Hey ihr Lieben: wow:- )
Ich habe nicht so viele verschiedene Impulse erwartet. Spannend.
Dafür erst einmal vielen Dank.
Insgesamt habe ich jetzt unglaublich viel über Liebe, Partnerschaft und Lebensziele gelesen. Darunter einige gutgemeinte Ratschläge, Vermutungen und Spekulationen - auch über den Hintergrund meiner Fragen.
Zur meiner persönlichen Situation und dem Ziel:
Meine Großeltern haben mich damals in einer Zeit abgeholt, da hatte ich bereits zwei Ehen hinter mir. Kinder inklusive. Ich wollte, vom Glauben an die Möglichkeit der Kompromissbeziehung geheilt, nun alles richtig machen. Perfekter Partner, Liebe für die Ewigkeit, usw. ... Die Beiden haben alle meine Tabellen, Pläne und Raster verfolgt, sich königlich amüsiert und mir eben jenen Satz um die Mütze geworfen:
„Sei doch nicht so wählerisch. Du musst raus, genieße das Leben.
Du findest die Liebe genau dann, wenn Du gar nicht damit rechnest."
Weil mir Leben nach Plan sowieso widerstrebte, ließ ich mich darauf ein.
Heute, einige bunte und mittlerweile auch ruhige Jahre später, schaue ich auf eine bewegte Zeit. Ich bereue nichts, plage mich weder mit Angst noch Schuld, fühle mich angekommen. Tatsächlich könnte ich es mir jetzt gemütlich machen. Mein Ziel klar erfüllt. Loslassen, keine Kompromisse, sich bloß nix einreden lassen. Und ja, es funktioniert. Neidische Blicke von Frauen in unglücklichen Beziehungen, vogelzeigende Gesten von den glücklich Gestrandeten und Schulterklopfen derer, die auch lieber ihr Ding für sich machen - alles bestätigt, Mission geglückt: Ich bin wohl wirklich frei und unabhängig. Männer würden vielleicht Eier schaukeln, Frauen stricken.
Ich hingegen stolpere plötzlich über etwas, damit hätte ich nicht gerechnet. Ob das Philosophen auch hatten, vermag ich nicht zu beurteilen. Juckt mich auch nicht. Ich schreibe hier in erster Linie als Frau. Und da fällt mir seit geraumer Zeit etwas auf. Ich werde regelrecht unverschämt bequem. Dinge, die früher wie heute einfach erledigt werden müssen, weil nun nicht jeder nen Sam in der Ecke stehen hat, die fallen mir plötzlich schwerer. Nicht, weil es die doppelte Arbeit ist. Nee, nee...da war ich schon immer auf mich gestellt. Beziehung hin oder her. Haushalt teile ich nicht. Aus Prinzip.
Es ist, als sei mit der wachsenden Möglichkeit, nur zu tun, was mir beliebt, ein ganz blöder Haken hinzu gekommen. Vergleichbar mit einem Leben auf der Flucht. Unter Dauerfeuer. Und plötzlich wird es ruhig. Zwar habe ich immer noch jede Menge Stress, aber ich habe ihn gern. Da ist nichts, wovor ich weglaufen müsste. Und darauf zielte meine eigentliche Frage ab.
Ist es wirklich so schwer vorstellbar, mal nicht zielgesteuert durchs Leben zu turnen?
Muss ich zwangsläufig emanzipiert durchs Leben wetzen oder brav das richtige Körbchen ansteuern?
Oder darf ich als Frau auch einfach mal sein?
Deshalb sprach ich das Thema Männer an:
Männer allerdings, die sich pauschal nicht vorstellen können, dass Frau auf einer solchen Plattform unterwegs ist, ohne dabei an biologische Uhren und daraus resultierende Langstreckenpläne oder an tickende Zeitbomben und Spontanentleerung denken zu müssen, die scheinen daran zu verzweifeln.
Habe ich ihnen Unrecht getan? Männer sind ja generell so ganz praktisch unterwegs. Vielleicht denken sie nur nicht so viel darüber nach und folgen mit solchen Aussagen einfach deutlicher der menschlichen Natur im Sinne des Hormonhaushaltes, anstatt wie ich alles zu zerpflücken.
Was tut man, wenn Achtsamkeit für die Dinge nicht genügt? Wenn Sein nicht genügt? Wenn ich dort angekommen bin, wo ich jetzt stehe.
Oder so formuliert:
******rus:
Aus meiner ganz persönlichen, non-dualistischen Sicht trifft es nicht zu, dass alles "auch einen Nachteil in sich birgt", denn alles ist einfach das, was es ist. Ob gross oder klein, hoch oder tief, es ist einfach so, völlig ohne Wertung, ohne Beurteilung. Deshalb ist auch alles "vollkommen", weil es einfach so ist, wie es ist.
Was fange ich denn an mit dieser tollen Situation? Im Kreis rennen und jubeln? Mir schriftlich bestätigen lassen, dass ich ein echtes Luxusproblem habe? Mich selbst beweihräuchern? Den Blumen beim Wachsen zuschauen? Das kann ich nicht. Noch nicht. Nicht ausschließlich. Wer mich kennt, der weiß, dass ich schlimmer als ein Sack Flöhe sein kann. Das würde keine Blumenwiese der Welt überleben:- ))).