Seitensprung peinlicher als Steuerbetrug ?
Was wäre euch peinlicher?
Also ich sehe die Frage falsch gestellt.
Peinlichkeit wird ja heute als etwas Beschämendes bezeichnet.
Wann schämt man sich also für etwas ???
In aller Regel dann, wenn es Leute aus dem näheren Umfeld (Familie, Freunde) erfahren oder Leute, die einem daraus einen Strick (Arbeitgeber) drehen können. Wenn es also geheim bleibt, braucht man sich ja auch nicht schämen.
Ich finde ehrlich gesagt den Vergleich blödsinnig, denn da könnte man auch andere Begriffe dafür nehmen.
Auf was die Umfrage meiner Meinung abzielen soll ist, ob die Menschen ein
schlechtes Gewissen dabei plagt und inwieweit ein
Unrechtsbewußtsein vorliegt.
Seitensprung ist zwar ein Ehebruch, aber dieser wird in Deutschland nicht mehr strafrechtlich verfolgt. Dennoch weiß jeder, welche Konsequenzen sich daraus ergeben können und jeder kann sich bestimmt noch an die Worte vor dem Altar oder dem Standesbeamten erinnern.
Ein Seitensprung kann somit bei Scheidung weitaus teuerer werden, als ein Steuerbetrug. Zumal betrüge ich einen mir nahestehenden Menschen und nicht wie beim Steuerbetrug den Fiskus und die Allgemeinheit.
Deshalb tendiert auch die Mehrheit mit der Peinlichkeit zum Seitensprung, weil ihnen die Allgemeinheit am
vorbeigeht.
Wenn ich jetzt den Fiskus, meinen Partner oder vielleicht beide betrüge habe ich kein Unrechtsbewußtsein.
Das bedeutet, ich verstoße zum Einen gegen das Gesetz und zum Anderen gegen die Ethik.
Beides wird unterschiedlich sanktioniert, denn Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.
Das ist ja meistens ein gern gesagter Spruch:
"Hab ich nicht gewußt."
Nur haben eben mehr Angst bei einem Seitensprung inflaganti erwischt zu werden, weil eben da sehr nahestehende Personen "verletzt" werden.
Beim Steuerbetrug ist es ja nur der Staat und die Allgemeinheit. Was juckt mich das, die anderen machen es doch auch.