Never more
Austausch des Trägers für den Nikotinkonsum ist nicht Loskommen von der Abhängigkeit und Beenden der zahlreichen toxischen Wirkungen des Nikotins.
Dem mag ich zustimmen. Die Beschreibung des "hochgiftigen Pyridin-Alkaloids" Nicotin im Lexikon der Biologie
http://www.spektrum.de/lexikon/biologie/nicotin/46384
lässt eine kaum glauben, die E-Zigarette als Ersatzmittel könne gesundheitlich unbedenklich sein. Genauso wichtig finde ich die verbleibende Abhängigkeit von der Handlung des Rauchens, auch wenn das Mundstück ein anderes ist.
am rauchen hängen eine ganze menge handlungsabläufe und gewohnheiten, die auf einmal wegfallen.
und die aus meiner Sicht nicht bloß eine schlechte Angewohnheit, sondern Ausdruck von süchtigem Verhalten sind: die Verknüpfung der Zigarette mit dem Wohlsein nach einem guten Essen, mit einem guten Gespräch, der Pause, dem Niederringen von Unruhe, Kompensieren von Stress und manches mehr neben dem puren Fakt, dass das Verzichten-Sollen so ganz entspannt einfach nicht geht.
Für mich zugleich auch gute Gründe, um aufzuhören neben der Tatsache der gestohlenen Zeit, die das Drehen einer Zigarette, das Rauchen selber, die Besorgung des Stoffes bedeuten und des vergeudeten Geldes.
Ich bin erst seit drei Monaten clean, habe keine Depressionen, war und bin weder reizbar, unruhig, zittrig noch geplagt von quälendem Schmacht. Und staune besonders über Letzteres. Nach viel gedanklicher Beschäftigung mit dem Aufhören scheint es, als habe mein Körper entschieden "Lady, es reicht nun" und das Bedürfnis nach dieser Form der oralen Befriedigung fast vollkommen abgeschaltet.
In schmachtenden Momenten hilft mir, diese innerlich zuzulassen, sie vorbeiziehen zu lassen, ohne mich festzubeißen. Ebenso die innere Schau auf die Frage, ob ich etwas gewinnen würde durch eine Zigarette und das deutliche innere Nein auf diese Frage.
der soziale abstieg ist eine entscheidung unserer gesellschaft durch die ächtung des rauchens.
Nicht das Rauchen ist geächtet, sondern die Nichtrauchenden werden geschützt, indem sie in öffentlichen Räumen dem Passivrauchen nicht ausgesetzt sein müssen. Rauchen bringt keine Ächtung mit sich, lediglich eine gewisse Form der Isolation, wenn im eigenen Sozialraum die Mehrheit nicht (mehr) raucht bzw. die Rauchenden selbst bei schlechtem Wetter und Kälte auf die Straße, den Balkon, vor den Eingang gehen, weil es eben mehr als eine schlechte Angewohnheit ist.