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Online-Dating

*******fast Frau
327 Beiträge
Themenersteller 
Online-Dating
Seit ein paar Jahren schaue ich genauer hin.
Auf die Welt, auf Männer, auf mich selbst.

Ich denke oft an den Satz meiner Großeltern.
Sie meinten es damals ganz gut mit mir, als ich, wie ein verrückt gewordenes Huhn, auf der verzweifelten Suche nach dem Partner war, mit dem der Rest meines Lebens nun endlich mit Garantie und Siegel geplant werden sollte.
So in der Art:

„Sei doch nicht so wählerisch. Du musst raus, genieße das Leben.
Du findest die Liebe genau dann, wenn Du gar nicht damit rechnest."

Irgendwann in dieser Zeit habe ich beschlossen, online (aus)zugehen.

Ich glaube inzwischen weder an Garantie und Siegel,
noch existieren länger Huhn und Verzweiflung.
Aber heute ist einer dieser Tage, an denen ich mich frage,
ob es schlimm ist, kein Happy End in Sicht zu haben.

Ist es okay, als Frau, bekennender Almöhi (Einsiedler) zu sein?
Darf ich als Frau trotzdem glücklich sein?
Mehr selbstverliebt als der ewigen Liebe hinterherjagend?

Ich werfe jetzt mal bedächtig den ersten Stein auf's Huhn:

Mir hat das Onlineroulette auf jeden Fall trotzdem etwas gebracht.
Ich bin geblieben, weil ich nirgendwo diese Fülle authentischen Menschseins hätte erleben können. Wenn ich auch längst nicht mehr auf der Suche bin.

Männer allerdings, die sich pauschal nicht vorstellen können, dass Frau auf einer solchen Plattform unterwegs ist, ohne dabei an biologische Uhren und daraus resultierende Langstreckenpläne oder an tickende Zeitbomben und Spontanentleerung denken zu müssen, die scheinen daran zu verzweifeln.

Ist es wirklich so schwer vorstellbar, mal nicht zielgesteuert durchs Leben zu turnen?
Muss ich zwangsläufig emanzipiert durchs Leben wetzen oder brav das richtige Körbchen ansteuern?
Oder darf ich als Frau auch einfach mal sein?

Wie seht ihr das?
Kennt oder teilt ihr diese Erfahrungen?
*******na57 Frau
22.163 Beiträge
JOY-Angels 
Ich sehe das so, wie Du.

Als junge Frau war ich ständig verzweifelt, weil ich keinen Freund oder Mann fand. Dauernd die mitleidigen Blicke aus der Verwandtschaft, die Fragen - und wenn ein junger Mann in meinem Leben auftauchte, dann redeten sie alle mit, beurteilten, ob er "der Richtige" ist und hätten am liebsten nach guter alter Vor-Mütter-Art gekuppelt.

Im Endeffekt habe ich jemanden geheiratet, mit dem ich zwar viele Jahre glücklich war, aber eigentlich passten wir wirklich nicht zusammen.

Und heute denke ich, dass ich nicht unbedingt hätte suchen müssen, dass ich andere Ziele meines Lebens hätte verfolgen können, dass ich sowieso nicht so richtig für die romantische Dauer-Zweierkiste geschaffen bin.

Jedenfalls geht es mir seit einigen Jahren so: ich lebe das, was ich leben will. Habe ein erfülltes Leben auch außerhalb des Online-Datings, kenne auch durch das Internet die verschiedensten Menschen und habe die verschiedensten Beziehungen geknüpft. Ohne irgendwas "gesucht" zu haben, es kam einfach so.

Ich bin sehr gerne auch alleine - ich brauche das sogar von Zeit zu Zeit.

Und meine FreundInnen haben das mittlerweile verstanden. Die Vorstellungen vom idealen Leben sind eben unterschiedlich !

Ach ja: ich denke, ich bin "emanzipiert" ... aber das widerspricht sich doch nicht mit "einfach ich sein".
*******fast:
Oder darf ich als Frau auch einfach mal sein?

Egal ob Frau oder Mann - jeder Mensch hat grundsätzlich das Recht, so zu leben, dass er oder sie Glück empfindet.

Ich würde hier bestenfalls dann Einschränkungen machen, wenn Verantwortlichkeiten mit im Spiel sind:
Wenn Dein Kind Dich braucht, muss der Typ eben warten, wenn die Eltern krank sind und Deine Hilfe brauchen, muss anderes hinten anstehen. Wenn Deine beste Freundin mit verheulten Augen vor der Tür steht, schick den Kerl ein Bier trinken...

Ansonsten mach Dein Ding, unabhängig von "guten Tipps" und "gut gemeinten" Ratschlägen. Du hast das Recht zu zweifeln, selbstverliebt zu sein, Fehler zu machen und zum x-ten Mal nach einem Versagen wieder aufzustehen.

Und für nichts von all dem musst Du Dich rechtfertigen.
Ich habe auch schon einige Male darüber nachgedacht, das Singlesein zu kultivieren.

Es ist nunmal so, dass Zweierbeziehungen heutzutage niemand "braucht" aus wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Gründen, es geht da ja rein ums persönliche emotionale Gleichgewicht. Oft scheitern Beziehungen meiner Meinung an der mangelnden Notwendigkeit, es ist zum Überleben eben nicht erforderlich, die Nachteile und Einschränkungen auf sich zu nehmen.

Ich glaube durchaus, dass es Menschen gibt, die ohne Liebesbeziehung auf Dauer zufrieden sein können, auch wenn ich mich selbst nicht dazu zähle.
*******na57 Frau
22.163 Beiträge
JOY-Angels 
"Liebesbeziehung" kann auch anders aussehen, als man es in der Jugend gelernt hat.

Dass ich hier mit Alternativen konfrontiert wurde und mit Menschen, die sie leben, das hat mir sehr geholfen. Frau kann ja mal gucken, ob da was für sie dabei ist. Aber wie gesagt- eine Lösung für alle gibt es nicht.

Auf jeden Fall habe ich mich von dem Gedanken verabschiedet, ohne festen Partner eine "Frau zweiter Klasse" zu sein, was meiner Jugend noch eine verbreitete Ansicht war. *gr*
*******fast Frau
327 Beiträge
Themenersteller 
Klar habe ich das Recht, so zu sein, wie ich bin. Und ich habe die Wahl. Immer.

Ich glaube an Liebe und an Verbundenheit. Aber nicht für die Ewigkeit. Weil ich gar nicht schauen mag, wie sich etwas entwickeln (könnte), sondern lieber da bleibe, wo es gut tut.

Genau in diesem Augenblick geht jedoch die Talfahrt los. Dann bin ich auf mein Wohlbefinden bedacht, nicht langfristig orientiert, nicht liebes- (oder leidens?)fähig, kompromisslos.
Nicht, dass ich mir alle diese Eigenschaften zuschreiben würde. Bin ja nicht größenwahnsinnig. Außerdem ein guter Mensch. Aber im Großen und Ganzen kommt garantiert irgendwann eine dieser Aussagen daher. Begleitet von einer negativen Wertung. Recht hin oder her. Immer.

Das irritiert mich. Denn ich finde und erlebe nirgendwo einen Hinweis darauf, dass die langfristig ausgehaltene Liebe die bessere Liebe ist. Ich sehe auch keinen Zusammenhang zwischen Kompromissbereitschaft und Emotionsfähigkeit.

Im Gegenteil. Ich glaube hingegen, dass mit steigender Emotionalität die Kompromissbereitschaft sinkt. Denn desto mehr ich darauf achte, was mir gut tut, umso schwerer dürfte es fallen, mir ins eigene Fleisch zu säbeln.

Und irgendwie passt es ja auch. Wir können machen, was wir wollen. Keiner verbietet uns, so zu sein wie wir sind. Noch nicht einmal die Existenz ist zwangsläufig gefährdert. Mit Kind, ohne Kind, es spielt keine Rolle. Das Leben läuft. Warum also sollte ich nicht aus dem Vollen schöpfen und nehmen, wie es mir gerade beliebt?

Wenn da nicht der moralische Zeigefinger wäre. Wenn nicht gleichzeitig Nächstenliebe und gegenseitige Wertschätzung in einem Atemzug mit Enthaltsamkeit und Verzicht fallen.

Genau da steige ich aus und meine Welt steht Kopf. Ich kann machen, was ich will, bin total emotional unterwegs und darf dann doch nicht so wirklich? Dabei lerne ich doch tagtäglich, wie wertvoll es ist, mich emotional abholen zu lassen.
****ta Mann
363 Beiträge
@Foryou2fast
Aber im Großen und Ganzen kommt garantiert irgendwann eine dieser Aussagen daher. Begleitet von einer negativen Wertung. Recht hin oder her. Immer.

Wenn tatsächlich IMMER dieselbe Rückmeldung kommt, würde ich mir Gedanken machen:

• Stimmt an Deiner Auswahl etwas nicht, datest Du die falschen Leute? Wenn ja, warum? Es gibt so viele unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Meinungen, fährst Du regelmäßig auf Rechthaber ab oder gar auf Narzissten oder eher auf Muttersöhnchen, die jemand liebes suchen, der sich um sie kümmert?

• Oder sendest Du widersprüchliche Signale?

• Brichst Du unbewusst selbst immer wieder rechthaberische Auseinandersetzungen vom Zaun, weil Du eigentlich an Deiner Lebensform zweifelst?

• oder oder oder

Denn dass die eigenen negativen Erfahrungen IMMER nur mit den anderen Menschen zu tun haben, nicht mit einem selbst, das kann schon stimmen, aber eher dann, wenn man zB minderjährig ist, sich seine Umgebung noch nicht selbst aussuchen kann, oder gefangen gehalten wird, und aus diesem Grund sich seine Mitmenschen nicht selbst aussuchen kann. Beides trifft nicht auf Dich zu, wenn Du Dich hier einloggen kannst...
*******fast Frau
327 Beiträge
Themenersteller 
@****ta:

Öhm, ich habe mich da eher auf die allgemeine Resonanz bezogen. Es war nicht mein Anliegen, die Erfolge meiner Dates auszuwerten.

Ich überprüfe grundsätzlich immer mein Handeln, ja. Rechthaberei kann ich da gerade nicht einordnen. Magst mir helfen?

Dein letzter Absatz: Würde ich dann fragen? Ich verstehe Bahnhof.

Nee, ich mache es kürzer: Verstehe Deine Aussage und den Zusammenhang nicht.
*******na57 Frau
22.163 Beiträge
JOY-Angels 
Dann bin ich auf mein Wohlbefinden bedacht, nicht langfristig orientiert, nicht liebes- (oder leidens?)fähig, kompromisslos.

Diese Beurteilungen meines Lebens habe ich auch schon gehört. Und sie haben mich getroffen, ich habe darüber nachgedacht.

Aber ich habe festgestellt: ich liebe. Einen oder zwei, mit Beziehung oder ohne. Langfristig oder im Moment. Dass ich nach all dem, was ich erlebt habe in meiner Beziehung mein Herz öffnen kann, das macht mich glücklich. Nicht liebesfähig?

Warum "leidensfähig" - nur weil die, die mich kritisieren, mit ihrem Leben unzufrieden sind, soll ich auch leiden ?

Warum soll ich "langfristig orientiert" sein - für wen ? Das Leben ist schlecht darin, langfristige Pläne einzuhalten, jeden Tag kann was passieren. Also orientiere ich mich am Jetzt und kümmere mich später um den nächsten Tag.

Natürlich bin ich auf mein Wohlbefinden bedacht - das schließt das Wohlbefinden anderer Leute nicht aus. Und auch meine Kompromisslosigkeit bedeutet nicht, dass ich herz- und gefühllos mit anderen umgehe.

Ich lebe mein Leben, ich nehme niemandem etwas weg - nur , dass ich mich nicht in die Reihe derer einreihe, die in ihrem Leben unglücklich oder unzufrieden sind. Denn die, die zufrieden sind, lassen mich so, wie ich bin.
***an Frau
10.992 Beiträge
Warum "leidensfähig" - nur weil die, die mich kritisieren, mit ihrem Leben unzufrieden sind, soll ich auch leiden ?


Das ist wirklich ein Phänomen Katharina57 und das kenne ich sehr gut.

Ich vermute mal, dass das irgendeine Projektion von Erfahrungen des anderen ist und dann mir übergestülpt wird.

Mich tangiert das überhaupt nicht mehr, ich muss niemanden etwas beweisen und die Welt ist bunt.

Die nächste Tür bitte oder das nächste Online-Dating
*******na57 Frau
22.163 Beiträge
JOY-Angels 
Mich tangiert das überhaupt nicht mehr, ich muss niemanden etwas beweisen und die Welt ist bunt.

*hi5*

Es hat aber einige Zeit gedauert, bis ich diese Haltung hatte und vor allem aufhörte, mich dauernd zu rechtfertigen.
***an Frau
10.992 Beiträge
Ja klar, vom Himmel gefallen ist das auch nicht. *popcorn2*
*******fast Frau
327 Beiträge
Themenersteller 
Ich glaube schon, dass das Leben einen langfristigen Plan hegt. Ich frage mich nur, wie sinnvoll es ist, diesem hinterherzuhecheln. Bedeutet denn im Jetzt zu leben auch ausschließlich für ein Jetzt zu leben oder orientiere ich mich nicht gerade damit am eigentlichen Ziel? Dem möglichst offenen Weg für die Zukunft?

Es liegt nahe, schnell ein verantwortungsloses Handeln hineinzuinterpretieren. Was so losgelöst sicher existieren mag. Jedoch nur, wenn es keine Komponente gibt, die bewusst die Konsequenzen wahrnimmt.

An dieser Stelle könnte ich natürlich nen Strich setzen, mir sagen: "Lass die Leute reden..." Und tatsächlich mampf ich dann Popcorn oder Oliven und genieße diesen irren Film, der da läuft. Aber etwas in mir warnt mich.

Das Loslassen ist ne feine Sache. Das Hierbleiben auch. Liebe im Augenblick sowieso. Ich mach, was mir gefällt (...und bau mir meine Welt).

Da ist nur ein Haken. Desto mehr ich mich den Dingen zuwende, die ganz nach meinem Sinne laufen, desto kompromissloser ich unterwegs bin, umso schwieriger wird es, gegen meine Laune auch das zu tun, worauf ich gerade mal so gar keine Lust habe. Ich habe absolut gar keine Vorstellung davon, ob es sich zum Extrem zuspitzen könnte. Allerdings fällt es mir auf und macht mich stutzig.

Dann erscheint mir Kompromissfähigkeit in einem ganz anderen Licht. Als Stütze. Denn früher, als ich nicht nachgefragt habe, wie sehr es meinem Wohlbefinden nun passt oder nicht, als ich einfach gemacht und hingenommen habe, da lief mein Motor. Leistung ein klar gestecktes Ziel. Erfolg die Belohnung. Unangenehme Aufgaben ein klares Muss. Ihre Bewältigung eine Herausforderung.

Nur wenn ich von vornherein auf mein Wohlbefinden achte, wo bleibt der Antrieb? Nichts, was ich muss. Nichts, was mich treibt. Herrlich bequem. Und gleichzeitig eben auch eine Herausforderung. Nämlich mit dem Popöchen nicht kleben zu bleiben.

Irgendwer hat mir mal gesagt, dass es nichts gibt auf dieser Welt, was nicht auch einen Nachteil in sich birgt. Denn nichts sei vollkommen. Also doch nicht der Stein der Weisen? Doch lieber mal ins Körbchen rufen lassen?
******XXL Mann
3.800 Beiträge
Offen gestanden ist mir noch nicht so recht klar, was eigentlich dein Punkt ist. Aber dir ist es ja vielleicht auch noch nicht klar?

*******fast:
Ich glaube an Liebe und an Verbundenheit.

Gut.

*******fast:
Aber nicht für die Ewigkeit.

Hmm... Ich tendiere schon dazu, dass die Liebe sehr lange dauert. Was nicht so lange dauert ist die Liebesbeziehung. Meinst du die?

*******fast:
Weil ich gar nicht schauen mag, wie sich etwas entwickeln (könnte), sondern lieber da bleibe, wo es gut tut.

Ich formuliere mal in meinen Worten: Du magst nicht berechnend sein. Ja, finde ich gut. Ich glaube (eigennützige) Berechnung schadet einer Liebesbeziehung - und der Liebe sowieso. (Ich meine jetzt nicht gemeinsame Planung für gemeinsame Lebensziele.)

*******fast:
Denn ich finde und erlebe nirgendwo einen Hinweis darauf, dass die langfristig ausgehaltene Liebe die bessere Liebe ist. Ich sehe auch keinen Zusammenhang zwischen Kompromissbereitschaft und Emotionsfähigkeit.

Ich vermute du sprichst von Liebesbeziehung, denn meine Liebe kann gar nichts aushalten.

Was mir auffällt: Für dich ist eine langfristige Liebesbeziehung offenbar identisch mit Aushalten und Kompromiss. Das würde ich auch nicht (mehr) wollen. Aber muss das so sein? Findest du dafür Hinweise? Wenn ja, würde mich interessieren, warum das notwendig so sein muss.


Ich denke, neben gemeinsamer Lebensplanung gibt es einen wichtigen Punkt, der für eine langfristige Liebesbeziehung spricht: Das gemeinsame Wachstum. Wenn das nicht mehr gegeben ist, dann gibt es wirklich ein Problem.


Gruß
Stefan
********un66 Mann
103 Beiträge
Es gibt keine Regeln - Du bist Dein Schöpfer
Natürlich darfst Du einfach SEIN, wie Du bist ohne Ziel und ohne Pläne.
Das ist ein SEHR GUTER AUSGANGSPUNKT um Zufrieden oder sogar Glücklich zu werden.

Kein Ziel, heisst auch im Jetzt sich zu amüsieren, losgelöst von ALLEM anderen.
*******fast:
Irgendwer hat mir mal gesagt, dass es nichts gibt auf dieser Welt, was nicht auch einen Nachteil in sich birgt. Denn nichts sei vollkommen. Also doch nicht der Stein der Weisen? Doch lieber mal ins Körbchen rufen lassen?
Aus meiner ganz persönlichen, non-dualistischen Sicht trifft es nicht zu, dass alles "auch einen Nachteil in sich birgt", denn alles ist einfach das, was es ist. Ob gross oder klein, hoch oder tief, es ist einfach so, völlig ohne Wertung, ohne Beurteilung. Deshalb ist auch alles "vollkommen", weil es einfach so ist, wie es ist.

*******fast:
Ich glaube an Liebe und an Verbundenheit. Aber nicht für die Ewigkeit.
Was ist "Ewigkeit"? Das Leben findet im Hier und Jetzt statt, nicht gestern, nicht heute, nicht vor einer Stunde, nicht in einer Stunde, sondern genau hier, genau jetzt. Wer Erwartungen ans Leben hat, wird damit möglicherweise grandios scheitern, denn es kommt immer anders, als man denkt. Wer Pläne schmiedet, wird immer wieder Anpassungen machen müssen, weil das Leben dazwischenfunkt. Wer ständig an vergangene Probleme und Misserfolge denkt, blockiert seine Energie im Hier und Jetzt. Und wer vergangenen schönen Zeiten hinterhertrauert, lässt negative Gedanken das Leben genau hier, genau jetzt negativ werden, obwohl dazu gar kein Anlass besteht.

*******fast:
Ich glaube schon, dass das Leben einen langfristigen Plan hegt.
Welchen Plan hat denn das Leben? Stellen sich alle Lebewesen im Universum solche Fragen?

*******fast:
Dann erscheint mir Kompromissfähigkeit in einem ganz anderen Licht. Als Stütze. Denn früher, als ich nicht nachgefragt habe, wie sehr es meinem Wohlbefinden nun passt oder nicht, als ich einfach gemacht und hingenommen habe, da lief mein Motor. Leistung ein klar gestecktes Ziel. Erfolg die Belohnung. Unangenehme Aufgaben ein klares Muss. Ihre Bewältigung eine Herausforderung.
Das liest sich, als lief dein Leben schon mal im "Hier und Jetzt". Du hast getan, was getan werden musste. Die positive Energie hat dich motiviert, ohne weiteres Nachdenken (also ohne Verlassen des Hier und Jetzt) einfach genau das zu tun, was anfällt - ohne zu werten, ob es nun eine befriedigende oder langweilige Teilarbeit ist - weil eben alle Teilaufgaben zusammen das Ganze ergeben haben. Das Aufteilen eines Ganzen, das Analysieren und das Bewerten der Einzelteile blockiert nur unnötig Energie. Die "Kompromissfähigkeit" war nichts anderes als das Leben pur im Hier und Jetzt.

*******fast:
Nur wenn ich von vornherein auf mein Wohlbefinden achte, wo bleibt der Antrieb?
Wer im Hier und Jetzt lebt, achtet nicht nur aufmerksam auf die Umwelt, sondern auch auf sich selbst. Das Wohlbefinden selbst kann der Antrieb sein - und dafür kann man jederzeit sorgen. Es kann sogar eine Grundeinstellung sein. Dann braucht es gar keinen "Antrieb", sondern ist der Antrieb. Das Leben.
**********tarii Mann
3.373 Beiträge
http://www.joyclub.de/my/3186832.talltaurus.html hat ja schon eine sehr treffende Analyse deiner Fragestellung vorgelegt.

Ein bisschen habe ich das Gefühl, das bestimmte Fragen dein Leben gerade beschäftigen. Es wirkt ein bisschen, als ob du generell mal erreicht hast was du wolltest und du dir jetzt die Frage stellst: war es das? Bzw. ist es das?

Die Antwort kann wohl keiner von uns geben, sie liegt in dir.

*******fast:
Irgendwer hat mir mal gesagt, dass es nichts gibt auf dieser Welt, was nicht auch einen Nachteil in sich birgt. Denn nichts sei vollkommen. Also doch nicht der Stein der Weisen? Doch lieber mal ins Körbchen rufen lassen?

Im Gegensatz zu http://www.joyclub.de/my/3186832.talltaurus.html sehe ich da schon etwas Wahrheit. Ich bin mir nur nicht sicher, ob Nachteil das passende Wort ist. Es gibt keine Kälte, sondern nur die Abwesenheit von Wärme. Es gibt kein Dunkel, sondern nur das Fehlen von Licht. Wo Hass oder Lieblosigkeit ist, dort fehlt die Liebe. Das lässt sich mit fast allem so weiterführen.

Du stellst dir gerade die Frage der großen Philosophen. Persönlich gefallen mir da immer zwei besonders. Jeder von uns kommt manchmal an den Punkt um sich die Sinnfrage zu stellen. Epiktet und Epikur helfen mir da meistens. Von Epiktet stützt mich immer wieder einmal das "Handbuch der Moral", welches von Anfang an klarstellt, dass es Dinge gibt, die in unserer Macht stehen und Dinge, die nicht in unserer Macht stehen. Link zum Handbuch http://www.philo.uni-saarlan … veranst/therapy/epiktet.html

Bei Epikur geht es eigentlich genau um das Gegenteil. Um reine Lust und maximalen Lustgewinn im Leben. Moral lehnt er ab. Nach seiner Ansicht ist es das Wichtigste im Leben, langfristig immer für die optimale Befriedigung der eigenen Bedürfnisse zu sorgen. Sein Knackpunkt dabei ist, dass die sofortige Bedürfnissbefriedigung manchmal im Gegensatz zu den eigentlichen Bedürfnissen steht. Der bewusste Verzicht auf die sofortige unbeschränkte Befriedigung von Bedürfnissen kann langfristig der bessere Weg sein. Wer sich heute dem Alkohol hingibt, muss morgen mit den Kopfschmerzen Leben, also könnte es dienlich sein, dass Fass nicht bis zum letzten Tropfen auszutrinken.

Ich finde die beiden Ansätze ins Leben integriert können gut helfen.

Die Antworten auf deine weiteren Fragen kannst du mit diesen Theorien sicher befriedigend lösen.

DeltaSagittarii
Riskante Sache
@*********en79 du hast schon darüber nachgedacht das Singlesein zu kultivieren?

Davon kann ich inzwischen nur abraten! Bzw. man sollte das mit Vorsicht tun.

Ich habe es nämlich kultiviert. Gleich nach meiner ersten Beziehung 1996 mit 17 Jahren. Aus heutiger Sicht war das ein Fehler. Es verging ein Jahr, zwei Jahre, drei Jahre usw.... die Zeit rennt halt. Und aktuell bin ich bereits in meinem 19. Single-Jahr. Voll kultiviert könnte man sagen *lol* Ich frage mich wo die 19 Jahre geblieben sind.

Ab einem gewissen Punkt entpuppt sich das Ganze als Falle. Man findet irgendwann keinen Anschluss mehr (an das andere Geschlecht), selbst wenn man angebaggert wird (man zieht sich zurück, zumindest ich). Gut, ich weiß nicht wie das als Frau läuft. Und jeder ist da sowieso anders. Aber ich und als Kerl kann nur sagen: schwerer Fehler gewesen. Gäbe es eine Sache die ich anders machen könnte in meinem Leben, wäre es genau diese.

Ich dachte immer ich bin zufrieden. War ich eigentlich auch. Und bin ich eigentlich auch. Es ist nicht schwer 20 Jahre solo zu sein. Aber trotzdem fehlt irgendwann was. Und seit ein paar Monaten immer mehr. Inzwischen geht es mir extrem auf den Keks alleine einzuschlafen und alleine aufzuwachen. Und mal eben ändern lässt sich das nicht. Selbst nicht wenn man gut aussieht und Chancen hat. Einmal kultiviert, schlägt das ganze nämlich kräftige Wurzeln...

Wobei ich mir nicht wirklich sicher bin ob mir eine feste Beziehung fehlt, oder einfach nur jemand zum Kuscheln. Eine "Freundin" halt. Ich sehe das auch so, dass man im Grunde keine klassische Beziehung braucht. Zumindest habe ich sie in den letzten 19 Jahren nicht gebraucht. Aber im Moment habe ich Phasen, da laufe ich gedanklich wie ein Tiger durch den Käfig. Keine Ahnung ob sich das wieder legt. Aber im Moment hat es dazu geführt dass ich mich gleich bei mehreren Singlebörsen angemeldet habe, obwohl ich von online-dating überhaupt nix halte.
@******XXL ich denke Liebe ist eine vergängliche Größe. Vielleicht nicht die Liebe zu seinen Eltern und Kindern. Aber die Liebe zum anderen Geschlecht bzw. zu einer anderen Person auf jeden Fall. Sie ist so vergänglich wie der Mensch.
*******na57 Frau
22.163 Beiträge
JOY-Angels 
Was "man" braucht, ist schwer zu sagen, denn jeder Mensch hat andere Ziele und Wege durch's Leben. Manchmal ergibt sich auch die feste Partnerschaft irgendwie nicht - das kann ich bedauern, ich kann es aber auch als Teil meines Lebens und meiner Persönlichkeit annehmen.

Mir ist schon klar, dass ich in meinem Alter gut reden kann: ich hatte das ja. Das mit Familie und Ehemann und Kind und berufstätige Mutter und all das. Mittlerweile bin ich geschieden und das Kind ist aus dem Haus - und mein Bedürfnis nach einem Mann in meiner Wohnung (außer zu Besuch) hält sich immer noch in Grenzen.

Aber ich weiß auch, dass ich schon als 12jährige die Idee von "LAT" (Living apart together - also zusammen sein, aber in verschiedenen Wohnungen wohnen) gut fand, ohne den Begriff zu kennen. Aber ... ich kannte außer Prominenten niemanden, der so lebte, also dachte ich nicht, dass das "geht".

Es gibt verschiedene Wege durch's Leben. Nicht für jeden ist die "klassische Fortpflanzungsaufgabe" vorgesehen. Oder es kommt irgendwie später ... das Leben und die eigenen Wünsche ändern sich ja auch. Vielleicht sollte man einfach offen auf das zugehen, was so passieren kann - da wünsche ich Dir viel Glück , http://www.joyclub.de/my/3523661.exklusiv79.html, vielleicht ist jetzt "Deine Zeit".

Was "man" so machen "soll" - das hat jedenfalls auch in früheren Zeiten nicht immer für jeden hingehauen.
*******v79:
@*********en79 du hast schon darüber nachgedacht das Singlesein zu kultivieren?

Davon kann ich inzwischen nur abraten! Bzw. man sollte das mit Vorsicht tun.

Ich bin für mich ja auch zu dem Schluss gekommen, dass ich das so nicht will... *zwinker*
*******fast Frau
327 Beiträge
Themenersteller 
Hey ihr Lieben: wow:- )

Ich habe nicht so viele verschiedene Impulse erwartet. Spannend.
Dafür erst einmal vielen Dank.*blume*

Insgesamt habe ich jetzt unglaublich viel über Liebe, Partnerschaft und Lebensziele gelesen. Darunter einige gutgemeinte Ratschläge, Vermutungen und Spekulationen - auch über den Hintergrund meiner Fragen.

Zur meiner persönlichen Situation und dem Ziel:

Meine Großeltern haben mich damals in einer Zeit abgeholt, da hatte ich bereits zwei Ehen hinter mir. Kinder inklusive. Ich wollte, vom Glauben an die Möglichkeit der Kompromissbeziehung geheilt, nun alles richtig machen. Perfekter Partner, Liebe für die Ewigkeit, usw. ... Die Beiden haben alle meine Tabellen, Pläne und Raster verfolgt, sich königlich amüsiert und mir eben jenen Satz um die Mütze geworfen:

„Sei doch nicht so wählerisch. Du musst raus, genieße das Leben.
Du findest die Liebe genau dann, wenn Du gar nicht damit rechnest."


Weil mir Leben nach Plan sowieso widerstrebte, ließ ich mich darauf ein.

Heute, einige bunte und mittlerweile auch ruhige Jahre später, schaue ich auf eine bewegte Zeit. Ich bereue nichts, plage mich weder mit Angst noch Schuld, fühle mich angekommen. Tatsächlich könnte ich es mir jetzt gemütlich machen. Mein Ziel klar erfüllt. Loslassen, keine Kompromisse, sich bloß nix einreden lassen. Und ja, es funktioniert. Neidische Blicke von Frauen in unglücklichen Beziehungen, vogelzeigende Gesten von den glücklich Gestrandeten und Schulterklopfen derer, die auch lieber ihr Ding für sich machen - alles bestätigt, Mission geglückt: Ich bin wohl wirklich frei und unabhängig. Männer würden vielleicht Eier schaukeln, Frauen stricken.

Ich hingegen stolpere plötzlich über etwas, damit hätte ich nicht gerechnet. Ob das Philosophen auch hatten, vermag ich nicht zu beurteilen. Juckt mich auch nicht. Ich schreibe hier in erster Linie als Frau. Und da fällt mir seit geraumer Zeit etwas auf. Ich werde regelrecht unverschämt bequem. Dinge, die früher wie heute einfach erledigt werden müssen, weil nun nicht jeder nen Sam in der Ecke stehen hat, die fallen mir plötzlich schwerer. Nicht, weil es die doppelte Arbeit ist. Nee, nee...da war ich schon immer auf mich gestellt. Beziehung hin oder her. Haushalt teile ich nicht. Aus Prinzip.

Es ist, als sei mit der wachsenden Möglichkeit, nur zu tun, was mir beliebt, ein ganz blöder Haken hinzu gekommen. Vergleichbar mit einem Leben auf der Flucht. Unter Dauerfeuer. Und plötzlich wird es ruhig. Zwar habe ich immer noch jede Menge Stress, aber ich habe ihn gern. Da ist nichts, wovor ich weglaufen müsste. Und darauf zielte meine eigentliche Frage ab.

Ist es wirklich so schwer vorstellbar, mal nicht zielgesteuert durchs Leben zu turnen?
Muss ich zwangsläufig emanzipiert durchs Leben wetzen oder brav das richtige Körbchen ansteuern?
Oder darf ich als Frau auch einfach mal sein?

Deshalb sprach ich das Thema Männer an:
Männer allerdings, die sich pauschal nicht vorstellen können, dass Frau auf einer solchen Plattform unterwegs ist, ohne dabei an biologische Uhren und daraus resultierende Langstreckenpläne oder an tickende Zeitbomben und Spontanentleerung denken zu müssen, die scheinen daran zu verzweifeln.

Habe ich ihnen Unrecht getan? Männer sind ja generell so ganz praktisch unterwegs. Vielleicht denken sie nur nicht so viel darüber nach und folgen mit solchen Aussagen einfach deutlicher der menschlichen Natur im Sinne des Hormonhaushaltes, anstatt wie ich alles zu zerpflücken.

Was tut man, wenn Achtsamkeit für die Dinge nicht genügt? Wenn Sein nicht genügt? Wenn ich dort angekommen bin, wo ich jetzt stehe.

Oder so formuliert:

******rus:
Aus meiner ganz persönlichen, non-dualistischen Sicht trifft es nicht zu, dass alles "auch einen Nachteil in sich birgt", denn alles ist einfach das, was es ist. Ob gross oder klein, hoch oder tief, es ist einfach so, völlig ohne Wertung, ohne Beurteilung. Deshalb ist auch alles "vollkommen", weil es einfach so ist, wie es ist.

Was fange ich denn an mit dieser tollen Situation? Im Kreis rennen und jubeln? Mir schriftlich bestätigen lassen, dass ich ein echtes Luxusproblem habe? Mich selbst beweihräuchern? Den Blumen beim Wachsen zuschauen? Das kann ich nicht. Noch nicht. Nicht ausschließlich. Wer mich kennt, der weiß, dass ich schlimmer als ein Sack Flöhe sein kann. Das würde keine Blumenwiese der Welt überleben:- ))).
Mir erschließt sich immer noch nicht ganz, welche Denkanstöße Du jetzt suchst?

Gerade der letzte Beitrag zeigt mir, dass Du "angekommen" bist, so etwas wie Deine Mitte, innere Zufriedenheit gefunden hast. Diesen Zustand kannst und darfst Du ruhig genießen.

*******fast:
Was fange ich denn an mit dieser tollen Situation? Im Kreis rennen und jubeln? Mir schriftlich bestätigen lassen, dass ich ein echtes Luxusproblem habe? Mich selbst beweihräuchern? Den Blumen beim Wachsen zuschauen? Das kann ich nicht.

Das musst und brauchst Du nicht wirklich.

In Deinem jetzigen Zustand kannst Du, wenn Du magst neue Horizonte erklimmen. Dir neue Aufgaben suchen - ein neues Hobby, eine neue berufliche Herausforderung, gesellschaftliche Aktivitäten usw. Da gibt es ja noch so viel. Und weiterhin: auch genießen.

*******fast:
Ich werde regelrecht unverschämt bequem. Dinge, die früher wie heute einfach erledigt werden müssen, weil nun nicht jeder nen Sam in der Ecke stehen hat, die fallen mir plötzlich schwerer.

Vielleicht ändert sich das ja gleichzeitig mit neuem "input".
*******fast Frau
327 Beiträge
Themenersteller 
...wie gesagt. Ich kann mich mit Sicherheit nicht über Beschäftigungslosigkeit beschweren. Mein Stresspegel ist trotz positiver Belastung hoch genug. Das ist auch nicht das Thema. *grins

TallTaurus hat es absolut gut beschrieben. Nur wie gesagt, seine Idee allein genügt nicht - zumindest nicht für mich.
*******510 Frau
49 Beiträge
Hallo Leute Thema
Online-Dating

ONLINE DATING :::::::::geiler Streß beim Orgasmus im Dauertakt für alle Beteiligten erleben.

Also den Trauerkasten weghängen ...der Sommer ist da und setzt sich durch.

GLG an alle
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