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Warum sollen Beziehungen halten?

*******nrw Frau
192 Beiträge
Themenersteller 
Warum sollen Beziehungen halten?
Wie kann es sein, dass unsere Gesellschaft die Erwartung hat, dass Beziehungen langfristig halten und die Partner nicht fremdgehen oder sich trennen, wenn Sexualität keine Konstante ist und ihre Entwicklung auch nicht vorhersehbar?

Wenn ich mir überlege, wie und wohin sich meine Sexualität entwickelt hat, dann hätte ich mir dies vor Jahren so niemals vorstellen können.

Der Mensch ist neugierig und entwickelt sich in allen Bereichen weiter, persönlich, beruflich und auch sexuell. Die Moralvorstellungen verändern sich gesellschaftlich und auch individuell. Viele Mythen der Sexualität verlieren ihren Mythos durch die eigenen Erfahrungen.

Wenn ich hier im Joy so querlese, fällt mir immer wieder auf, dass Ansichten über bzw. Grenzen der eigenen Sexualität verschoben werden, sei es bsplweise dass man:

• sexuelle Praktiken ausübt, die man noch vor einiger Zeit für sich selbst abgelehnt hat
• Lust hat seine Sexualität nicht nur mit dem eigenen Partner auszuleben
• Grenzen überschreitet um zu erkennen, dass man sich wieder auf einen Rückweg macht
• plötzlich erkennt, dass man sich als Paar sexuell auseinander entwickelt und trotzdem "unbefriedigenden Sex" akzeptiert

Nicht jeder hat das Glück mit dem eigenen Partner durch Reden diese Entwicklung in Einklang mit der Beziehung zu bekommen.

Wie soll man dann dem gesellschaftlichen Anspruch entsprechen?
Ist das der Grund der Doppelmoral unserer Gesellschaft, so tun als ob die Beziehung noch funktioniert?
Wie soll man dann dem gesellschaftlichen Anspruch entsprechen?


Ähhmmm... wieso soll ich dem GESELLSCHAFTLICHEN Anspruch entsprechen? Und wieso soll ich das auch noch WOLLEN?

Ich muss allenfalls MEINEM und NUR meinem Anspruch entsprechen und wenn ich WILL dann auch noch dem von anderen, aber eben NUR wenn ich WILL.

Wie kommst Du drauf, dass man dem gesellschaftlichen Anspruch entsprechen sollte?

Man lebt doch für SICH und NICHT für die Gesellschaft.

Ist das der Grund der Doppelmoral unserer Gesellschaft, so tun als ob die Beziehung noch funktioniert?

Das ist nur dann der Fall, wenn ich eben dem GESELLSCHAFTLICHEM Anspruch entsprechen will und NICHT meinem persönlichem Anspruch.

Wenn ich mir selbst wirklich treu bin, werde ich auch keine Doppelmoral leben müssen, sondern kann ganz einfach authentisch sein.

Wer sich aber um die Moral und den Anspruch der GESELLSCHAFT schert/sorgt - also mal Ansichten und Tätigkeiten im illegalen Bereich ausgenommen - kann ja gar nicht wirklich SICH SELBST treu sein, denn er wird ständig damit beschäftigt sein es dieser großen, mächtigen Gesellschaft recht machen zu wollen. Das führt dazu, dass man sich selbst belügen und verbiegen muss und auf die Dauer ziemlich unzufrieden wird, was sich dann wiederum in dem Verhalten und den Äußerungen zeigt.

Wieso sollte ich DAS also wollen?

Fällt mir ja nicht im Traum ein.
*********emona Frau
54 Beiträge
Die "Gesellschaft" prägt einen Menschen, aber jeder Mensch lernt in seiner Gesellschaft...daß er auch gern in Gesellschaft ist...
Wie kann es sein, dass unsere Gesellschaft die Erwartung hat, dass Beziehungen langfristig halten und die Partner nicht fremdgehen oder sich trennen....

Die "Gesellschaft" hat keine Interesse daran, ob du glücklich bist oder nicht.
*****_by Frau
3.069 Beiträge
Das dumme ist, dass sich die sexuellen Ansprüche geändert haben, aber nicht die Sicht der Beziehungen.
Da wäre das Umdenken erforderlich...eine Beziehung gründet sich nicht in dem Anspruch den Partner zu besitzen.
Eine Beziehung ist viel mehr.
Bisher war es aber so, Beziehung=sexuelle Monogamie.

Ist es nicht viel wichtiger emotional der/die einzige zu sein?
Ist schwierig ich weiss.

Eigentlich wäre es ja fast so als würde ich mit einer Beziehung fordern...
wir sind ein Paar..also sprech nicht mehr mit anderen.
Ich denke oftmals wird das Sexuelle auf einen so hohen Stellenwert gehoben, den es gar nicht verdient.

Das ist aber in einer Entwicklung auch ziemlich normal...es geht an einer Stelle vorwärts, an anderer hakt es, oder ist 'Stillstand.

Wird spannend wie es sich weiter entwickelt...
rubia
****cy Mann
4.682 Beiträge
Sorry, aber wir vertstehen die Frage nicht ganz. Warum sollte nur die Sexualität entscheidend sein, ob eine Beziehung funktioniert? Sex ist eine angenehme Nebenerscheinung in einer Beziehung, aber sicher nicht deren Hauptbestandteil. Selbst wenn uns sexuell nur wenig verbinden würde, gäbe es ja noch die Liebe, die Partnerschaft und das Gefühl als Team gegen und in der Welt zusammen zu stehen.

Die Gesellschaft ist dabei abssolut unerheblich. Andere Paare poppen 4 mal die Woche mit einander, wir in manchen Wochen 7 mal, in manchen MONATEN 1 mal. Sind wir deshalb besser oder schlechter als andere? Nein, sicherlich nicht.

Ob eine Beziehung hält sieht man als letztes am sexuellen Verhalten. Diese These stellen wir mal kühn so auf.
Wer sich für eine Woche trennt und keinen Abend ohne den anderen einschlafen kann, wer Sehnsucht empfindet nach einem Partner und nicht nach seinem Schwanz oder seiner Muschi, der hat eine Beziehung die diesen Namen auch verdient. Und diese Beziehung wird auch halten.

OK, wir sind hier in einem erotischen Board. Aber Sex ist nun wirklich nicht der Dreh- und Angelpunkt einer Beziehung. Als wir beim 1.JC Köln neben einander gesessen haben, hatte ich große Lust auf Dich (sagen wir mal) aber darum liebe ich Dich ja nicht und vor allem liebe ich meine Frau deshalb nicht weniger.

Die Liebe ist immer der Hauptbestandteil. Und die verbietet fremdgehen, belügen und betrügen. Man will das gar nicht. Schon gar nicht wegen einer unwichtigen Sache wie Sex. Sex kann ich an jeder Ecke haben wenn ich will, aber eine Frau wie meine nie wieder.

Legacy (m) Stephan
da kommen mir schon wieder ...
ein paar Bedenken:

...und das Gefühl als Team gegen und in der Welt zusammen zu stehen.

Die Gesellschaft ist dabei abssolut unerheblich.

bei ersterem, "der Welt" (= Gesellschaft ) ist sie ein Grund für den Teamgeist, hat also Auswirkungen und im nächsten Satz wird das für das erotische Empfinden völlig abgetan. Ist aber sicher nicht so - bzw. wäre wieder mal sehr blauäugig den sozialen, gesellschaftlichen Einfluß zu negieren.

Man kann sich davon versuchen zu lösen, aber eine völlige Negierung ?!? Und ich meine jetzt nicht jene simple schwachsinnige Beeinflussung, daß es mich interessiert wie oft Nachbar Mustermann es in der Woche treibt o.ä.......

Ob eine Beziehung hält sieht man als letztes am sexuellen Verhalten. Diese These stellen wir mal kühn so auf.
Theratalk.de kommt da in Studien zwar zu einer anderen Auffassung - aber egal ...

Wer sich für eine Woche trennt und keinen Abend ohne den anderen einschlafen kann ...
der sollte sich überlegen inwieweit seine "Liebe" pathologische Abhängigkeitsformen aufweist. Sehnsucht kann wunderschön sein, aber wenn es mehr zu Sucht als zum Sehnen tendiert, dann würde ich den Auslöser nicht als Liebe bezeichnen.

Die Liebe ist immer der Hauptbestandteil. Und die verbietet fremdgehen, belügen und betrügen. Man will das gar nicht.
Verbieten ist das falsche Wort, aber sonst stimmt das !

Erwin
Ich denke bei der Eingangsfrage nicht so sehr über gesellschaftliche
Erwartungen und Normen nach, sondern über die Maslowsche
Bedürfnispyramide. Und da gibt es neben sexuellen Bedürfnissen
noch eine Unmenge anderer, die sich in einer stabilen Partnerschaft
nunmal am besten befriedigen lassen.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
Erstmal eine harmlose Frage
Wer oder was ist das, die Gesellschaft, dass dieses "Ungetüm"
sich erdreistet, etwas von Dir zu erwarten?

Sind es nicht eher Eltern, Verwandte, Nachbarn und Freunde,
denen keiner gerecht werden muss, es aber aus Angst vor
eventuellen Konsequenzen selbst will?

Mir ist jedenfalls noch niemals "die Gesellschaft" begegnet und
hat gesagt, ich solle doch gefälligst dies oder das tun ...

(Der Antaghar)
nein @anthagar
andersrum wird ein Schuh d'raus:
Wer oder was ist das, die Gesellschaft, dass dieses "Ungetüm"
sich erdreistet, etwas von Dir zu erwarten?
sich gegen die Erwartungen von Onkel Hansi und Tante Trude (o.ä.) zu stellen, fällt ab einem gewissen Level nicht so schwer. Ok - manche scheitern sogar daran, wenn Opa Emil in Form von "Obrigkeit" auftritt ...

Aber sich der Sachen bewußt zu werden, die u.U. "die Gesellschaft" erst in dir so geprägt hat, daß du selber Erwartungen (an dich) und Vorstellungen (von dir) hast, ist schon viel schwieriger.

in diesem Sinne begegnet dir "die Gesellschaft" in dir selbst ! Verständlich ?

Erwin
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
Ach so ...
"Na, dat muss einem aber ooch mal jesacht werden ...."

Schon klar, lieber Erwin! Wollte doch nur die Fragestellerin zum Nachdenken bringen - dass ich die angeblichen oder vermeintlichen Erwartungen anderer so sehr verinnerlichen kann, dass es letztlich mein eigener Anspruch an mich selbst wird - klar, das zu erkennen, ist ein wichtiger Schritt. Aber ein sehr notwendiger!

(Der Antaghar)
hehehe ...
"Na, dat muss einem aber ooch mal jesacht werden ...."

hab' ich doch erledigt - oder ...

Halt - Mist - jetzt müssen die anderen erst wieder nicht selber nachdenken ... *zwinker* *g*

Erwin
********lack Frau
19.014 Beiträge
@*******Iva

Wenn man eine Beziehung lebt, die etwas aus der Norm ist, lernt man das schon kennen. Aber es stärkt eben auch, sich gegen diese Vorstellungen durchzusetzen.
Und wer beauptet, daß das heutzutage in der "aufgeklärten Welt" nicht mehr stattfindet, der irrt sich.
Und dann sind es eben nicht die Nachbarn oder Freunde, sondern auch Widerstände in der eigenen Familie.
Letztlich muß man sich klar sein, was man will und was man bereit ist "einzustecken", denn schließlich lebt man mit dem Partner und nicht mit dem "Rest der Welt".


Früher war das alles allerdings noch wesentlich schlimmer.
Wer kennt denn die blöden Sprüche noch vom "später Mädchen" oder vom Muttersöhnchen...............
und es wird doch immer noch geredet, wenn Ehen auseinander gehen. Man hat die Erwartung nicht erfüllt, wenn eine Ehe schief geht.

Erwartet wird immer noch von der Gesellschaft
z.b. Ehe und lt. Statisitk 1,5 Kinder (wobei naja das sagt doch schon alles)
Gesetzte sind doch immer noch so ausgelegt, daß Partnerschaften/oder Singlehaushalte die Normal sind. Für alles andere muß man sich erst mühsam Informationen suchen.
Es heißt zwar immer man trennt sich vom Partner, aber es wird selten berücksichtigt, daß da noch Kinder sind (Fahrtkosten/Verpflegung usw entstehen) die nicht unerheblich sind und manches Mal verhindern, daß Elternteile noch für ihre Kinder so da sein können, wie sie es wollen.


Und man vergißt oft, daß man sich eigentlich gar nicht kennt und sich dazu noch ständig verändert, was eben auch bedingt, daß es nicht mehr so paßt, wie man es am Anfang erhofft hat.
Auch eine andere Sichtweise der Sexualtität ist da mit einzubeziehen.
Also so schnell würde ich die Fakten nicht von der Hand weisen!

WiB
@WiB
Also so schnell würde ich die Fakten nicht von der Hand weisen!

genau deshalb ja auch meine Bedenken gegen legacys Aussage:
Die Gesellschaft ist dabei abssolut unerheblich.

Erwin
****cy Mann
4.682 Beiträge
Die Gesellschaft stellt heute doch beinahe unumkehrbare Regeln auf:

• Die erste Liebe hält nie
• Eine Beziehung hat IMMER ein Anfang und ein Ende
• Sex ist ein Gradmesser für die Intensität der Beziehung.
• Selbstverwirklichung ist auch in der Beziehung unerlässlich - auch auf Kosten des Partners
• Keiner feiert mehr goldene Hochzeit
• Jeder geht fremd

Die meisten dieser Gesellschaftsregeln haben zumindestens uns immer kalt gelassen. Bis auf die goldene Hochzeit haben wir all unsere Ziele bisher erreicht. *gg*

Der Druck der aber ausgeübt wird ist hoch. Aber er interessiert uns nicht da wir als Team der Welt beweisen, das wir unsere Leben leben und "die" das ihre.
*******nrw Frau
192 Beiträge
Themenersteller 
@ Cerberus

Wie kommst Du drauf, dass man dem gesellschaftlichen Anspruch entsprechen sollte?

Dieses nicht zu tun, könnte einsam machen und wer will schon einsam sein, wie ImmortalDemona schon anmerkte.

Wieso sollte ich DAS also wollen?
Fällt mir ja nicht im Traum ein.

Vielleicht weil du einen Traumjob hast. Wieso fällt mir in dem Zusammenhang jetzt ein ex amerikanischer Präsident ein grübel


@ hyloop

Die "Gesellschaft" hat keine Interesse daran, ob du glücklich bist oder nicht.

In gewissem Maße doch, denn zuviel Unzufriedenheit erzeugt Unruhe.

@ rubia

Nicht nur die sexuellen sondern auch die emotionalen Ansprüche an eine Beziehung haben sich geändert, so dass sich die Frage stellt, wie geh ich damit um. Da der moralische Wandel sich offensichtlich langsamer vollzieht.

@ Legacy

Ups, war ich an dem Abend so schüchtern, dass mir das gar nicht aufgefallen ist *rotwerd*

Und wie weit Sex Dreh- und Angelpunkt einer Beziehung ist wird sehr unterschiedlich bewertet und nicht monogam lebende Menschen haben hier mit Sicherheit andere Vorstellungen als monogam lebende.


@ all

Das Thema Gesellschaft muß warten, dafür ist meine Mittagspause nicht lang genug. *wink*

LG belana
Dieses nicht zu tun, könnte einsam machen

Komisch, mich hat das bisher kein bisschen einsam gemacht.
Oder vielleicht liegt es an einer unterschiedlichen Definition von einsam?

Denn nur weil ich nicht 50 Freunde habe, sondern lediglich eine handvoll, die dann aber dafür richtig gute, und ansonsten halt "Bekannte", würde ich mich nicht als einsam sehen. Ich würde mich allerdings auch nicht als einsam sehen, wenn ich nur einen guten Freund hätte. Ich lege aber auch keinen Wert darauf eine Schaar an Freunden um rich rum zu haben, denn ich genüge mir selbst eigentlich vollkommen. Ich muss nicht irgendwem gefallen, denn dem einzigen Menschen dem ich gefallen sollte, dass bin ich selbst. Denn wenn ich mir selbst schon nicht gefalle, wie soll ich dann anderen gefallen?

Einen Traumjob habe ich leider derzeit nicht, da ich derzeit noch studiere. Allerdings will auch mein Schatz nicht dem gesellschaftlichem, sondern lediglich seinem Anspruch genügen und er hat seinen Traumjob... sicher, er kommt mit seinem Verhalten ab und an mal flüchtig den Geschäftspartnern näher, aber eben nur in so einem Maße, dass er sich nicht komplett verbiegen muss, denn künstlich, aufgesetztes Verhalten kommt auch bei Geschäftspartner recht ungut rüber. Und dann sind die Geschäftspartner aber auch nicht die Gesellschaft, sondern lediglich ein winziger Teil dieser, also auch hier in diesem Bereich kein "der Gesellschaft" entsprechen müssen.

Was aber Beziehungen angeht, wieso sollte man da dem Anspruch der Gesellschaft entsprechen müssen?

Meinst Du es interessiert die Gesellschaft ob meine Beziehung nun 3 Tage, 5 Monate oder ewig hält?

Oder meinst Du es interessiert die Gesellschaft, ob ich Sex nun hoch, niedrig oder mittel bewerte, mehr Wert auf Emotionen lege oder nicht?

ICH und NUR ICH muss mit meiner Beziehung glücklich sein, oder meinst Du wirklich das wäre der Fall, wenn ich mich soweit verbiegen würde, damit ich den gesellschaftlichen Normen entsprechen würde?

Glaubst Du wirklich, dass Du dann noch eine glückliche Beziehung führen könntest?

Glaubst Du, dass der einzelne Mensch so wichtig ist, dass sich die GESELLSCHAFT dafür interessieren würde?


Falls Du das mit JA beantwortest, solltest Du dringend anfangen DEINEN Weg zu finden und NUR DEINEN.
Leben ist Entwicklung...
...und Entwicklung bedeutet Veränderung...

Soviel will zumindest die Entwicklungspsychologie herausgefunden haben. Ein lebender Organismus bedeutet ständige Entwicklung und das betrifft nicht die bloße Zellerneuerung, sondern auch die Persönlichkeit.

Entwicklung bedeutet ( s.o.) jedoch auch Veränderung.

Hierzu wurde dann die Theorie aufgestellt: Aber wenn dem so ist, dann spräche das doch - biologisch und psychologisch - ganz eindeutig gehen die Monogamie und die Form von Beziehung, die wir derzeit leben. Oder???

Die Antwort des Menschen, der diesen höchst interessanten Vortrag hielt lautete schlichtweg: Ja.

Demnach könnte unsere hier viel zitierte Gesellschaft eigentlich gar nicht von uns erwarten, dass wir eine Beziehung so aufrecht erhalten, wie wir es eigentlich vor dem Altar ( oder vor uns selbst ) irgendwann mal schwören bzw. beschließen.

Mit anderen Worten: Ist es nicht ganz natürlich, wenn wir uns allein durch die Natur ( man könnte dazu auch Instinkte oder Triebe sagen ) gegen das Kunstprodukt "Gesellschaft" zur Wehr setzen?

Meine Erfahrung hierzu ist: Wenn ich jemandem, der doch wie wir alle irgendwie ein Teil dieser sogenannten Gesellschaft ist, erzähle, dass der nette junge Mann da an meiner Seite derselbe ist, der schon vor mehr als sieben Jahren an meiner Seite war, dann ernte ich

1 )erstaunte Blicke und dann wahlweise:

a) "Nein, dass es sowas noch gibt..."
b) "Na ja, ihr seid ja noch so jung, ihr werdet schon noch sehen..."
c) "Und keiner von euch ist je fremdgegangen???Nicht möglich... "

Nicht sehr ermutigende Reaktionen, wie ich zugeben muss...und hoffentlich kein Zeichen dafür, dass "die Gesellschaft" eigentlich erwartet, dass eine Beziehung nach über sieben Jahren eigentlich gar nicht mehr glücklich sein kann oder dass man zumindest einmal in fremden Betten rumspringen muss um einigermaßen zufrieden zu sein.

Und zum Thema Veränderung: Wer wäre ich, mich den hohen Herren Entwicklungspsychologen / Verhaltensforschern oder sonstwem auf meiner ganz persönlichen Barrikade entgehenzustellen, meine "Sieben Jahre!!!"-Fahne zu schwenken und die Parole "Stimmt ja gar nich!!!!" zu schreien.
Ich denke, dass Veränderung etwas ist, was jeder hinnehmen muss, sowohl bei sich selbst als auch beim Partner. Und dass man sich bis zu einem bestimmten Punkt zusammen entwickeln kann. Aber nicht ohen Rücksicht auf Verluste - und auch nicht ohne Rücksicht auf die eigene Persönlichkeit. Wenn es irgendwann nicht mehr geht, dann geht es nicht mehr.

Und was sexuelle Wünsche betrifft: s.o. Man kann sie formulieren, überlegen, ob man sie zusammen verwirklichen oder einander gewisse Freiheiten zugestehen kann und will. Unsere Faustregel ist - Ein Nein von der einen Seite gilt als Nein für alle beide und muss akzeptiert werden.
Funktioniert. Ziemlich gut sogar.
Nachtrag...
Mein Freund hat mir gerade das letzte Stück Schokolade weggefuttert.

So. Das war´s... *ggg*
@ hyloop

Zitat:
Die "Gesellschaft" hat keine Interesse daran, ob du glücklich bist oder nicht.


In gewissem Maße doch, denn zuviel Unzufriedenheit erzeugt Unruhe.

Im Gegenteil: wenn die Leute zu unglücklich werden, werden sie nicht unruhig sondern depressiv und bringen sich um. Selbsmord ist die Grund nr. 1 zum Sterben zwischen 25 und 40 Jahre. 20% der Bevölkerung in entwickelte Länder leidet mindestens einmal im Leben an Depression.

Für die heutige Gesellschaft, kein Problem. Ganz im Gegenteil, Depressive sind zu eine sehr lukrative Geldquelle geworden.

In den letzten Jahren hat sich Marktforschung verstärkt auf die Zielgruppe der Depressiven und Vereinsamten konzentriert. Bei wachsender Individualisierung sind die alten Kriterien der Marktsegmentierung - Geschlecht, Einkommen oder Haushaltsgröße - immer unbrauchbarer geworden. Wenn Marktforschung noch Sinn haben soll, muss sie Gruppen finden, die quer liegen zu den alten Klassifizierungen. Und in den westlichen Gesellschaften bilden heute die Depressiven die größte Gruppe. So haben die Marketingforscherinnen Elizabeth Hirschman und Barbara Stern 1998 eine Studie zum depressiven Konsumverhalten erstellt. Der Manisch-Depressive, so ein Resultat, ist der Prototyp des idealen Kunden, da er als Depressiver lange bei einem Produkt bleibt, als Manischer jedoch immer wieder in Kaufrausch verfällt.


aus: http://www.freitag.de/2006/03/06031901.php
*******tzl Paar
92 Beiträge
Erwartet die Gesellschaft
noch das halten von Beziehungen? Die Beiträge, die bis jetzt geschrieben wurden, sagen in der Mehrheit, daß die Gesellschaft davon ausgeht, daß Beziehungen nicht ewig halten. Und die Gesellschaft entwickelt Verhaltensmuster die in jedem einzelnen von uns drinstecken. Diese Verhaltensmuster entstehen aus der Summe der Normen und Verhaltensvorschriften von Eltern und Autoritäten, den Lebensmaximen Religion und spirituellen Einflüssen, dem Einfluß von Wirtschaft und Politik ("Vorbildfunktion") und den Rollenerwartungen der Gesellschaft. Daher gehen Ältere noch davon aus, daß es zu schaffen ist, mit einem Menschen eine lebenslange Beziehung zu führen, während jüngere u.U. durch entsprechende Erlebnisse Ihrer Umgebung soweit geprägt sind, daß sie davon ausgehen müssen, eine Beziehung geht irgendwann kaputt. Wobei wir beide (m u. w)der Meinung sind, daß eine Beziehung, die nur noch (für beide Seiten) unbefriedigend verläuft, doch besser beendet werden sollte.
*******tzl Paar
92 Beiträge
Die Gesellschaft
sind wir selbst und die Regeln haben wir uns selbst gegeben. Der eine ist so gestrickt, daß er diese Regeln anerkennt und sie lebt (siehe oben) und andere sind etwas weniger davon beeinflußt. Daher gibt es Leute, die beenden eine Beziehung, ohne mit der Wimper zu zucken.
Aber nachdem weiter oben die Maslow´sche Bedürfnispyramide zitiert ist, habe ich nochmal danach gekruschtelt und es auch gefunden:
Er geht davon aus, daß eine Gesellschaft, die die Grundbedürfnisse wie Essen/trinken/Schlafen und die zweite Stufe "soziale Absicherung" erreicht hat, sich überwiegend in den drei oberen Bausteinen seiner Bedürfnispyramide tummelt, nämlich im Sozialen Kontakt (Zuwendung geben und nehmen) beim Ausleben der Ich-Bedürnisse (Macht, Status, Anerkennung) und als oberstes Ziel die Selbstverwirklichung.
Vielleicht hilfts weiter.
*******nrw Frau
192 Beiträge
Themenersteller 
Dass es tradierte Werte, Normen, Denkmuster gibt, ist klar. Entwicklung bedeutet auch, sich mit ihnen auseinanderzusetzen, sie zu hinterfragen, evtl. ad absurdum zu führen oder als gut anzusehen, da sie Zusammenleben von Menschen regeln.

@ ER_Win_Iva und Antaghar

Mir begegnet die Gesellschaft sowohl in mir selbst als auch in Form meiner Umwelt.

Die durch die Gesellschaft in mir geprägten Erwartungen und Vorstellungen erfülle ich, indem ich in einer wie auch immer gearteten Zweierbeziehung lebe.

Aber die Gesellschaft begegnet mir auch in meiner Umwelt und das nicht nur in Form von Eltern, Verwandten, Nachbarn und Freunden, sondern auch durch Staat, Kirche, Arbeitgeber und Verkäuferin an der Einkaufskasse. Und überall wird von mir ein sozial angepasstes Verhalten erwartet.

Und ist nicht dieses "ungetüm Gesellschaft" auch für unsere Doppelmoral verantwortlich und nicht nur unser direktes Umfeld?

Letztlich muß man sich klar sein, was man will und was man bereit ist "einzustecken", denn schließlich lebt man mit dem Partner und nicht mit dem "Rest der Welt".

Aber in der Welt und da ist die Abwägung zwischen einstecken und dem Leben mit dem Partner nicht immer so einfach. So kann z.B. eine Trennung ins soziale Aus führen und das ist nicht jeder bereit in Kauf zu nehmen.

Falls Du das mit JA beantwortest, solltest Du dringend anfangen DEINEN Weg zu finden und NUR DEINEN.

Wenn das in meinem Alter wirklich so wäre, würde ich euch zustimmen. Aber ich bevorzuge inzwischen meinen Weg mit meinem Partner zusammen zu finden. Das ist manchmal ätzend schmunzel

Als Student/In mag es ja noch opportun sein, eine liberale Haltung der Sexualtität gegenüber zu haben, ob dass aber für die Zukunft auch noch gilt, wenn bspw. das eigene Kind in eine katholisch geprägte Krabbelgruppe geht und Kind und Eltern aufgrund der liberalen Haltung ausgegrenzt werden oder ob dann nicht doch die Doppelmoral ins Spiel kommt, bleibt abzuwarten.

LG belana
Wenn das in meinem Alter wirklich so wäre, würde ich euch zustimmen.

Nun, ich glaube nicht, dass das mit dem Alter zusammen hängt, sondern damit, was einem wichtig ist. Wenn einem wichtig ist, anderen (Gruppen) anzugehören, dann muss man sich natürlich ein wenig nach der Gesellschaft richten. Wenn einem das aber nicht wichtig ist, dann muss man das nicht.


Als Student/In mag es ja noch opportun sein, eine liberale Haltung der Sexualtität gegenüber zu haben, ob dass aber für die Zukunft auch noch gilt, wenn bspw. das eigene Kind in eine katholisch geprägte Krabbelgruppe geht und Kind und Eltern aufgrund der liberalen Haltung ausgegrenzt werden oder ob dann nicht doch die Doppelmoral ins Spiel kommt, bleibt abzuwarten.

Nun, wir sind beide aus der Kirche ausgetreten und wollen keine Kinder, insofern haben wie das Problem nicht. Aber selbst hätten wir Kinder, würden wir halt die Krabbelgruppe wechseln, wenn wir unbedingt katholisch oder evangelisch oder sonst was, nicht unserer Überzeugung entsprechender Ansicht, angehören müssten.

Wir möchten einfach nur da dazu gehören, wo wir so genommen werden wie wir sind, nicht wo wir genommen werden, wenn wir uns der Norm oder sonst wem anpassen.
wenn bspw. das eigene Kind in eine katholisch geprägte Krabbelgruppe geht und Kind und Eltern aufgrund der liberalen Haltung ausgegrenzt werden oder ob dann nicht doch die Doppelmoral ins Spiel kommt, bleibt abzuwarten

Also ehrlich, Leute - da kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen - bloß weg aus so einer Krabbelgruppe um - buchstäblich!! - Himmels Willen!! In so einer Umgebung würde ich meine Kinder niemals aufwachsen lassen wollen. Denn diejenigen, die päpstlicher als der Papst sein wollen, haben meistens nicht gerade die sauberste Weste ( wo wir doch gerade bei Doppelmoral waren).

Kenne sowohl einige erzkatholische Gegenden als auch eine Person, die selbst in einer katholischen Erziehungseinrichtung arbeitet - Hauptgesprächsthema ist da, Zitat Anfang warum die 16jährige Claudia ( *ist ein Pseudonym*!!) am Sonntag schon wieder nicht in der Kirche war - da wird noch ein böses Ende nehmen mit dem armen Ding *Zitat Ende*.

Und besagte Erzieherin, nun ja, die ist beispielsweise völlig verunsichert, weil sie lesbisch ist und das dort niemand wissen darf. Versucht es deshalb immer wieder mit Männern und...na ja, den Rest kann man sich denken.

Natürlich kann man nicht irgendwo seine eigene kleine Ein-Mann-Gemeinde aufmachen. Aber man sollte immer versuchen, seine eigenen Werte zu finden und nicht einfach nur das anzunehmen, was einem vorgegeben wird.

Wer dazu nicht in der Lage ist, der sollte dringend etwas ändern.
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