Bedingungslos zu lieben erscheint mir ein so grosser Absolutismus, ein unerreichbarer Zustand, dass ich denke, es ist nur näherungsweise möglich.
Ich möchte das auch nicht.
Ich möchte lieben dürfen, aus einem in mir liegenden Antrieb heraus, ohne die Erwartung, das ich im gleichen Maße zurück geliebt werde. Dennoch habe auch ich dabei eine Bedingung, ich möchte lieben dürfen.
Weil ich selbst erlebt habe, wie sich mein eigener Liebesbegriff im Laufe meines Lebens verändert hat, denke ich mittlerweile, das Liebe ein Seinszustand ist und nicht nur ein Gefühl für einen Menschen. Das Liebe die Energie ist, die uns mit anderen Menschen oder eher Lebewesen verbindet.
Bedingungslos, vielleicht nur in diesen kleinsten Momenten, in denen ich den Kern eines Menschen wahrnehme und ihn liebe, weil er einfach ist.
Und wenn ich liebe, empfinde ich einen Unterschied, ob ich dieses Lebewesen aus mir selbst heraus liebe oder dafür liebe, das es so ist wie es ist. Liebe ich den Menschen z. B. weil er etwas in mir berührt, oder liebe ich ihn wegen seines bezaubernden Lächelns, weil er für mich liebenswerte Eigenschaften hat, weil er etwas tut, was mich berührt, weil er für mich da ist, in Zeiten, in denen ich Unterstützung brauche.
Liebe fühlt sich dann sehr unterschiedlich an für mich.
Ich liebe Menschen auch dann, wenn sie nicht mehr in meinem Leben sind, selbst dann, wenn ich nicht im Guten mit ihnen auseinander gegangen bin.
Irgendwann spüre ich wieder das Gefühl von Liebe in mir.
Auch dann nähert sich mein Gefühl der Bedingungslosigkeit an, denn dann habe ich keinerlei Erwartungen an diese Liebe. Dennoch fühlt es sich in mir leicht und frei an.
Ich denke mittlerweile 7 Milliarden Menschen tragen in sich 7 Milliarden mal ein für sie einzigartiges Empfinden für Liebe, dass es einen Absolutismus gar nicht geben kann.