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Verzicht

******t_S Paar
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Themenersteller 
Verzicht
Es ist paradox. Ich verstehe die Aussagen, die ich in meinen Büchern fand. Und ich kann es doch nicht begreifen. Der Schlüssel liegt nicht darin auf Träume zu verzichten, sondern, und das ist wichtig, er liegt darin nicht an ihnen festzuhalten.

Ein Traum, so wie er insgeheim getragen wird. Ein Traum, beschützt vor der Außenwelt, Antrieb für jeden Tag und doch der größte Feind. Er ist so ungewollt. Ach, manchmal hab ich es mit Heilung bedacht, wenn ich ihn doch nur erleben würde oder auf ewig vergäße.

An manchen Tagen buhlt er zusammen mit den Kleineren, natürlich nie Unwichtigen, irritierend um meine Gunst und um die Zeit, die ich widmen kann. An manch anderen gewinnt der Zufall, ablenkend mit unerwarteten Glück, für eine Weile treibend in der Vergesslichkeit.

Doch wie lasse ich einen Traum los und wie gewähre ich ihm zugleich weiterhin Existenz? Wenn die Träume zugleich Teil des eigenen Wesens sind, ein Ausdruck charakterlicher Motivation, wie kann der Geist das Wesen gewähren lassen, ohne mit ihm zu fühlen?

Manchmal glaube ich, dass die Schönheit eines Traums erst mit dem Leid wächst, welches ihm begleitet darf. Und manchmal, vielleicht öfter als vermutet, verdirbt dieses Leid den Traum, unerkannt, seine Realität verändernd und am Ende abstrahiert als bloße Fiktion.

Drei Schritte gibt es. Erst einmal alles versuchen. Klappt dies nicht, den Traum ändern, also etwas in oder an ihm ersetzen und es erneut versuchen. Zuletzt, wohlgemerkt zu guter Letzt, es einfach ruhen lassen. Erst danach ist ihm genüge getan. Denn sonst reiht man sich ein, zum armseligen Sisyphus, fürs endlose Leiden.

Es ist paradox. Ich verstehe diese Aussagen. Doch wie lasse ich ab von jenem Blick, gerichtet zum Horizont, in dem mein Weg verschwimmen wird. Wie gewinne ich Überzeugung? Oh, wie bekannt ist doch der Spruch, der Weg ist das Ziel. Klingt einfach, nicht wahr? Und verfehlt nie sein Ziel?

Wer bin ich, wenn ich träume? Und zu wem werde ich, wenn ich mich nicht mehr sehne? Gerade konnte ich es fühlen, ein wenig, vielleicht es ja tatsächlich verstehen. Ich halte meinen Atem an. Ich begriff, nur einen kleinen Moment lang, selbst für diesen Verzicht gilt, halte auch an ihm nicht fest. Doch dies bleibt immer paradox und verrinnt gewiss, oder wie schon so oft, wie ein morgendlicher Traum.
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