Ich kenne ein Paar, das es nicht geschafft hat. Er hat bei einem Unfall ein Bein verloren, verlor sich im Selbstmitleid, wurde ungerecht, ja fast aggressiv seiner Frau gegenüber. Da war die Rede von "Was willste denn noch mit nem Krüppel wie mir?" Später dann dichtete er ihr ein Verhältnis nach dem anderen an, und das nur, weil ihr Joggingpartner, oder Kollegen und Freunde zwei gesunde Beine haben.

Ich kann mir vorstellen, dass auch bei mir - käme es einmal dazu - eher die Frage im Raum stünde, ob ich meinem Partner überhaupt zumuten würde, bei mir zu bleiben.

Letzten Endes kann man solche Fragen, so glaube ich, erst dann für sich beantworten, wenn man in solch schlimme Situation kommt.
Also ich persönlich will niemandem mein Leid aufdrücken, erst recht nicht der Frau, die ich liebe. Sollte ich irgendwann langfristig schwere Verletzungen erleiden, soll sie lieber ihr Glück woanders finden, als ein unglückliches Leben mit mir zu führen. Zumal ich wahrscheinlich eh mit gewaltigen Depressionen zu kämpfen hätte.

Die eigentliche Frage möchte ich dann aber doch nicht beantworten, weil ich darauf echt keine Antwort hab.
*******urig Paar
7.028 Beiträge
@Ace_83
Also ich persönlich will niemandem mein Leid aufdrücken, erst recht nicht der Frau, die ich liebe. Sollte ich irgendwann langfristig schwere Verletzungen erleiden, soll sie lieber ihr Glück woanders finden, als ein unglückliches Leben mit mir zu führen.

meinst Du wirklich, dass das so einfach dann für die Frau ist?

Denn der andere würde wenn es wirklich Liebe ist, schon ein sehr schlechtes Gewissen bekommen, dass er Dich im Stich hat lassen.
@ Wild_Feurig

Joar, gute Frage. *ggg*

Ich habe vor ungefähr drei Monaten eine Knie-Verletzung auf der Arbeit erlitten, die mich eine Zeit lang hilfsbedürftig machte. Nun geht's aber schrittweise wieder bergauf mit mir und ich hoffe, dass ich in ein, zwei Monaten wieder vollkommen genesen werde.

Es waren also keine irreversible Schäden, aber sollte es zu diesen irgendwann einmal kommen, würde ich ihr gar nicht erst die Entscheidung überlassen.

Ich kann jetzt natürlich nur von mir aus jetzigem Alter sprechen, da sie noch ihr ganzes Leben vor sich hat.

Edit: Damit wollte ich sagen, dass ich mir darüber ausfüllig Gedanken gemacht habe, falls der Worst-Case eintritt.
Auf jeden Fall..
Egal was kommen mag, ich werde immer für meinen Mann da sein!

Für mich ist der Satz: in guten wie in schlechten Tagen nicht nur nur leere Worte!

Mein Mann hat sich ja auch in mich verliebt, obwohl er wusste das ich MS habe. Obschon ich keine starken Symptome habe weiss man nie was kommen wird.


Wie könnt ich ihn verlassen, wenn es ihm nicht gut geht? Unmöglich!!!
*********nchen Frau
908 Beiträge
Das ist für mich (inzwischen) keine Frage mehr. Mein Ex-Freund ist seit einem Motorradunfall querschnittsgelähmt (ab dem 4. Brustwirbel) und es hat sich für mich damals nicht eine Sekunde die Frage gestellt, ob ich bei ihm bleibe oder nicht. Sobald ich jemanden anfange auch nur etwas zu lieben, entwickelt sich bei mir eine ziemliche Loyalität, die mit der Zeit zunimmt und sich auch nicht mehr abschütteln lässt. Aber auch der Partner muss dies annehmen, was ihm weniger gelang. Die schon beschriebenen Worte "Was willst du denn mit einem Krüppel wie mir?" kenn ich nur zu gut und letztendlich hatte die Beziehung deswegen keine Chance und nicht deswegen, dass ich nicht bei ihm geblieben wäre. Man muss Liebe und Unterstützung in solchen Momenten auch annehmen können.

Eine körperliche Beeinträchtigung hat sicherlich nicht solche Ausiwkrungen wie z.B. ein Wachkoma, aber ich persönlich würde nicht wollen, dass jemand aus Pflichtbewusstsein bei mir bleibt, weil ich weiß, wie zermürbend es sein kann, wenn man jemanden über Jahre hinweg pflegt (ich erlebe das im Bekanntenkreis). Ich finde den Gedanken sehr schlimm, dass die Liebe irgendwann zu Mitleid wird. Das kann dann genauso krank machen, solange sich das Leben nur darum dreht. Nur, weil ein Leben zerstört wurde, muss nicht ein zweites auch unter extremen Einschränkungen leiden. Genauso kann ich aber verstehen, wenn man jemanden nicht einfach alleine lässt. Ich würde wirklich keine Sekunde zögern. Es zählt ja auch die Vergangenheit. Einen hilfebedürtigen Menschen alleine lassen, den man liebt, ist ja auch nicht schön, um es mal harmlos auszudrücken.

Ein kleiner Zwiespalt ist das also und jeder hat andere Grenzen, was die Belastbarkeit betrifft. Genau aus diesem Grund würde ich zumindest zum Teil einen Pflegedienst bzw. persönliche Assistenz hinzuziehen, um eben ganz klar und bewusst die Linie zu ziehen zwischen Liebe und Aufopferung durch Pflege. Ich denke, es ist durchaus wichtig, auch an sein eigenes Leben zu denken und nicht nur daran, ob man eine(n) pflegebedürftige(n) Partner(in) nun sein Leben lang pflegen sollte. Einerseits sollte man da sein, aber sich selbst aufopfern ist absolut nicht der Sinn.
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