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Polyamorie - was ist das eigentlich?

Polyamorie - was ist das eigentlich?
Da ja aktuell über das Thema offene Beziehung vs. Polyamorie gesprochen wird, denke ich, es ist sinnvoll, auch konkret die Möglichkeit aufzuzeigen:


Was ist Polyamorie überhaupt?

Was bedeutet es konkret für den einzelnen und warum bedeutet es das, was es eben bedeutet?








Wikipedia sagt:


Polyamory (griech. πολύς polýs „viel, mehrere“ und lat. amor „Liebe“, oft auch eingedeutscht Polyamorie geschrieben) ist ein Oberbegriff für die Praxis, Liebesbeziehungen zu mehr als einem Menschen zur gleichen Zeit zu haben, mit vollem Wissen und Einverständnis aller beteiligten Partner.

Die angestrebten Beziehungen sind langfristig und vertrauensvoll angelegt.





Allgemein ist Fakt:


Polyamorie ist nicht Betrügen.

Polyamorie ist nicht Swinging.

Polyamorie ist immer im Konsens stattfindend.

Polyamorie ist nicht wild rumficken.

Polyamorie ist nicht gleichzusetzen mit "offene Beziehung".

Polyamorie ist kein Freibrief um es mit jedem zu treiben.



Ich sehe Polyamorie so:

Polyamorie ist für mich ein Lebensgefühl.

Polyamorie hat mich mit mir selbst einen Schritt weitergebracht.

Polyamorie hat mich mir selbst einen Schritt näher gebracht.

Polyamorie hat dazu geführt, dass ich selber mit mir wieder (mehr) im Reinen bin.

Mir selbst einzugestehen, dass ich Polyamourös veranlagt bin, hat mein Leben bereichert.
**********hotel Mann
1.301 Beiträge
nach meinem verständnis zielt polyarmorie primär auf die emotionale liebe und nicht so sehr auf die sexuelle, auch wenn sie vermutlich in den allermeisten fällen damit einhergeht.
insofern ist polyarmorie ganz sicher kein swinging und auch kein rumficken.
ob aber immer konsens herrscht oder herrschen kann, weiß ich nicht so recht, wenn nur ein partner einer beziehung polyamor veranlagt ist, könnte es mit dem konsens und auch mit der offenheit schwierig werden........
...
ob aber immer konsens herrscht oder herrschen kann, weiß ich nicht so recht, wenn nur ein partner einer beziehung polyamor veranlagt ist, könnte es mit dem konsens und auch mit der offenheit schwierig werden...


Es SOLLTE immer Konsens herrschen.

Wenn nur ein Partner Polyamourös veranlagt ist, kann es dennoch funktionieren. So ist es ja in meiner Ehe mehr oder minder auch.

Meine Frau und ich führen eine offene Ehe untereinander - ich bin aber zusätzlich auch noch polyamourös veranlagt.


Und wir sind glücklich.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
Darf ich höflich einen Blick in die Gruppe "Polyamorie" vorschlagen? Da finden sich Antworten auf die meisten Fragen.

(Der Antaghar)
*lach*
Da bin ich und da sprechen wir auch darüber.

Nur denke ich, dass viele hier die Poly sind, nicht in der Gruppe sind und ich finde eine breite Diskussion interessanter als mit einer Hand voll gleichgesinnter, denn auch gegenteilige Meinungen sind oft sehr spannend.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
Alles klar - das wusste ich ja nicht.

Dann mal los - ich bin gespannt ...

*g*

(Der Antaghar)
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
Kurz und knackig sind die "Fakten" ja, aber das Leben hat oft so viele Farben ... daher von mir ein paar Kommentare zu Polyamory aus unserer Erfahrung heraus:
Polyamorie ist nicht Betrügen.

Polyamorie sollte (!) immer einschließen, daß jeder Beteiligte Bescheid weiß und einverstanden ist. Es gibt aber auch Polys, die bereit sind, Affären mit (monogam) gebundenen Menschen einzugehen, sprich deren Seitensprung zu sein. Ob das "erlaubt" ist oder nicht, da gibt es heftige Debatten unter den Polys. Mein Mann und ich sind strikt dagegen, dabei zu helfen, die Regeln anderer Beziehungen zu brechen. Wir denken, daß es absolut zwingend ist, ALLE Beziehungen zu respektieren, nicht nur die eigenen.

Polyamorie ist nicht Swinging.
Polys dürfen aber auch swingen gehn, wenn ihre Absprachen das einschließen. Wenn ich swinge, dann tue ich aber eben das: swingen. Das hat dann mit meiner Poly-Lebensweise erstmal nichts zu tun, schließt sich aber nicht aus.

Polyamorie ist immer im Konsens stattfindend.
Ja, da fehlt ein "sollte", unbedingt. *zwinker* Wo Beziehungsregeln ausdiskutiert und verhandelt werden, wo mehrere Menschen beteiligt sind, ist die Konsensbildung manchmal ganz schön langwierig. Und mit jedem Neuankömmling ändern sich auch die Bedürfnisse - sprich Neuverhandlung wird nötig.
Fuuuuuurchtbar sag ich Euch, soviel Gerede! *lach*

Polyamorie ist nicht wild rumficken.
*ja* Es heißt nicht umsonst ... PolyAMORIE (Liebe) und nicht ... PolySEX.

Polyamorie ist nicht gleichzusetzen mit "offene Beziehung".
Stimmt. "Offene Beziehung" ist eine Übergruppe, Polyamory ein Spezialfall. Oft wird "offene Beziehung" von Menschen definiert, die nicht wissen, daß es soetwas wie Polyamory gibt. Und dann ist die Definition "Sex ja, Gefühle oder gemeinsame Lebensplanung nein". Wie genau Polyamory aber definiert ist, als hierarchisches Konstrukt (Primär- und Sekundärbeziehungen) oder auf gleichberechtigter Ebene, offenes Netzwerk, abgeschlossene Gruppe oder weiß der Geier was noch, hängt NUR von den Beteiligten ab und da gibt es sehr sehr viele Spielarten. Poly ist bunt.

Polyamorie ist kein Freibrief um es mit jedem zu treiben.
Nö, ist es nicht, aber das hatten wir ja schon. *g*
*********K_by Mann
237 Beiträge
Polyamorie: Ich kann mich nicht auf eine Person festlegen. Als Kind wollte ich von einem Buffet auch schon immer von jedem etwas.
Was mir an Polyamorie gut gefällt ist der Versuch, den oft genug so anstrengenden Exklusivitätsanspruch "normaler" Beziehungen abzulösen durch eine neue und die Erstbeziehung sicher auch bereichernde Öffnung in Sachen Beziehung.

Einfach stelle ich es mir dennoch nicht vor, denn das Entwickeln eines Besitzanspruches als höchste Lebensform (mein Auto, mein Haus, meine Frau...) reicht bei uns tief in das Gedächtnis unserer Kultur zurück, sodass es hie und da wohl auch mal zu Rückfällen, sprich Diskussionen kommt.

Ich denke aber, es ist wie so oft Kopfsache. Ist der Schalter einmal umgelegt und beide haben sich vernünftig und freiwillig vereinbart, kann
es eine gute Alternative sein, die einer solchen Beziehung sogar eine längere Lebenszeit beschert als einer abgeschotteten Zweierbeziehung, wo man u.U. seine Kräfte in Verdächtigungsgrübeleien und Eifersuchtsdramen vorzeitig aufzehrt.

LG MO ZI
*******rde Frau
3.234 Beiträge
Mir selbst einzugestehen, dass ich Polyamourös veranlagt bin, hat mein Leben bereichert.
ist man tatsächlich polyamourös veranlagt?

bis dato dachte ich immer, dass polyamoury (ungeplant) eintritt, wenn man einen oder mehrere menschen kennenlernt, lieben lernt und einverständlich gleichwertige beziehungen führt.

gibt es wirklich menschen, die sich nur dann glücklich und "vollständigt" fühlen, wenn sie mehrere beziehungen gleichzeitig führen?
und was passiert, wenn durch trennung nur eine beziehung übrig bleibt?
Ich sehe Polyamorie so:

Polyamorie ist für mich ein Lebensgefühl.

Polyamorie hat mich mit mir selbst einen Schritt weitergebracht.

Polyamorie hat mich mir selbst einen Schritt näher gebracht.

Polyamorie hat dazu geführt, dass ich selber mit mir wieder (mehr) im Reinen bin.

Es ist schön, dass Polyamorie für dich positive Auswirkungen hat. Nur könnte diese Sätze jeder schreiben, der seinen Stil für sich gefunden hat, er müsste nur das "Polyamorie" durch Monogamie, Swingerei, Offene Beziehung, Cuckold-Beziehung, usw. ersetzen. Die Aussage würde immer stimmen.
Ich finde deswegen nicht wirklich den Bezug zu dem Thema deines Threads, eher passt es für mich zu "Wie fühlt es sich an, wenn man seine Lebensweise gefunden hat?". Oder waren diese Sätze lediglich als Ergänzung abseits vom Thema gedacht?
...
Was ich mich immer frage... angenommen ich hätte eine polyamore Beziehung mit zwei Frauen. Beide Frauen haben grade eine schwere Zeit und brauchen mich... werden sie mich gerne teilen? Kann ich für beide da sein, ohne daß die Anwesenheit bei der einen, die andere unglücklich macht?
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ swingshine78
Warum nicht?

Der polyamore Normalfall dürfte (zumindest in einer funktionierenden und glücklichen Beziehung) so sein, dass dann alle drei beisammen sitzen und einander helfen. Wie es in jeder guten Familie mit drei oder mehr Mitgliedern auch wäre, in der sich alle liebhaben.

Wo siehst Du da ein Problem?

(Der Antaghar)
Schwierig...
In einer "normalen" Familie sind aber die Rollen klarer verteilt. Eine Mutter wäre nciht eifersüchtig auf ihre Tochter, nur weil ihr Ehemann sich gerade mehr um die Kinder als um sie kümmert. Beide nehmen im Leben ihres Mannes ja ganz andere Orte auf seiner emotionalen Landkarte ein... sag ich mal so. *zwinker* Aber ist das auch so in einer polyamoren Beziehung? Weiß die eine Frau, daß es kein Desinteresse an ihr bedeutet, weil ihr Partner gerade seine Zeit mit einer anderen verbringt. Könnten da nicht schlimme Gedanken des Zweifels kommen? Ist das nicht nur zu menschlich?

Mal ganz davon abgesehen, daß man als Mann auch erstmal die Kraft haben muß, gleichzeitig zwei Menschen leiden zu sehen die man liebt und beiden mit voller eigener Präsenz zu helfen. Das bedeutet in dem Fall nämlich auch, beiden ein gutes Gefühl zu vermitteln und solche Zweifel auszuräumen... ich weiß nicht. *zwinker*

Die Idee, das alles zusammen zu besprechen finde ich gut, aber ist das immer praktikabel?
Als Kind wollte ich von einem Buffet auch schon immer von jedem etwas.
Hast Du auf die vernünftigen Erwachsenen gehört, die Dir einreden wollten, "das geht doch nicht" oder "das tut man nicht"? Du isst also am Buffet immer nur von einem Gericht, nehme ich an. *grins*

Ich kann mich nicht auf eine Person festlegen.
Das ist eine Negativ-Defintion. Wer sagt denn, dass ich mich auf eine Person festlegen SOLL oder gar MUSS? Die Gesellschaft? Da gibt es ja in anderen Kulturen durchaus Unterschiede. Die geliebte Person vielleicht? Was gibt ihr das Recht dazu? Oder glaube ich es am Ende sogar selbst, dass ich das müsste / sollte?

Ich bin ein Freund davon, sich von hinderlichen oder unnötigen Glaubenssätzen zu befreien, Dinge für sich selbst neu zu durchdenken und dann seine eigene Moral zu formulieren.

... denn das Entwickeln eines Besitzanspruches als höchste Lebensform (mein Auto, mein Haus, meine Frau...) reicht bei uns tief in das Gedächtnis unserer Kultur zurück ...
Ja, Eigentum verpflichtet auch. Wäre es nicht schöner, die positiven Seiten nutzen zu können, ohne überflüssige Verpflichtungen?

Nehmen wir mal ein Cabrio. Wenn ich eines fahren könnte, ohne es zu besitzen, dann wäre das meine liebste Option. Kein Neid, keine Sorgen - nur die Freude am Fahren. Was ist denn der Mehrwert von Besitz, der über den Gebrauchswert hinaus geht?

Inbesitznehmen ist in der Tat bei Sachen eine tief verwurzelte, implizite Handlung. Ein Auto muss gepflegt und gewartet werden, damit es seinen Gebrauchswert auf Dauer entfalten kann. Da macht Besitz auch Sinn, denn irgendwer muss sich ja darum kümmern. Volkseigentum ist da bisher in der Realität kein allzu positives Modell gewesen.

Lebewesen sind jedoch grundsätzlich in der Lage, für sich selbst zu sorgen. Dafür geniessen sie auf der anderen Seite (Handlungs-) Freiheit. Ich weiß nicht, wie jemand in diesem Jahrhundert darauf kommen kann, das Besitzdenken von Dingen auf Menschen zu übertragen. Die Sklaverei ist ja eher auf dem Rückzug, habe ich neulich gehört.

Wenn sich also zwei Menschen begegnen, übernimmt jeder zuerst die Verantwortung für sich selbst - und gibt dann das, was er dem anderen geben möchte oder kann - wenn man so will als Nutzen oder Gebrauchswert aus der Beziehung. In einer Beziehung erhöht sich so der Nutzen für beide Beteiligten.

Warum sollte man diesen positiven Nutzen durch Exklusivität einschränken wollen, solange die Beziehung beiden was bringt? Es sei denn, man sieht in der Exklusivität selbst einen Nutzen. Ausser bei Liebes- oder Sexbeziehungen habe ich jedoch selten gehört: "Du darfst keine anderen Freunde neben mir haben" oder "Du darfst nur mir mir als Kollegen Kontakt haben" - klingt irgendwie seltsam, oder? Würde sich vermutlich niemand gefallen lassen... Warum also in einer Liebesbeziehung?

ist man tatsächlich polyamourös veranlagt?
Ich glaube nicht, dass es Veranlagung ist. Eher die eigene Erkenntnis, dass man damit gut bzw. sogar besser leben kann. Einfach weil man sich nicht mehr dem Druck der "gesellschaftlich Norm" aussetzt. Dazu muss man das Modell nicht unbedingt leben - es reicht m.E. aus, wenn man weiss, wie man in dieser Hinsicht tickt. Dann ist man erst einmal offen dafür - und das ist die wichtigste Grundvoraussetzung, um es auch bei nächster Gelegenheit anders zu machen als bisher.
Wie es in jeder guten Familie mit drei oder mehr Mitgliedern auch wäre, in der sich alle liebhaben.

Das würde voraussetzen, dass die beiden Frauen oder Männer (ausgehend von einer Dreierkonstellation) ebenfalls ein sehr herzliches Verhältnis untereinander hätten. Ist das gegeben?
"Du darfst keine anderen Freunde neben mir haben" oder "Du darfst nur mir mir als Kollegen Kontakt haben" - klingt irgendwie seltsam, oder? Würde sich vermutlich niemand gefallen lassen... Warum also in einer Liebesbeziehung?

Das ist deshalb so, weil Freunde und Partner(in) außer Konkurrenz sind. Das sind doch zwei unterschiedliche Schuhe in meinen Augen. *zwinker*
Ähm, er meinte das eher so, dass der Freund sagt "du darfst keine anderen Freunde neben mir haben". Dabei wäre die Konkurrenzsituation gegeben. *zwinker*
@********ne78:

Eifersucht ist tatsächlich ein Problem für eine Beziehung. Eifersucht existiert in Mono- genauso wie in Poly-Beziehungen. Die Exklusivität in einer Monobeziehung sorgt nur dafür, dass das Thema ausgeblendet wird und man sich selbst nicht damit auseinandersetzen muss (sofern es nicht bei einem der Partner krankhaft ist). Deswegen ist sie aber trotzdem unterschwellig da.

In einer Poly-Beziehung muss man sich viel mehr mit sich selbst auseinandersetzen. Da gibt es, wie Du richtig sagst, kein Rollenmodell, was man einfach übernehmen kann. Das geht nur mit eigenem Nachdenken und Kommunikation. Es gibt viel weniger Vorbilder und erlernte Verhaltensweisen, die man übertragen kann. Aber das ist durchaus auch eine Chance, es eben anders zu machen. Auch hier lernt man ja aus seinen Erfahrungen - mit der Zeit wird das schon werden.
@****har

Ja, so war es gemeint. Danke für die Klarstellung. *danke*
Mich würde mal interessieren, wie viele an der Praxis scheitern, obwohl sie in der Theorie für eine polyamore Beziehung bereit oder offen sind. Die Definition liest sich zwar sehr liebevoll, aber wenn man schließlich mitten drin ist.....?
Achsoo... *g*
Naja, die leidenschaftliche Liebe ist von der Intensität, den Hoffnungen und Wünschen, die man mit ihr verknüpft doch auch um einiges größer und intensiver als die zwischen Freunden und damit wächst auch die Bedeutung jeder Handlung des geliebten Menschen. Mit deinem Partner lebst du zusammen, hast Kinder, trägst schwere Entscheidungen mit. Das macht man ja in der Regel nur mit einer Person. Für mehr bleibt ja nicht wirklich die Zeit. *g*

@*****ger
Ja, du triffst mit allen Gedanken genau das was ich auch dazu denke, aber woher sollen die Resourcen kommen. Du kannst entweder eine intensive Beziehung führen oder zwei, die weniger Tiefe haben. Das ist eine ganz logische Rechnung. Viele und intensive Bezeihungen führen zu wollen, halte ich für rein energie- emotions- und zeittechnisch gar nicht möglich...

Und die Rollenbilder, die uns bei "gewöhnlichen" Beziehungen helfen, schwere Situationen zu meistern, fehlen halt in der polyamoren Beziehung. Wären wir anders erzogen worden, wer weiß... vielleicht hätte das in einer anderen Welt die gut funktionierenden Regel sein können... und nicht die Ausnahme wie es halt derzeit ist.
aber woher sollen die Resourcen kommen.
Das ist mal eine interessante Frage - die ich Dir mangels eigener Erfahrung *zwinker* auch nicht beantworten kann. Mögliche Ansätze, die Experten mögen mich korrigieren:

1. Glaube ich nicht, dass man in einer Mono-Beziehung schon am Limit fährt - da ist sicherlich noch etwas Puffer, der dann vielleicht geringer ausfällt. Aber wieso soll man den sich nicht woanders wieder zurück holen: im Job, im Verein - wo auch immer. Aber auch ein Poly-Tag hat nur 24 Stunden. *zwinker*

2. Muss man in einer 3er-Beziehung nicht alle Arbeit selbst leisten - das können die anderen beiden ja mitunter auch gemeinsam oder alleine machen, ohne dass ich überall dabei sein MUSS. Sei es beim Einkauf, bei der Urlaubsplanung etc. Da wird also etwas Ressource wieder eingespart.

3. Ich bemesse eine Beziehung nicht nach dem, was ich hineinstecke, sondern nach dem, was im Ergebnis an Zufriedenheit da herauskommt (in Summe für alle, aber auch für mich). Alleine schon das Bestehen einer solchen Beziehung kann da ein wesentlicher Faktor sein, so dass man vielleicht auch weniger von Anderem braucht. Schliesslich bedeutet Poly ja, wenigstens für die so "veranlagten", eine Bereicherung. Und mit Sicherheit lernt man auch mit der Zeit, seine Ressourcen da einzusetzen, wo es am meisten zur Zufriedenheit beiträgt.

Wie bekommen die Polys das denn sonst in der Praxis hin? Ich habe nicht gerade den Eindruck, dass sich Polys mit "weniger" zufrieden geben, oder? *zwinker*
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ Taishar
Das würde voraussetzen, dass die beiden Frauen oder Männer (ausgehend von einer Dreierkonstellation) ebenfalls ein sehr herzliches Verhältnis untereinander hätten. Ist das gegeben?

Ja. Wenn das nicht der Fall ist, ist es nach meiner Erfahrung entweder keine polyamore Beziehung (sondern nur die Tatsache, dass eine Frau eben zwei Männer liebt) oder eine Poly-Variante, die auf Dauer sehr anstrengend bis unmöglich sein dürfte.

Zu allem anderen schreibt @ SpringerF6 hier ausgezeichnete Beiträge, denen ich einfach nur zustimmen muss!

(Der Antaghar)
Das überrascht mich nun, weil ich das vielmehr als Ausnahme angenommen hätte.

Nach meiner Vorstellung kommt es nicht gezielt zu einer Poly-Konstellation (à la: Schatz, lass uns jetzt jemanden dafür suchen), sondern weil es sich ergibt, richtig? Das heißt, dass zunächst einer jemand anderem näherkommt.
Fall 1: Bei der "Familienzusammenführeung" stellt man fest, dass alle drei sich untereinander mögen, also gibt es kein Problem.
Fall 2: Der alte und neue Partner sind sich nicht absolut unsympathisch, finden jedoch keinerlei Wellenlänge und wissen nichts miteinander anzufangen. Das hieße dann, dass der "Center" aufgrund der dauerhaftigen Unmöglichkeit die Beziehung zu einem beenden müsste. Widerspricht das nicht dem grundsätzlichen Freiheitsgedanken der Polyamorie? Der Center hat nicht die Freiheit, jemanden zu lieben, der nicht auch mit dem Partner kuschelt (bildlich), der Partner hat nicht die "Freiheit", die/den Neue/n uninteressant zu finden, ohne den beiden anderen die Beziehung unmöglich zu machen.
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