Offene Beziehung, um Erfahrungsdefizite auszugleichen?
Ich befinde mich momentan in einer etwas verzwickten Situation. Wir sind nun etwa ein Jahr zusammen. (ich 23, er 29). Wir führen eine sehr liebevolle und ehrliche Beziehung. Es gibt nichts, was verschwiegen wird und keiner wird für sein Fühlen und Handeln verurteilt. Deswegen kam mein Freund mit einem Anliegen zu mir. Ich habe im Verhältnis zu ihm mehr sexuelle Erfahrungen sammeln können. Das ganze kratzt ziemlich an seinem Ego und er hat das Gefühl, mir nicht gewachsen zu sein. Er sagt, dass dieses Ungleichgewicht zwischen uns ihn einfach verunsichert.
Er kam dann auf die Idee, dass ich ihm zuschauen solle, wenn er Sex mit einer anderen Frau hätte. Aber finde dafür erst einmal die passende Frau... Schließlich sind wir dann zu dem Ergebnis gekommen, dass wir die Beziehung noch einen weiteren Schritt öffnen und er sich alleine mit Frauen trifft.
Vor einer Woche hat er sich mit einer anderen Frau getroffen und hatte Sex mit ihr. Anschließend ist er wieder zu mir nach Hause gekommen. Ich wusste wann und wo sie sich treffen und er hat mir alles ehrlich erzählt was ich wissen wollte.
An dem Abend war mir echt mulmig im Bauch und auf eine gewisse Art und Weise hat mich die Vorstellung wie der Abend ablief verletzt.
Allerdings glaube ich, dass wir so was wie Seelenverwandte sind und wir beide wollen eine glückliche gemeinsame Zukunft führen. Natürlich habe ich auch gewissermaßen Angst, dass er sich in eine andere Frau verliebt, aber er schließt es aus und sagt mir immer wieder, dass er mich will.
Eine einmalige Sache sei nicht mit einer Liebe wie mit mir zu vergleichen, einmaliger Sex wäre so oder so meist nicht der beste Sex und ist auch überhaupt nichts gegen Sex in einer intensiven Beziehung. Es sei quasi nur Mittel zum Zweck. Er ist mir unglaublich dankbar, dass ich ihm diese Chance überhaupt gebe und seine Gefühle zu mir sind dadurch noch stärker geworden.
Nun ja, lange Rede, kurzer Sinn. Damit wir zu diesem „sexuellen Gleichgewicht“ kommen, bedarf es noch ein paar weitere Erfahrungen seinerseits.
Mir geht es mit dem Gedanken nicht gerade gut, aber ich möchte ihm die Erfahrungen dennoch zugestehen, da er mir zugesichert hat, dass das nur auf eine befristete Zeit sein wird und wir dann sofort damit aufhören werden. Und wenn ich damit gar nicht zurechtkomme, wird er auch jederzeit damit aufhören. Ich kann das ganze alles nur bedingt nachempfinden, aber es ist mir wichtig, dass er glücklich ist und wir das auf Dauer hinbekommen.
Kann so ein Konzept wirklich funktionieren?
Kann man Erfahrungsunterschiede zwischen Partnern ausgleichen?
Wie kann ich mich etwas beruhigen, dass es wirklich nur um Sex geht, alles andere egal ist und ich mich an solchen Abenden nicht bekloppt mache?
Wie erlebt ihr offene Beziehungen?
Danke für eure hilfreichen Antworten!