Eine Affäre: mehr als nur Sex?

Man lernt sich kennen, irgendwie, oft durch Zufall und eine Smalltalk wird zu einem intensiven Gespräch. Man entdeckt die gegenseitige Sympatie und baut eine freundschaftliche Nähe auf. Die ersten tiefen Gespräche, sehr persönlich, vielleicht intim. Man spürt, dass die Nähe des anderen einen berührt, man fühlt sich "aufgehoben". Plötzlich dieses komische Gefühl, das man zu genießen beginnt und die Begierde nach mehr weckt. Die Suche nach Nähe, Tiefe, Zweisamkeit, Geborgenheit. Die Neugier auf den anderen treibt einen, wohlwissend, dass diese erwidert werden könnte. Der erst tiefe Blick, die erste Berührung und nach einem weiteren tollen Treffen, der erste flüchtige Kuss. Jetzt spürt man es in sich und kann und will sich dem "Bann" nicht entziehen. Man fängt an, sich zu verlieben ... der anschliessende Sex besiegelt dieses! Der Beginn einer traumhaften Liebe? Man realisiert, dass sich zwei Leben nicht kombinieren lassen. Man trifft sich heimlich, kommt sich schnell näher. Beide lassen sich bewusst auf das Spiel ein, doch keiner wagt es, es eine Affäre zu nennen, träumt man doch innerlich von einem neuen Leben zu zweit. Später erkennt man, was es ist ... eine Liebschaft, die nie die Grenze zu einer Beziehung überwinden wird .... eine Affäre!!! Zu verschieden sind beide Welten, dessen Werte man behalten möchte. Da ist der Fisch im Wasser, der in eine bunten Welt lebt und der Vogel, der die unendliche Freiheit kennt. Es wird immer nur die Oberfläche des Wassers sein, wo bei sich kurzweilig treffen kann. Man kann in die Welt des anderen eintauchen und auch nicht aus der eigenen entfliehen. Nun beginnt die gemeinsame Anonymität. Zusammensein und Dinge unternehmen, die Liebende so machen: Spazieren gehen, Kino, Essen gehen ... doch alles im Schatten der Öffentlichkeit? Jetzt beginnt es weh zu tun ... man spürt, dass es keine akzeptable Lösung gibt ausser die eine "Radikale", die, die Angst macht und der man sich nicht stellen möchte. Nach und nach kommen Bedenken, die ersten Zweifel, die das Tun und Handeln bewerten, gar abwerten. Unbewusst meldet sich Eigenschutzfunktion des Körpers, der die eigene Seele schützen möchte um zu "überleben". Nun werden die Werte "abgewogen" und man realisiert, dass das alte Leben zu wertvoll ist, um es aufzugeben - die eigene Schwäche trägt dieses Gedanken. Doch da ist immer noch die Liebe zum anderen, die Vertrautheit, die Tiefe, die Zärtlichkeit, die Verbundenheit. Kein Weg zurück, doch auch keine Zukunft. Es fängt an, an dir zu nagen, dich anzufressen. Man findet keine Lösung, dreht sich mit all' seinen Gedanken im Kreis. Letzendlich und unabdingbar, nicht bereit sein Leben zu ändern, zerbricht die Liebe. Was bleibt ist die bittersüße Erinnerung an eine Liebe ohne Zukunft .....

ma petite sucrée ...

Zu jemanden "Ich liebe dich ..." zu sagen, ist das Schönste, was man von einem Menschen empfangen kann. Dieses sind Worte, die das höchste Gut an Verbindung widerspiegeln - Worte, die einem zum wichstigsten Menschen in einem fremden Leben machen. Es ist Belohnung und Todesurteil zugleich. Der Körper ist geladen vor Glück und Emotionen, was die Angst vor einem möglichen Beziehungstod vollends ignorieren läßt. So ist es dann unabdingbar, fast besiegelt, dass, will man nicht eines Beziehungstodes sterben, man die Flucht in ein neues, unentdecktes Leben wagen muss. Spätestens jetzt ist keine Umkehr mehr möglich, denn alle Joker auf eine "normale" sexuelle Beziehung sind verspielt. Spätestens jetzt melden sich die rationalen Gedanken und vermischen sich mit den Glückhormonen zu einen Cocktail, der die Sinne vollends zum Wahnsinn führt. Die eine wahre Liebe zu finden ist ein großes Geschenk unseres Schicksals, doch diese aufgeben zu müssen, weil kein Weg möglich ist, reißt ein großes Stück aus der eigenen Seele heraus. Selbst nach Jahren ist die Erinnerung an längst Vergangenem schmerzhaft - die Freude, dieses einmal genossen zu haben, jedoch nur ein schwacher Trost ....