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Wie geht man in einer Beziehung mit Depressionen um?

Im Endeffekt und so...
...sieht es so aus, dass manch Angehöriger/Patner nicht weiss, wie er reagieren soll, wenn er plötzlich ein Bündel geballtes Elend da vor sich hat.

Ich denke, man sollte dem Kranken, egal welche Form/ Art der Krankheit, psychisch oder physisch, nicht unbedingt den "Arsch" nachtragen.

Ich habe hier auch Beiträge gelesen, dass Depressionen Ehen/ Beziehungen zerstören, können.

Klar können sie das, aber man hat als Partner auch die Möglichkeit, etwas für sein Seelenwohl zu machen, wenn man denn dann sich in Richtung der Selbsthilfegruppen wenden würde, könnte.

Ich bin um so manchen Arschtritt froh, wenn ich wieder unten angelangt bin und nicht mehr will und kann. Bei mir ist es ein Tacken schwieriger und für meinen Partner auch, da ich zu dem Depressiven Paket noch das all in one Boderlinepaket dazugebucht habe.

Würde er nicht und auch meine Freundin, mich ab und an mal in den Arsch treten, könnte man mir schicke Blumen auf die Grabplatte legen.

Letztlich muss man nicht tolerieren, sondern versuchen zu lernen, gemeinsam mit dem "KoppKranken" das Leben wieder zu geniessen.

Man hat Jahre gebraucht um krank zu werden, nu brauch man auch Jahre um einigermassen wieder fit zu werden.

Bei mir sind die Depressiven Phasen von kurzer Dauer, dafür aber recht heftig und ich selber lerne mir grade, dass ich höchsten 2 Tage ein wenig elendig sein darf und kann, dann aber geht e wieder voran, etappenweise.

Jeder wird so seinen eigenen Plan haben.


MfG
Meli
*****rle Frau
1.921 Beiträge
ich hab die Erfahrung gemacht,daß man sich nicht verstecken muß,wenn man diese Störungen hat.
Jeder akzeptiert,daß es einem schlecht geht,wenn der Fuß gebrochen ist,oder dergleichen.
Ich hab noch nie die Erfahrung gemacht,daß irgend jemand,der mich kennt (und vor allem mag),kein Verständnis gezeigt hätte.
Sobald man darüber spricht,ist das schon die halbe Miete.
Meine Mutter,die wirklich schwerst gestört war, sagte immer:ist der Ruf erstmal ruiniert,lebt sichs weiter ungestört. Sie meinte,ich bin zwar ein verrücktes Huhn. Und? Wen störts? Solange ich niemandem schade,ist es doch okay. Und alle mochten sie.
Ich persönlich leide (wie meine Mama) an der manisch-depressiven Störung und kann in der manischen Phase Sachen anpacken,die manch einer nicht für möglich gehalten hätte.
Man steht dazu,schließlich ist es nichts Anderes als ein Diabetesleiden,ein krummer Finger,O-Beine oder Ähnliches.
Gut,ich gebe zu,daß es zu Zeiten meiner Mam nicht die Medis gab,wie heute.
*****rle Frau
1.921 Beiträge
Tja,und noch angemerkt:
ich hab die Erfahrung gemacht,daß mir Fitnesstraining sehr gut hilft,meine Mitte wiederzufinden!
Man möchte als Deprikranker manchmal einigen Artgenossen am liebsten den Kopf abreissen (ist aber viel zu lasch dazu),da kann man wenigstens den Kraftgeräten die Aggressionen spüren lassen.
Anschließend die Sauna.
Und dann ab ins Betti.
Was bei mir auch Wunder wirkt,ist:Abtanzen auf Technosound (schaut bitte nicht nach,wie alt ich bin,ja?)
*g* *smile* *walk*
****ta Frau
370 Beiträge
Danke für die tollen Beiträge
mich hat es das erste mal "eiskalt erwisch"- die Drepression- nein nicht die eigene sondern die meines Partners.
Wir sind seit 8 Monaten zusammen. Aus beruflichen Gründen ,eine Frembeziehung, aber die Zeit die wir zusammen sind genießen wir sehr intensiv. Doch was jetzt passiert ist ist , ist verdammt hart - ja ich weiß dass er gerade die Hölle durchlebt, aber auch für mich ist gerade die Welt zusammen gebrochen. Nachts noch tolle smse und mit einem mal nur kurz, die nachricht das es ihm sehr schlecht geht und dann nichts weiter und uns trennen gerade 300 km und selbst wenn ich zu ihm fahrem würde , könnte er mir überhaupt die Tür öffnen. soll ich ihm smse schreiben wie sehr ich ihn liebe- was soll ich tun- einfach so tun als ob nichts ist und abwarten?? ich weiß es nicht.
*********nchen Frau
908 Beiträge
Es geht darum das eigene Leid in Relation zum dazu auftretenden Schmerz richtig einzuschätzen.
Wie kann ich erkennen, wo meine Grenze ist an der ich selbst kaputt gehe?
Es ist ein Deal mit sich selbst zu schließen. Unter welchen Bedingungen
bin ich bereit wie lange den Zustand mitzumachen.
Eine Garantie wie lange eine Beziehung gut geht bekommen wir nie. Auch in einer "normalen" Beziehung nicht. Wie sehen die Bedingungen für den Anderen aus, die mir zeigen, dass es Sinn macht zu leiden?
Arbeitet er/sie an sich? Macht er/sie Therapie? Will er/sie die Beziehung? Arbeitet er/sie auch für eine gemeinsame Zukunft?
Man macht sich zum Spielball eines Anderen, wenn man für sich nicht eine
Grenze ermittelst.
Das Problem dabei ist jedoch: Weder Betroffene noch viele Angehörige können meist in einer akuten Phase wichtige Entscheidungen treffen. Die Frage, was man nur tun sollen, stellen sich wohl immer beide. Und oft fragen sich Angehörige dann auch "Was ist Depression und was Charakter?". Zwifel halten Einzug und mit Angst, Zweifel und Vertrauensverlust ist ein gemeinsamer Weg fast unmöglich. Wie so oft helfen auch hier Ehrlichkeit, Offenheit und Kommunikation. Das ist jedoch nicht die ganze Lösung.

Einem Menschen, der Depressionen erlebt, kann man generell nur dann helfen, wenn dieser Mensch
1. selbst erkennt, dass er depressiv ist und
2. selbst bereit ist, sich helfen zu lassen.

Und wenn man dabei ist, die Krankheit zu bekämpfen, sieht man in der Beziehung auch wieder viel klarer.
Das gefährliche bei Partnern von Depessiven ist, dass sie sich runter ziehen lassen und alles tun um ihm zu helfen. Das ist verkehrt. Kraft spenden (sofern man noch genug für sich selbst hat), einen Anker bieten, ja, aber bloss nicht erpressen lassen nach dem Motto: Nur du kannst mir helfen. Dann kommt nämlich: Wenn du mich verlässt bringe ich mich um. Also Achtung: Hilfestrategien aufzeigen, aber selbst nicht kaputt gehen.

Ich selbst bin seit 5-6 Jahren unipolar depressiv und stelle immer wieder fest, dass -auch gerade im Freundeskreis- folgende Erkenntnis fehlt: Depression ist eine echte Erkrankung, keine Simulation. Depression ist keine Willensschwäche. Ich habe immer wieder erlebt, dass Leute gemeint haben "Reiß dich zusammen" "Stell dich nicht so an". Das ist ziemlich kontraproduktiv und bringt beide Parteien kein Stück weiter. Genauso wie Drohungen.
Es wird wohl immer ein zweischneidiges Schwert bleiben...
****ta Frau
370 Beiträge
ja aber ich habe Angst, verdammt Angst, Angst um Ihn, Angst das wir es nicht packen
klar werde ich für Ihn da sein- immer- denn ich liebe ihn von ganzenzen Herzen- doch die Hilflosigkeit- einfach nur abwarten oh mein Gott , das ist das erste mal das ich so was erlebe in den reichlichen halben Jahr inden wir superglücklich zusammen sind und .....oh mein Gott es ist wahnsinn---- uns trennen 300 km ich höre nichts von ihn, nichts pure Isolation. ich hoffe es geht schnell vorbei.ich weiß nicht wie ich ihm irgendwie helfen kann-ich weiß es nicht
Guten Tag,

ist er in Therapie? Wenn nein, dann wäre dies der erste Schritt zur Hilfe. Auch für Dich. Denn wenn eine Therapie erfolgt, verändert sich einiges, zumal eine medikamentöse Einstellung so manche Extremsituation reduziert.

Beim Kompetenznetz-Depression gibt es auch einen Ratgeber für Angehörige. Der kann Dir vielleicht ein paar Hilfen geben.

http://www.buendnis-depressi … n/infomaterial-bestellen.php

http://kompetenznetz-depression.de/
*****_nw Frau
19 Beiträge
@er707
Bei der Depression - nicht zu verwechslen mit einer depressiven Verstimmung - handelt es sich um eine sogenannte Multifaktorerkrankung.

Folgende Punkte können einzeln oder in Kombination die Ursache/ Auslöser sein:

1.Bio-chemische Vorgänge
2.genetische Prädisposition

( Willst etwa sagen das es somit nicht physisch zu betrachten ist ?)

3.Lebensgeschiche / Prägungen/ Erfahrungen

*zwinker*

@ ALL

mir selbst ist das Thema ebenfalls durchaus geläufig.

Auch mein Partner hat schwer mit dieser schweren Erkrankung zu kämpfen, schlimmerweise auch mit starken Phobien verbunden.
Die Phobien führen dazu das er nicht zu einem Facharzt & Therapeuten geht... dies zieht mich natürlich auch schwer runter.
Wie würdet Ihr Euch verhalten...?
Wie lange kann man sich das mit Ansehen ohne selbst darunter zu erkranken?
Die Grenzen zu ziehen, gerade wenn man jemanden liebt, um sich selbst zu schützen ist nämlich oft gar nicht so leicht...

Allen die sich hier zu Ihrer Krankheit bekennen und so offen schreiben eine ganz, ganz große Portion Anerkennung.
Justinchen, "er707" ist scheinbar nicht mehr Mitglied bei Joy.
****ta Frau
370 Beiträge
@ Quasi
Danke für deinen Rat, werde auch gleich dort nachschauen, ja er hat Therapiestunden hintersich auch war er schon auf Medikamente einhestellt, die aber irgendwie letztentlich doch nicht wirklich halfen, ja und er hoft auch auf einen Kinikplatz, leider mußte ich erfahren, dass er seinen letzten Platz abgelehnt hat, aus Liebe zu mir, weil er dachte ich sei nicht stark genug das zu überstehen, so am Anfang einer Beziehung, super selbstlos , aber wenn ich jetzt das Ergebnis sehe , mache ich mir große Vorwürfe, obwohl ich nichts von diesem Patz damals wußte
Aber danke ich werde die Links auf jedenfall anschauen - danke
Ich leide nicht mehr an Depression...
...ich lebe damit. Nur sehr wenig ist wie zuvor... vor der Depression. Ich bin nun etwas länger als ein Jahr daran erkrankt und lerne langsam damit zu leben, anstelle nur daran zu leiden. Mit Hilfe der Medikamente und Therapie kämpfe ich Tag für Tag mehr oder weniger erfolgreich dagegen an. Wie in einer Beziehung damit umzugehen ist, weiss ich nicht.
An manchen Tagen bin ich froh, in keiner Partnerschaft zu sein. Meine letzte Liebe konnte nicht mit meiner Erkrankung umgehen - sie hat die Momente in denen ich so geschwächt war, dass nicht verstecken konnte wie schlecht es mir ging, nicht ertragen.
Es gibt nun aber wenig was verletzender ist als einen "Partner" ohne Verständnis, der sich in Platitüde der Art "...du bist nicht der einzige mit Problemen..." flüchtet.
Wenn das AD nicht wirkt, dann ist es eventuell der falsche Wirkstoff. Nicht jeder Patient spricht gleich auf diese Präparate an. Da gehört auch ein bißchen experimentieren dazu. Auch ist die Wirkung nicht gleich eintretend, sondern dauert ein bißchen.

Mit Arzt reden und anderen Wirkstoff ausprobieren. Auch die Dosierung ist wichtig.
Zu meiner Verteidigung sei gleich gesagt, ich habe nur die Überschrift gelesen *zwinker*

Ich habe mal einen sehr fiesen Satz gelesen:

"Gegen leichte Depressionen hilft ein Bad mit ätherischen Ölen,...


... gegen starke Depressionen hilft ein Bad mit Fön!"

Sicher nicht die beste Lösung, und man sehe mir meinen schwarzen Humor nach. Aber man muss immer gucken auf welche Art die Depressionen die Beziehung belasten. Wird die Krankheit gezielt als Druckmittel missbraucht, um den Partner an der kurzen Leine zu halten, oder leidet die Person wirklich im klassischen Sinn unter der Depression.

Das klingt sicher gerade nicht sehr nett, aber solche Fälle gibt es eben auch. Wir erleben so einen Fall gerade im engsten Umfeld und nachdem krankhafte Eifersuchtsattacken nicht mehr gelangt haben, wurde auf einmal auf eine bereits bekannte Depression umgeschwenkt um den Kontrollwahn zu befriedigen. Irgendwann kann einem übrigens der Satz "Du, ich kann leider nicht, sie ist nunmal krank, da muss ich Verständnis für haben" nämlich auch einfach einmal zu oft kommen. Zumal wenn es interessanter Weise auch klar vorauszusehen ist unter welchen Rahmenbedingungen "Madame" in ihre Depression verfallen wird und auch exakt vorhersagbar ist unter welchen Bedingungen sie enden wird.

Auch schön, wenn dann behauptet wird, dass die Medikamente die eingenommen werden, um Symptome zu unterdrücken, nicht abhängig machen würden. Dann muss mir noch jemand die, im Entzugsfall auftretenden, Wutanfälle und die körperlichen Auswirkungen, wie Schweissausbrüche und andere, sonst eher bei Junkies auf Tyrkey anzutreffende, Beeinträchtigungen (z.B. starke Schmerzen oder Schüttelfrost), erklären.

Ich möchte mit meinem Posting weder ein sehr schlimmes Krankheitsbild abwerten, noch Betroffene pauschal mit Vorurteilen belegen. Ich möchte lediglich auf eine persönliche Erfahrung aufmerksam machen und das ewige Toleranz und Verständnis für eine Situation sicher nett sind, aber nie zu Problemlösungen oder Besserung führen.

Sich aktiv mit einem Krankheitsbild beschäftigen, therapieren und Ursachen bekämpfen sind die drei Schlüssel zu einem besseren und glücklichen Miteinander.

LG
der P. vom Paar aus MTK
Wie geht man in einer Beziehung mit Depressionen um?

Die Art und Weise wie ein(e) Partner(in) damit umgehen soll, ist je nach Ausprägung der Depression unterschiedlich. Daher sollte nicht nur der Erkrankte behandelt werden, sondern auch die Familienangehörigen bzw. Partner/in brauchen Unterstützung wie sie damit umgehen sollen.

Zum Einen braucht man Kraft um die Krankheit gemeinsam zu meistern. Zum Anderen braucht man Kraft um nicht selbst mit reingezogen zu werden. Gerade die Isolation von Verwandten, Freunden usw. ist manchmal ein Selbstläufer und nur schwer zu durchbrechen.

Wir selbst haben im Lauf der Jahre festgestellt, das gerade die Menschen welche wir als enge Freunde angesehen haben, sich abgewendet haben. Sie konnten mit den Depressionen von *chen einfach nicht umgehen und, was leider auch ein Zeichen der heutigen Zeit ist, weder Zeit noch Energie in eine Unterstützung sprich Hilfe investieren.

*chen hat es aber aus der Depression herausgeschafft. In kleinen Schritten ging es über Jahre hinweg bis zu einem Punkt, an dem der Wille stark genug war es zu schaffen.

Es begann im Herbst letzten Jahres mit einem anderen AD. Sie kaufte sich das Buch "Ich find mich" von Anne Dorin. Ein Buch, nicht nur zum Lesen, sonderen auch zur intensiven Auseinandersetzung mit sich selbst. Es ergaben sich Begegnungen mit Menschen, welche *chen neue Impulse gaben und sie Stück für Stück aus den Depris zogen.

Wir selbst diskutierten oft lang und kräftezehrend über die aktuelle Situation, sowie über Mittel und Wege zurück in ein "normales" Leben.

Als sie im Frühling d. J. die Medis absetze, war so mancher von einem Scheitern überzeugt. Doch sie hat es geschafft. Seit einigen Monaten nimmt sie keine Medis mehr und es geht ihr richtig gut.

Dabei ist uns klar, das was *chen bzw. uns geholfen hat, nicht allgemeingültig ist. Aber es gibt Wege aus der Depression, welche gefunden werden können.

lg
pandi + *chen
****ta Frau
370 Beiträge
Meine Erfahrung
mit dieser Krankheit,machte ich erst vor reichlich einem halben Jahr.
Er sagte mir zwar er sei depressiv, ok. dachte ich mir der eine hat Migräne der andre ist depressiv und der Dritte hat einen gebrochenen Arm.
Aber schnell wurde ich eines besseren belehrt, was es heißt einen Menschen zu lieben, der unter solch einer Krankheit leidet. Aber ich habe mit meinem Partner unheimliches Glück, denn nicht nur ich habe Verständnis für Ihn, sondern auch er für mich. Und er erklärt mir immer wieder neue Dinge und er läßt mich Fehler machen, um dann mir zu zeigen, wie ich es das nächste mal besser machen kann und ich vorallen besser mit der Krankheit umgehen kann. Inzwischen helfe ich auch anderen Angehörigen, soweit es mir möglich ist, nur um ersteinmal zu verstehen das Depression keine Erkältung ist, die übermorgen schon wieder vorrüber ist.Und wenn ich daran denke, das ein Robert Enke keine 10 km von mir entfernt, es nicht geschafft hat,seiner Krankheit zu widerstehen, dann wird einem erst wirklich bewußt, wie schlimm eigentlich die Krankheit sein muß. Und ständig fragen mich Mensch, welche selbst mit depressiven partnern zusammen leben " hätten Sie gedacht das er / sie depressiv ist" nein, denn sie haben ja keinen roten Punkt auf der Stirn
Wichtig ist, was ich persönlich finde, Reden, Reden-Reden lassen, Zuhören und einander vertrauen.Und nur so haben beide Seiten eine reale Chance.
@liebeist6
Wichtig ist, was ich persönlich finde, Reden, Reden-Reden lassen, Zuhören und einander vertrauen.Und nur so haben beide Seiten eine reale Chance.

Dem können wir nur zustimmen. Für uns war und ist das auch sehr, sehr wichtig und es kann eine Beziehung stärken (so wie in unserem Fall). Allerdings muß der gesunde Partner absolut zum kranken Partner stehen und selbst genügend Kraft und Energie haben. Sonst wird es sehr schwer den Weg aus der Depression zu finden.

lg
pandi + *chen
@Paar_aus_MTK
Auch schön, wenn dann behauptet wird, dass die Medikamente die eingenommen werden, um Symptome zu unterdrücken, nicht abhängig machen würden. Dann muss mir noch jemand die, im Entzugsfall auftretenden, Wutanfälle und die körperlichen Auswirkungen, wie Schweissausbrüche und andere, sonst eher bei Junkies auf Tyrkey anzutreffende, Beeinträchtigungen (z.B. starke Schmerzen oder Schüttelfrost), erklären.

Es gibt nicht DIE Medikamente! Und 'abhängig' machen die meisten auch nicht. Diese Einschränkung auch nur, weil bei Depressionen auch Mittel zum Einschlafen verschrieben werden, die durchaus abhängig machen können.
Medikamente sollten in der Psychotherapie immer nur eine Unterstützung sein aber so eine Verteufelung schießt einfach am Thema vorbei.
'Abhängigkeit' ist gekennzeichnet durch ein unüberwindbares Verlangen sich die Substanz immer wieder zuzuführen, den Konsum dessen nicht kontrollieren zu können und normale Verpflichtungen oder Aktivitäten zu vernachlässigen. Keiner Deiner aufgeführten Punkte trifft hier zu.

Was Du beschreibst sind teils stark übertriebene Auswirkungen der Nebenwirkungen beim Absetzen der Medikamente (die allerdings auch beim Einstellen auftreten können).
Alles Stoffe, die direkt in den Hormon- und Botenstoffhaushalt eingreifen können solche Auswirkungen haben. Das macht sie nicht besser, aber Medikamente weder gefährlicher, noch ungefährlicher. Und die von Dir aufgeführten Absetzsymptome wie Wutausbrüche, Schüttelfrost, Schweißausbrüche und starke Schmerzen kenne ich von genügend Frauen, die das einmal im Monat auch ohne Medikamente haben.

Jeder Organismus ist verschieden und verträgt Fremdstoffe anders. Ich wehre mich gegen solche Pauschalisierungen, denn sie erzeugen ein falsches Bild von Hilfsmöglichkeiten, die einem Betroffenen die Auswahl der Hilfe erschweren können.
Deswegen muß man ADs auch ausschleichen, langsam absetzen, da sie tief in die Chemie des Gehirns eingreifen, sind solche Erscheinungen durchaus normal.

Moderne ADs haben - verglichen mit denen aus Vorzeiten - weniger Nebenwirkungen. Aber es wäre ein Fehler, zu sagen, es ist ein Vergnügen, sie zu nehmen.

Wenn man sich zum Thema Psychopharmaka seriös und umfassend informieren möchte, empfehle ich:

http://www.ottobenkert.de/kompendium.html

Otto Benkert, Kompendium der Psychiatrischen Pharmakotherapie

Es gibt vom gleichen Autor noch einige andere Titel, auch eher für Patienten geschrieben.

Nur mit Wissen und Mitarbeit kann man Depressionen bekämpfen.
*******unkt Frau
48 Beiträge
Im Hinblick auf das Ausgangsposting möchte ich - als schon seit mehreren Jahren Erkrankte - sagen:

Ein Partner kann im Endeffekt (um es ein wenig zu polarisieren)...

... das Erkennen bereits im Frühstadium anzeigen und ernst nehmen - aber dafür sind gute Antennen genauso nötig wie Basiswissen
... die Genesung unterstützen, motivieren - bspw. durch das Hinwirken auf Arzt-/Therapeutenbesuche und das Bieten von Stabilität
... die Problematik ignorieren oder leugnen - bewusst oder unbewusst
... seinerseits in ein Tief gezogen werden - dies wäre dann widerum abzuklären
... sich der Sache entziehen - durch Trennung oder emotionale Distanz
... die Beschwerden erheblich verschlimmern - durch bspw. Nichtwissen
... sich seinerseits Unterstützung suchen - etwa durch Selbsthilfe

... die Situation des an Depression erkrankten Partners ausnutzen - meiner Meinung und vor allem Erfahrung nach das Schlimmste, was passieren kann. Denn das verursacht nicht nur eine Verstärkung des Leidens an sich, sondern zerstört den Depressiven in weit höherem Ausmaß... bis hin zu Verschlechterung/Verstärkung der Symptome, S**z*d*l*t*t, Chronifizierung oder der Entstehung von Komorbiditäten.

An welcher Stelle des Teufelskreises die Partnerschaft steht - ob sie einem aufhilft oder einen runterdrückt -, das kann sehr verschieden sein. Genausogut können auch aktuelle beziehungsinterne Probleme der Auslöser sein oder immer wieder zu krisenhaften Situationen führen.

Aber auch bei jeder anderen Beziehung - Eltern, Freunde, Kollegen - und bei jedem anderen Lebensbereich - Job, Hobby, Vergangenheit - bleibt die Frage: Stütze oder Fallstrick?

Meiner Ansicht nach macht es Sinn, das "Problem" nicht auf Teufel komm raus allein "wuppen" zu wollen. Das artet einfach sehr schnell in eine Belastung für alle aus, wird zur Quälerei. Unterstützende therapeutische Maßnahmen wie Gespräche, Tageskliniken, vorübergehende KH-Aufenthalte etc. sind nichts Peinliches. Es ist mutig, diese Schritte zu gehen.

Medikamente sind m.M.n. eine sehr gute Möglichkeit zur Stabilisierung, aber nicht das Allheilmittel. Sie machen den Patienten bestenfalls therapiefähig, steigern den Antrieb, verbessern den Schlaf. Aber sie heilen nicht.
Ich habe schon sehr viel "herumprobiert" und etwas wirklich Wirksames noch nicht gefunden, halte die Arzneien aber für einen wichtigen Stützpfeiler.

Bezüglich Therapieform und -dauer gibt es ja verschiedenste Möglichkeiten - da möge jeder selbst sondieren. Aber gerade bei den langen Wartezeiten ist es umso wichtiger, dass es im sozialen Netz stabilisierende Faktoren gibt.

Niemand stürzt willentlich in dieses Loch und als Betroffene/r kann man wirklich jede Hilfe brauchen. Und selbst der kleinste Schritt, der erste Hoffnungsfunke ist viel wert.

Nur leider ist eben genauso schnell das schon Erarbeitete zunichte gemacht.
"Gegen leichte Depressionen hilft ein Bad mit ätherischen Ölen,...


... gegen starke Depressionen hilft ein Bad mit Fön!"

puhhh, jetzt muss ich mal sehr tief durchatmen..


solch eine Aussage ist ein Schlag ins Gesicht für jeden Menschen der ernsthaft an Depressionen erkrankt ist.

Das klingt nicht nur "nicht nett" sondern ist geradezu gefährlich. Ich bitte Dich, jemand der sich mit Suizidgedanken herumschlägt und so etwas liest....

Ich möchte mit meinem Posting weder ein sehr schlimmes Krankheitsbild abwerten


..leider schon passiert..

wurde auf einmal auf eine bereits bekannte Depression umgeschwenkt um den Kontrollwahn zu befriedigen.

Auf eine Depression schwenkt man nicht so eben mal um; Du liebe Güte denkt doch mal nach oder informiert euch bevor ihr etwas schreibt. *nene*
Aufregen lohnt nicht, solche Leute werden entweder nie verstehen, was eine Depression bedeutet oder aber spätestens dann, wenn es sie selbst "erwischt".

Vorurteile sind eine Einbahnstraße für den Verstand...
Schwierig...
...ist es auf jeden Fall auch für den Partner! Es ist schwer damit umzugehen, schwer einzuschätzen, wann es akut gefährlich ist usw.
Und ohne ein gewisses Wissen um das Krankheitsbild der Depression ist die Hilfe oft lieb gemeint aber schlecht ausgeführt.
Das Allerwichtigste ist, das man es ernst nimmt und den Partner mit der Krankheit annimmt, sich informiert und dann muss man zusammen schauen, was genau der richtige Weg für den Betroffenen ist.

Es nützt z.b. gar nichts zu sagen" Ach, lass Dich nicht hängen! Wenn Du wirklich willst, kommst Du da auch wieder raus!" Eine Depression ist nicht nur mal eben sehr traurig zu sein. In einer depressiven Phase kann man nicht daran denken, dass Morgen ja ein neuer Tag ist und dann "alles anders aussieht". Manchmal tut es das ...Nur sieht dann alles noch viel schlimmer aus:(Genauso kontraproduktiv ist es, auf einen Arztbesuch zu drängen, denn wie jede Hilfe ist auch diese nur gut, wenn sie vom Betroffenen selbst erwünscht wird!

Man kann als Partner nur da sein, Hilfe anbieten, begleiten, ernst und wahrnehmen.
Nur muss man dabei auch abwägen und sich selbst genau im Auge behalten. Es nützt nichts, sich zu überschätzen oder zu überfordern. Damit ist keinem geholfen- Schlimmstenfalls im Gegenteil:(
Auch die Frage: "Kann ich all das leisten?" ist wichtig! Und genauso wichtig ist es, diese Frage ehrlich zu beantworten.

Ich bin selbst betroffen, komme aber zur Zeit recht gut klar.
Dazu sagen muß ich noch, das ich von meinem Partner nicht viel Hilfe erwarte(und erwartet habe). Das einzige was ich wollte, war ernst genommen zu werden, mit meiner Krankheit.
Dazu sagen muß ich noch, das ich von meinem Partner nicht viel Hilfe erwarte(und erwartet habe).

Was alleine schon eine schwierige, zwischenmenschliche Angelegenheit ist. Auf der einen Seite kann es dem Partner den Druck nehmen und auf der anderen Seite kann es dem Partner das Gefühl nehmen in einer schlimmen Zeit der Beziehung gebraucht zu werden.

Damit will ich Dich nicht ins Grübeln bringen, sondern aufzeigen, dass nicht alles so einfach ist, wie es 'Die Bunte', 'Brigitte', etc und sonstige 'Fachpresse' es gerne darstellt.
@ subs_tanz
solch eine Aussage ist ein Schlag ins Gesicht für jeden Menschen der ernsthaft an Depressionen erkrankt ist.

Vielen Dank, Du sprichst mir aus dem Herzen. Ich bin sehr sparsam mit meiner mir verbliebenen Energie und antworte daher lieber auf Erfreuliches, auch wenn es mich beim lesen der von Dir zitierten Antwort in den Fingern gejuckt hat. Ich sehr froh über deinen gesammten Post.
Damit will ich Dich nicht ins Grübeln bringen, sondern aufzeigen, dass nicht alles so einfach ist, wie es 'Die Bunte', 'Brigitte', etc und sonstige 'Fachpresse' es gerne darstellt.

Wem sagst Du das? Wenn das Leben so einfach wäre, würde es ja reichen, sich ab und zu mal ein derartiges Blättchen zu kaufen und alles wäre schön, wie im Märchen*smile*
Und ich hätte mich nicht über 10 Jahre herumquälen müssen.
Ich wollte bloß meinem Partner und den Menschen die mir nahestehen, nicht zu viel aufbürden, keinem das Gefühl geben, er sei für mein "Seelenheil" verantwortlich- denn das ist niemand, außer mir selbst.
Auf den Gedanken
und auf der anderen Seite kann es dem Partner das Gefühl nehmen in einer schlimmen Zeit der Beziehung gebraucht zu werden.
bin ich so gar nicht gekommen, muss ich zugeben*snief* Ich wollte bloß nie zur Last fallen.


Gar nicht so leicht, das in einem Forum so auf den Punkt zu bekommen*sorry*

Was ich aber ganz klar brauchte und noch immer brauche ist das Gefühl, das es da jemanden gibt, der mich trotzdem liebt und für mich da ist, wenn ich es brauche, der zuhört, mich ernst nimmt.
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