Hemmungen, offen mit dem Partner über Sex zu reden

Eines der Hemmungen könnte natürlich sein, dass man seinen Partner/seine Partnerin nicht unnötig emotional verletzen möchte.
Nur so ein erster Gedanke...

... dazu ist, die Erziehung.
Wenn ich daran denke, wie bei uns zu Hause mit dem Thema Sexualität umgegangen wurde, sträuben sich mir meine Nackenhaare.
Und es ist auch so eine Sache, wie der Partner selber sich verhält. Wie jung oder alt man selber ist, wenn einen die Sexualität "erwischt".

Ich werde mir so meine Gedanken zu diesem Thema machen und ggf. noch einmal was dazu schreiben.

was macht man wenn der Partner gar nicht darüber reden will und gleich abblockt?

Ihm klar machen das es in der heutigen Zeit alles viel lockerer ist.

Da draußen ist alles verklemmt. Aber schaut man sich die internetplattformen an, die Swingerclubs, es ist vieles so locker.

Dann sollte man schauen auf seinem Partner einzugehen. Das man sich seine sexuellen wünsche und Phantasien aufschreibt und sichtbar irgendwo aufbewahrt. Und bei Bedarf kann man mal spikeln..... es also spielerisch heraus kitzeln.

Schade, da hätte man jetzt mehr draus machen können. Aber deine Frage dreht sich ja ausschließlich um das "Verbale".
Und diese Schwierigkeit sehe ich nicht als Mysterium.
Es ist der gleiche Mechanismus, der es uns auch bei anderen Themen sehr schwer macht.
Dem Arzt in die Augen schauen und von seinen Hämorrhoiden reden.
Dem Arzt anschauen und bekunden, dass man Erektionsprobleme hat.
Aber auch den Kollegen anschauen und erklären, sein Mundgeruch würde stören.
Dem Kollegen ins Gesicht sagen, dass er schon morgens um 8 entsetzlich nach Schweiß riecht.
Dem Nachbarn die Mülltrennung erklären.
Und so weiter.

Das "Verbale" hat eben seine Tücken, seine Grenzen. Es ist schwer sich da anzunähern. Aber mit Sex hat das alles gar nichts zu tun. Es ist in allen Bereichen so und keiner Diskussion wert. Es sei denn, es geht um Philosophie.
Meine Meinung.

Das Schöne an Beziehungen ist doch, dass man sich alles sagen kann und gegenseitig unterstützt. Und mit alles meine ich alles - es besteht ja ein Vertrauensverhältnis, das den Unterschied zwischen einer einfachen Freundschaft und der Partnerschaft überhaupt erst ausmacht. Ehrlichkeit und Offenheit ist für mich sehr wichtig, weshalb ich meinen Partnerinnen auch alles erzähle, was mir auf dem Herzen liegt. Im Gegenzug erwarte ich aber auch, dass sie das gleiche tun. Anders kommts doch früher oder später zu unnötigen Konflikten.


Ich muss gestehen, dass ich ganz am Anfang auch Probleme damit hatte, meinen Partnerinnen zu erzählen, dass ich z.B. auf Füsse, Schläge und gefesselt sein stehe. Allerdings war der Grund dafür, dass ich damals noch dachte, ich sei krank oder zumindest abnormal. Und selber versuchte, diese Vorlieben zu verdrängen. Seit ich diese Bedürfnisse als Teil von mir zulasse, habe ich dieses Problem nicht mehr.

Eine weitere Erklärungsmöglichkeit ist die heuchlerische Doppelmoral, die tagtäglich gelebt wird. Einerseits müsste allen klar sein, dass die Milliardenumsätze der Pornoindustrie bestimmt nicht von ein paar wenigen "Perversen" kommen. Dann ist da noch die Werbung, die von sexistischen Inhalten regelrecht überschwemmt wird. Nackte Haut überall.

Und parallel dazu wird bei allen möglichen Situationen so getan, als ob die Sexualität eine Nebensache ist, über die man besser nicht redet. Weil man halt einfach nicht darüber redet. Menschen verlieren ihren Job oder ihr Amt, wenn herauskommt, dass sie zu denen gehören, die ein freizügiges Sexleben haben. Die also das tun, was diejenigen, die am lautesten schreien, wohl jeden Abend in ihrem Kopf abspielen, wenn sie ihren Lieblingsporno gucken. Genau den Porno, den sie verurteilen würden, würden sie öffentlich nach ihrer Meinung gefragt.

Natürlich ist das überspitzt beschrieben. Aber diese Doppelmoral existiert und wird uns tagtäglich suggeriert. Wir werden dazu konditioniert, dass es normal ist, nackte Haut zu sehen. Dass es normal ist, klassischen Sex zu haben. Was aber über Monogamie und allenfalls Oralsex hinaus geht, das ist mit einer gewissen "iiih-Haltung" verbunden. Es wird drüber gelacht. Und es wird genuschelt.

Mich erstaunt es nicht, wenn daraus eine gewisse Zurückhaltung entsteht.


Wenn ich meine Partnerin emotional verletze, wenn ich ihr meine innersten Bedürfnisse offenbare, dann ist es die falsche für mich. Ich lege das daher auch von Anfang an offen. Es ist sehr wichtig, dass man gerade sexuelle Bedürfnisse ehrlich kommuniziert, wenn die Beziehung Bestand haben soll. Dazu gehört z.B. auch die gewünschte Beziehungsform (monogam, offen, polyamor, ...).


Kommunikation ist eines der spannendsten Dinge überhaupt. Ich finde dieses Thema sehr interessant und bedanke mich beim TE dafür. So unterschiedlich können Meinungen sein :).

Die Problematik beschränkt sich bei Weitem nicht nur auf Erwachsene - es gibt da mMn eine angeborene Moral, die nicht einfach so überwunden wird, auch nicht mitten im Familienkreis. Offenes Sprechen über intime Details muss anscheinend geübt werden, ganz gezielt.

Wenn man genauer hinschaut, wird man allerdings feststellen, dass es nicht nur um offenes Sprechen über intime Details geht, sondern schlicht und ergreifend und offene und ehrliche Kommunikation überhaupt. Wie sage ich einem anderen Menschen, dass mich etwas an ihm stört, ohne ihn zu verletzen? Fällt es mir leicht, eigene Fehler zuzugeben? Dass ich zum Beispiel eine mir ganz wichtige Vorliebe ganz bewusst seit langer Zeit verschweige? Bin ich mir selbst gegenüber überhaupt ehrlich genug?

Ich bin der Meinung, dass diese seltsame Verschwiegenheit ganz viel mit einer hohen Dosis an Verlogenheit zu tun hat - sich selbst und anderen gegenüber. Allzu viele Beziehungen werden eingegangen, einfach weil es gerade so passt. Ohne wirklich tiefe Verbindung zum anderen. Hauptsache was fürs Bett und vielleicht auch fürn Haushalt.

Warum ist das so oft so? Die eigene Erfahrung zeigt, daß wir mit Anfang 20 geheiratet haben und gut 25 Jahre miteinander gelebt und gesexelt haben. Viele Praktiken brauchten Jahre um erforscht zu werden. Warum man hat nicht drüber geredet. Warum hat man nicht drüber geredet? Man war jung, verknallt, verliebt, wollte nicht über dieses zarte Pflänzchen Sex reden, weil man vlt. fürchtete die Flamme zu löschen, wenn man zu forsch ist... Später dann, warum drüber reden, läuft ja... man ist aufeinander eingespielt und es gab wichtigere Probleme des Alltags zu lösen.
Irgendwann kam durch einen Zufall das Thema Swingerclub auf, Seitdem sprechen wir über Sex über Praktiken, über das was man mag und evtl. probieren könnte.
Nie hatten wir besseren und schöneren Sex als seit dem wir Swinger sind und darüber reden. Auch die knisternden Unterhaltungen mit Freunden sind immer wieder toll.

Manchmal ist man nicht immer ganz bei sich. Manchmal ist der Partner nicht in sich ruhend. Manchmal sind Worte überflüssig.
Wenn es sehr gut läuft , lässt sich vieles erspüren da dienen wenige Worte nur der zusätzlichen Beruhigung. Berühren, spüren, forschen , versuchen, zurückweichen ,neu versuchen, all das geht ohne viel gesabbel.
Sprache ist zu kompliziert und zu träge die komplexen Vorgänge zu fassen und verständlich rüberzubringen.

Das sehe ich ganz genau so. Aber hier wurde eben ganz definiert das Wort "Verbal" in den Vordergrund gestellt.
Kommunikation ist ein spannendes Thema. Verbale Äußerungen eher weniger. Denn diese Schwierigkeiten finden wir ja im Alltag quasi in jeder einzelnen Stunde.

Wie bei fast allen Themen gibt es auch hier wieder zwei Lager. Die, die eher mehr Beziehungen haben und die, die eher nur eine hatten/haben. Und in meinen Augen sind das zwei völlig unterschiedlich zu betrachtende Dinge.

Wenn ich am Anfang stehe und Selbstvertrauen habe, dann kann ich locker den Schuß ins Blaue machen.
Stehe ich in einer Beziehung, seit längeren, so wie es chrissy_michy beschrieben haben, ist alles ganz anders und nicht vergleichbar.

In die Historie muss man dabei auch nicht gehen. Es geht um "Verbal". Anschauen, sagen, abwarten.
Und das ist sicherlich bei der Wahl der Tapeten kein Problem. Aber schon bei Verdauungsschwierigkeiten kann es problematisch werden.

üben, üben üben... wenn man nicht gerade zu den redseligen, alles was einem auf der Zunge liegt aussprechenden, Personen gehört.
Es gibt eben Menschen, denen es nicht so leicht fällt über sehr persönliche Themen zu reden. Wo das herkommt? Ich denke da kann man drüber rätseln: Erziehung? Charakter? Erlernt? Angst vor Zurückweisung? Sorge auf taube Ohren zu stoßen? Letztlich vielleicht nicht entscheidend? Und dann gibt es ja noch das Märchen von dem blinden Verständnis das drüber reden überflüssig machen soll... Manchmal vielleicht richtig, allerdings nicht für alle Situationen und Informationen.
Wem also nicht alles leicht über die Lippen geht der muss es üben, wie eine Fremdsprache. Mit allen Fort- und Rückschritten die dazugehören.

Ganz schwierig, wenn man zu der Überzeugung gekommen ist, dass man nicht über Sex reden will sondern muss.

Denn das heißt, mindestens einer von beiden will nicht. Und wenn das so bleibt, wird es schwierig.

Einer will was ändern und der andere fällt aus allenWolken und mmacht dicht. Komplett und dauerhaft, weil er damit nicht umgehen kann.

Tödlich.

jups, kenne ich leider auch, einmal im Monat ist mir definitiv zu wenig, für meinen Mann scheint es vollkommen auszureichen... bei Nachfragen betont er dass alles in Ordnung sei, er mich liebt und geil findet, der Sex hammergeil ist .... warum will er dann nicht öfter?

Kann mir das bitte mal ein MANN erklären?

Und nein, er hat keine andere nebenbei - das weiß ich tausendprozentig

lg

Lillith

Es gibt genau einen, der dir das erklären kann. Dein eigener Mann.

Die meisten anderen hier werden dir sagen: Aber natürlich will ich mehr. Diese Männer sprechen aber nur für sich.

Wie reagiert denn dein Mann darauf, wenn du sagst, du willst mehr von dem hammergeilen Sex?

gar nicht.
Oder vielleicht mit "ja, finde ich auch"
und das wars dann wieder...

wäre alles nur halb so schlimm wenn es nicht anders gewesen wäre

Es gibt dazu einige Themen. Vielleicht schaust du da mal rein.
Es gibt Männer, denen reicht einmal im Jahr.
Aber hier war ja Reden das Thema.

Hm, einer der Klassiker, Panthera2016. Du bist nicht alleine, viele Paare verlieren irgendwann die intime Nähe zueinander, was sich auch durch einen solchen "Dialog" ausdrückt.

In solchen Fällen empfehle ich gerne immer wieder die Bücher von David Schnarch (was für ein Name ), einem amerikanischen Paartherapeuten, zB "Die Psychologie sexueller Leidenschaft". Klingt fast schon abschreckend, liest sich aber erfrischend aufmunternd. Das Buch lebt von authentischen Beispielen, in denen man sich immer mal wieder selbst findet - und liefert Vorschläge, wie man aus dem Dilemma wieder hinaus finden kann.

Was euch fehlen könnte, habe ich oben bereits angedeutet, möglicherweise musst du den Stein des Anstosses spielen, die Dinge einfach mal in die eigenen Hände nehmen. Wieder eine Nähe und Intimität schaffen, wie man es selten bewusst tut, wenn man noch nie darauf angewiesen war. Die eigenen Sprachen der Liebe finden, wie auch jene des Partners. Das kann ganz schön spannend sein und auch langjährige Partner in neue Dimensionen führen. Solange auf beiden Seiten Liebe vorhanden ist, dürfte alles möglich sein.

Liebe ist schon noch da, aber die will auch gepflegt werden.. ich werde mir deinen Rat zu Herzen nehmen und einfach mal gucken was dann läuft ... wenn nicht gerade Deutschland bei der EM spielt

lg

Lillith

Ob Frau etwas 1000%ig weiß beste Panthera2016, ich hätte da so meine Zweifel, aber egal.
Vielleicht ist es die Lust aufeinander, die langsam nachläßt, wer weiß. Am besten mal was Neues probieren, Swingen z.B. peppt das Leben auf. Wenn Du sagst, "Na da kann ich ihm nicht mit kommen, das funktioniert nicht". Man muß ja nicht gleich mit anderen was machen, aber mal in einen Club gehen und wenn Frau es bei einem Glase (besser nach 2 Gläsern) vorschlägt, warum sollte es nicht klappen.
Oder andere frivole Dinge machen, Sexy ausgehen, Outdoor Bilder machen, mal ohne was drunter losgehen und was durchblitzen lassen. Wenn er da keine Lust bekommt....

Es ist, wie generell bei allen Dingen: Wenn nur einer darin ein Problem sieht, scheint es mir fast nicht zu lösen.

Außer man ist gewillt, ständig Monologe zu führen.
Die letztendlich nur dazu führen, dass nicht nur der andere des Thema überdrüssig wird, sondern man selbst auch schlußendlich resigniert. Und schweigt.


Worin das einseitige Desinteresse begründet ist? Hmm, auch dazu müsste ja darüber gesprochen werden.

Schade ist es.

Wenn nix mehr geht und man auch nicht mehr miteinander redet, dann kann man auch schauen, obs nicht was besseres gibt. Das Leben ist zu kurz für keinen oder schlechten Sex

auch wenn ich kein Mann bin , lebe ich seit sehr langer Zeit in einer festen Beziehung ..und bei Sex entzug werde ich definitiv unausstehlich …

Da wir beim Thema reden sind …

Hast Du mit Ihm schon mal darüber geredet, das er sich bei einmal im Monat Sex ziemlich abkämpfen muss um nicht innerhalb kurzer Zeit zu kommen …

Oder mit Ihm geredet mit was er vielleicht Stress, Sorgen oder Probleme hat, und wie Du Ihm vielleicht weiterhelfen kannst …

Hast Du Ihn schon mal nach allen Regeln der Kunst verführt …. Ihm zum Beispiel

Eine schmutzige Mail oder Worts App oder Telegramm gesendet .. und ein hoch erotisches Bild
von Dir dran gehängt… … zur Info , jede Frau hat hocherotische Seiten , die Männer an Ihren Frauen lieben ..


Oder Dich nach einer heißen liebes Nacht auch bei Ihm bedankt....

Beim Sex die Führung übernommen ….Oder mit Ihm geflirtet wo Du Ihm all seine
männlichen Vorteile um den Bart schmierst , angefangen von seinem Besten Stück , Po oder seine tollen Augen ….

Hast Ihn schon mal, nach seinen geheimsten Wünschen und Phantasieren gefragt-.?

Oder im Joy Club auf einen Usertreff mit Ihm ein Date gehabt ??

Ok ich hatte gestern eines mit meinem Partner …und jetzt sollte ich auf seine Mail auch fantasievoll antworten …..

Es ist zu befürchten, dass er es sich zwischendurch selber macht. Und dann kommt die bittere Frage, warum nicht mit ihr, wenn sie doch will und es hammergeil sei.

Ab und zu mal selbermachen ist ja nicht sooo schlimm, wenn es nicht zur Gewohnheit wird, denn das würde auch bedeuten, daß etwas Anderes seine Fantasie anheizt.