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Asperger Syndrom - Umgang mit Menschen und Probleme

****be Mann
147 Beiträge
Themenersteller 
Asperger Syndrom - Umgang mit Menschen und Probleme
Aloha,
kA wie ich dieses Thema anfange.
Vorwort: Bitte nicht vergessen, ich nehme alles wortwoertlich wahr und meine alles wortwoertlich, ich kann versuchen zwischen den Zeilen zu lesen, das fuehrt aber nur zu Mist.

Das Leben mit dem Asperger Syndrom ist komisch, natuerlich schaetze ich es als eine "viel besseres" geistige Behinderung als z.B. trisomie oder aehnliches.

Aber gerade die "Wortwoertlichkeit" bereitet mir und anderen oft extreme Probleme, in Foren ist das Problem (wie man an vielen meiner Beitraege gut nachlesen kann) ebenfalls sehr stark. Habe bei Missverstaendnissen auch extreme "Klaerungswut" auch wenn die Wut einfach fehlt.

Emotionen sind auch so eine Sache, sind bei mir angelernt und generell logische Reaktion auf ein Problem.

Spreche das auch hier heute an weil ich gerade erst ein 5 stuendiges Gespraech deswegen hatte (eine Person der ich den Kontakt kuendigte, sich aber wuenschte ihn beizubehalten)
ist bei manchen Menschen so das sie schon "predefined" gut kompatibel zu mir sind, der grossteil aber einfach nicht. Gehe deswegen vielen sozialen Kontakten (insbesonders mit ungebildeten(nicht dumm!)) aus dem Weg und habe eine extreme "Studierwut" halt der Zwang Dinge absolut zu verstehen (gerade bei emotionalen Themen ist das so eine Sache, weil ich sie nie nachvollziehen werde, nur anhand Erfahrung extrapolieren kann)

Hatte hier jemand jemals Umgang mit Aspis? Oder hat jemand Asperger Syndrom? Der Vergleich mit Autisten ist hier nicht so gut zu ziehen (wobei es einige Autisten gibt die sich aehnlich gut entwickeln koennen wie Asperger, sind doch die Symptome in der Kindheit viel staerker ausgepraegt.)

Und mit vielen Menschen funktioniert das reden auch nicht, da ich insbesonders frueher auf emotionale Themen nicht augenscheinlich reagierte (mittlerweile versuche ich es, aber es ist halt so gut wie immer ein Verhalten aus logischer Schlussfolgerung "ich muss mich so verhalten weil XY von AK Menschen sich in so einer Situation verhalten")

Weiss auch nicht ob Leute die sich nicht mit dem Thema auskennen erkennen zu was fuer Problemen es fuehren kann, aber glaubt mir, auch wenn man nicht "zurueckgeblieben ist" Schwerbehindert ist man auf jeden Fall und die Probleme sind extrem und immer fortwaehrend.
huhu..

also, ich bin nicht schlau geworden, und habe gegoogelt.

wikki schreibt folgendes:

Asperger-Syndrom mit vor allem einer vom Zeitpunkt her altersgerechten Sprachentwicklung (nach der ICD-10 und des DSM-IV ein Kriterium zur Diagnose, wohingegen nach Gillberg & Gillberg eine verzögerte Sprachentwicklung ein mögliches Diagnosekriterium darstellt) und einem unter formalen Gesichtspunkten korrekten Sprachgebrauch. Menschen mit Asperger-Syndrom sind häufig motorisch ungeschickt.

leider werde ich da auch nicht wirklich schlau.

legst du alles auf die goldwaage?

bist du nicht emizional beim lesen dabei?

ich versuche es einfach zu verszehen, da ich einfach solche sachen wahsinnig interssant finde.

und weil ich diese leute versuche zu verstehen.

würde mich freuen, wenn du die symptome detailierter erklären könntest.

danke.

lg

ines
****be Mann
147 Beiträge
Themenersteller 
Das wurd jetzt alles laenger und bin leider in meinen normalen Erklaerungsstil zurueck gerutscht, wollte versuchen zu zeigen wie das auf Leute wirkt und wie es nun bei mir ist.

Ja ich lege alles auf die Goldwaage, jedes einzelne Wort, jedes Stilmittel, es ist alles absolut nach den Teilen der sprachlichen Regeln die ich kenne.
("In meiner Welt" ich bin halt nicht faehig etwas zwischen den Zeilen zu lesen und bin alles andere als dumm ("Mensa IQ" auch wenn das nicht viel zu sagen hat, neige auch zu gestelzten und sehr komplizierten Satzstrukturen, nicht nur beim Schreiben.) sprich mir fehlt einfach komplett die Faehigkeit, es ist wie von jemandem ohne Beine zu verlangen, mit eben diesen zu Laufen.))
Und nein, das einzige was ich beim Lesen verspuere, wo es andere aufregt, erfreut es mich, es ist wie meine Betreuerin ausdrueckt "ein boeser toller Sport" ich reagiere auch emotional ganz anders und als Kind war dies noch krasser, da ich damals noch keine "Regeln fuer das richtige Verhalten in Situationen in denen Emotionen in's Spiel kommen" hatte. Nun habe ich sie, aber sie helfen mir nachhaltig nicht wirklich bei dem Problem der Wortwoertlichkeit. So extrem das es mir schon einige zwischenmenschliche Beziehungen zerstoerte und mein Drang zur Wortwoertlichkeit ist absolut.

Ich hab ne starke Hyperlexie (extrem grosser Sprachstamm der immer groesser wird und mir auch das fremdsprachen lernen Kinderleicht macht, habe englisch durch http://www.xyllomer.de und nem dictionary mit 11-12 eigenstaendig gelernt und bin mittlerweile an einem Punkt angelangt an dem ich ne bessere Rechtschreibung/Grammatik habe als die meisten Muttersprachler, was auch oft dazu fuehrte das ich gefragt "Wo in den Staaten ich wohne" wobei mein's nur ein mix aus AmericanEnglish und BritishEnglish ist) Hatte schon immer seit ich denken kann eine atypische Magersucht) mir hat ne Entwicklungsstoerung die erste Zeit Kindergarten und Schule versaut, musste mit 7 Grundschule machen.

Habe im erlernen von Dingen die mich faszinieren und die ich studiere einen Perfektionsdrang der immerhin dafuer sorgt das ich viel lerne und lese und auch fix verstehe, es sind halt "trockene" logische Dinge in denen ich mich Pudelwohl fuehle.
Bei Emotionen erschreckt es mich z.B. bei jeder Beziehung und auch bei guten Freunden, das ich in Situationen wo sie erheblichen Stress ausgesetzt sind (so stark das sie heulen, das sind Probleme von ihnen angesproche oder von mir logisch extrapoliert wurden (mir fehlt halt die emotionale Verbindung) nicht ein mal annaehernd eine traurige Regung habe, aber so reagiere um sie nicht mit meinem verhalten weiter zu verletzen, so wie ich halt generell emotional reagiere.

In Diskussion, egal was, ist heben der Stimme ein rhetorisches Stilmittel wenn ich andauernd unterbrochen werde und/oder mir nicht zugehoert wird. Bevor ich meine Stimme hebe ist halt auch der bewusste Gedankengang dazu da.

Ich bin relativ extrem in der Beibehaltung von "Ticks/Zwaengen" ueber einen moderaten Zeitraum (was halt keine Zwaenge sind) *muede* das geht vom Stelle am Nacken kratzen das sie 3 1/2 Jahre bleibt bis zu anderen aehnlichen Dingen, frueher bin ich ausgerastet wenn mein Zimmer von meinen Geschwistern aufgeraeumt wurde (es war mir verhasst, ich habe meine eigene Ordnung, welche sich aber leicht veraendert hat, meine Freundin zum Haushalt zu ueberreden und ihn nicht selbst zu machen war fast ein Ding der Unmoeglichkeit, wenn sie dann aber aufraeumte, kam ich schon nicht drauf klar und das war sehr schwer zu unterdruecken.
Und wenn man mir frueher mein taeglich Alice im Wunderland und Dumbo rosa Elefant wegnahm, war Terror pur. Habe auch nur in einer kurzen Phase meines Lebens ("dank Alkohol und Haschisch") viele gute Freundschaften entwickelt, die wahren aber grundsaetzlich bedeutend aelter als ich, kam ueber den Freundeskreis meines Cousins daran (nachdem ich denn aus meiner Entwicklungsstoerung rauskam, hat es nicht lange gedauert bis ich ueber seinem Niveau war (was auch oft zu Problemen fuehrte und das meine Tante einschreiten musste) Am Ende hat er sich nen Spass draus gemacht immer wieder zu sagen "Evtl verstehst du das nicht richtig ob deiner Krankheit?" Leider weiss ich's das es so ist.

In solchen Zusammenhaengen brachte mir meine Wortwoertlichkeit viele Probleme ein und beim verstehen meiner Texte ist es leider so das man alles wortwoertlich nehmen muss und reingarnichts extrapolieren darf (in diesem Fall mit "zwischen den Zeilen lesen" gleichzusetzen) Und neige deswegen auch zu ausschweifenden, sehr ausfuehrlichen Erklaerungen, ob in Text oder Sprache und ich besitze eine Sprache die nicht ganz aus diesem Jahrhundert kommt da ich von einigen Buechern mit aelteren Worten "verseucht" bin, (bin ein extremer Lese/Buchwurm habe als sehr junger Jugendlicher selbst zwischen 1000 und 2000 Mark pro Jahr ausgegeben und war nicht mal in der Lage all meine Buecher beim Umzug mitzunehmen, weil's einfach zu viele waren.)

Kann schwer luegen was mir immer sehr viele Probleme brachte, ich vom 14ten bis zum 18ten Lebensjahr recht viel kiffte, die ersten beiden Jahre viel soff und vom kurzvor17ten bis 18ten Lebensjahr anderweitig viel ausprobierte und um die Fragemoeglichkeit vorwegzunehmen, nein ich war auch vor den Drogen genauso, auch wenn ich das schon schrieb mit Kindheit. Jedenfalls-> Gerade da ehrlich zu sein, brachte mir viele Probleme da ich es bisher schaffte nicht direkt Drogenabhaengig zu werden (ist wie bei den Ticks) was ich aber dann durch Drogentests und Beweistests (im Falle von stationaeren Therapien) jedes mal beweisen musste. Habe aber auch extreme Angst vor koerperlicher Abhaengigkeit da mein Bruder recht frueh Heroinabhaengig wurde.

Ich bin extrem wahrnehmungsempfindlich, wirklich extremst und besitze so gut wie keine Habitation (Angewoehnung an unangenehme Wahrnehmung)
Zaehlen ist fuer mich manchmal ein Ding der Sekunde und andere Male ein Ding der langen Zeit weil meine Gedanken ganz wo anders sind.

Ich habe eine extrem ausgefeilte und breitgefaecherte Weltanschauen sozialer und humanistischer Sicht. Kenne keinen ausser wirklich bekannte Leute die mit dem Thema etwas anfangen koennen, geschweige denn sich jemals Gedanken machten. Mein Denken ist halt auch sehr fix im Vergleich zu anderen Leuten, das mag sich anhoeren wie eine Aneinanderreihung von Vorteilen, im Schnitt ergibt es aber durch viele Unfaehigkeiten und weil der Mensch so ist wie er ist, viele Probleme.

Zudem habe ich eine unkontrollierte Mimik/Aussprache (wobei ich wenigstens in einigen Faellen beweisen konnte das es [i]nicht[/i] meine Wahrnehmung ist die Fehlerhaft ist *g* meine Stimmlautstaerkeerhoehung ist z.B. immer so ziemlich genau gleich (um die 15 dB lauter und ich spreche vorher schon recht deutlich klar und laut, aber die Nagelprobe des Schreiens oeffnet den meisten Leuten die Augen, da ich eh die Person bin bei der dann ausgerastet und geschrien wird, weil der Gegenueber nicht mehr weiter weiss.
Als ich in stationaerer Langzeittherapie nach Familienmodell war (6-9 Leute Station, PS/PA) habe ich die Erfahrung ganz krass gemacht, da solche Dinge dann zum Gruppenthema wurden "warum kannst du nicht, verstehst du nicht das wir uns dadurch in unserer Wut ignoriert fuehlen?" der elaborierte Spruch ueber Wut ignorieren kam erst mit Hilfe der Therapeutin zum vorschein, aber das meine Reaktion scheisse war, habe ich halt da gelernt und versuche seitdem mich logisch anzupassen.

kA ich hoffe das ist erstmal genug

Kurz zu unkontrollierter Mimik/Gestik Linke Seite ist stark eingeschraenkt (leicht unbeweglich und meine Rechte verzieht sich manchmal komisch wenn ich meine Taetigkeit aendere, insbesonders bei Ortswechseln, geht aber schnell weg, uebrigens meine ich im Fall des "Verziehen" die ganze Koerperhaelfte. Und meine neue Therapeutin (bin Neuberliner) auch schon meinte "finde es krass wie sie mir das so grinsend erzaehlen" und ich das alles andere als grinsend wahrgenommen habe.

lg,
Sunny
p.s.
Generell nicht all meine Symptome sind im Asperger Syndrom zu finden, aber so gut wie alle und ich bin deswegen zu 50% Schwerbehindert. Aber ich habe auch so in meiner Familie einiges sehr heftiges, sehr abgrundtief boeses schlechtes in der menschlichen Seele erlebt.
*********irgit Paar
7.469 Beiträge
Hallo Sunny,
verstehe ich richtig:das Apsberger Syndrom bedeutet das Du mit dem Leben von Emotionen große Schwierigkeiten hast aber alles, was theoretisch und emotionsfrei ist ( Erlernen von Sprachen, technische Dinge )verstehen, Abläufe , egal wie auch immer geartet, präzise anaysieren kannst ? Und Dir unangenehme, weil emotionale Situationen mit Tics überwunden bzw. überbrückt werden ? Oder Du gespielt so reagierst , wie Du vermutest, daß andere es von Dir erwarten ?
So ein Leben stell ich mir richtig schwer und mit sehr vielen Mißverständnissen vor.
Liebe Grüsse, Birgit
****be Mann
147 Beiträge
Themenersteller 
Ja, das trifft es ziemlich praegnant, mit den Tics ueberwinde ich denke die Auswirkungen der Sache, kA wo sie herkommen und warum sie "haeufig" wechseln. Ich reagiere generell so weil ich denke es wird von mir erwartet, bzw von einem "normalen Menschen" und ich muss sagen "es funktioniert erstaunlich gut" hat aber ueber die Jahre zu immer staerkerer sozialer Abkapselung gefuehrt, weil jene Missverstaendnisse fuer mich zu anstrengend wurden. In Textform ist das anders, da hoffe ich (und oft ist es so, zuuuu oft aber auch nicht) das andere Leute in der Lage sind den Text logisch schluessig zu betrachten. Aber auch mit der Annahme ueberfordere ich viele Leute, Verhaltensweisen gehen halt in's Blut ueber und sind durch die Wahrnehmung bestimmt, deswegen auch die riesige Diskrepanz.

Gesetzestexte, Fachbuecher, all diese sind ein wahrer Traum fuer mich, "weil die Sprache so schoen einfach ist".

Und alles was ich nicht verstehe wird zum grauenhaften Alp auf meiner Brust. *muede*

Liebe Gruesse,
Sunny

p.s.
Uebrigens zu sozialer Interaktion und Tics, habe so direkt noch nicht drueber nachgedacht und denke das es definitiv ein Gedankengang ist den ich verfolgen sollte.
In emotionalen Dingen sehe ich mich selbst als Perversion und "boeses"
wobei sich immerhin die Meinung zum "ich bin das schlechteste was lebt" stark geaendert hat, aber nicht primaer durch Annahme der Krankheit, sondern durch meinen "kranken" (er ist nicht krank, er ist absolut humanistisch/sozial) Sozialkodex, "Da in mir solch' tiefe Abgruende aufgerissen sind, muss ich prophylaktisch Busse tun". Auch wenn's sich dumm anhoert, war das doch Motor fuer meine Beschaeftigung mit Soziologie und Humanismus (fast alle grossen Denker der Welt waren Humanisten und das GG ist auf Humanismus und sozialen(/traditionellen/moralischen) Grundsaetzen aufgebaut.
Was fuer es fuer mich halt als richtigen Weg rechtfertigt, von alleine kann ich diese Meinung auch garnicht haben, mir fehlt auch "jegliche" Kreativitaet, auch wenn ich dem sehr gut entgegen wirken kann, durch den Erfahrungsschatz durch Schriftstuecke den ich in mich aufsog. (Zerschnipseln und neu Zusammenkleben statt des neu Erfindens)

Genau in dieser Anstrengung liegt wohl meine Behinderung, denn waere jene nicht da, waere mein Leben ziemlich "perfekt" da ich doch in grossem und ganzen sehr zufrieden bin mit meiner Weltanschauung, auch wenn sie etwas absolut ist in sich selbst, haengt aber auch damit zusammen das im persoenlichen Gespraech niemand leugnen kann das idealer/utopischer Humanismus der einzige Weg fuer eine funktionierende Menschheit ist (bzw das generell Humanismus etwas sehr tolles ist und Soziales auch sehr wichtig ist) Das ist dann so mein Totschlagargument und extreme, egal welchen Lagers (Links/Rechts, Rassisten, Chauvis und aehnliche kann ich halt absolut nicht nachvollziehen, da solche Themen viel zu emotional sind und rein logisch das der absolute schwachsinn ist.)

Aber trotz meines schraegen Humors, zu Sarkasmus/Ironie bin ich befaehigt und das zu ziemlich morbiden/fatalen fuer einige Leute fast schon schwer nachvollziehbar, aber fuer meinen Umgang koestlich. Aber ansonsten bin ich relativ humorlos da ich es eh falsch aufnehme. Baeh warum kann ich so schlecht kurzatmig schreiben?
*********irgit Paar
7.469 Beiträge
In meinen Augen
bist Du weder böse noch pervers, sondern nur anders. Anders im Umgang mit Emotionen. Du liebst alles, was berechenbar und logisch nachvollziehbar ist. Emotionen sind aber irrational und situationsbedingt , also völlig unvorhersehbar und für Dich erschreckend. Zumal Du in Deinem Eingangsposting ?( War zweites Posting ) Deine schwierige Kindheit erwähnst.
Meine Erklärung, warum Du nicht zum Kurzfassen in der Lage bist, ist Dein Zwang alles haargenau definieren zu müssen .
Übrigens, ich persönlich schätze schrägen Humor , Ironie und Sarkasmus sehr. Selbst wenn dieser sehr morbid ausfällt.
Liebe Grüsse,
Birgit
****be Mann
147 Beiträge
Themenersteller 
Ja, das ist wohl nen ziemlich starker Zwang und das sind so ziemlich die Gruende, brauche halt Medikation und das drauf einstellen wird wieder eine Odysee sein da Aerzte meist ihre eigenen Ideen durchsetzen wenn man vorher schon bei ausgefallener Medikation angelangt (die aber auch nicht soo hilfreich war) Da fand ich nen Bier oder nen Joint besser, wobei ich selten mal nen Joint rauche und an den Abenden es einfach einfacher ist. Psychedelische/Psycholytische Drogen halt (Bier nicht)

Danke, von nicht-Zombies wird mein Humor generell geschaetzt (Definition im Lied "Pro Zombie" zu erhoeren durch Rueckschluesse der Verhaltensweisen)

Evtl sollte ich mal wieder ne Selbsthilfegruppe suchen, ob online oder im Idealfall persoenlich.
Mein verschrobener Bruder wohnt zu weit weg (mit dem nicht das Problem der wortwoertlichkeit bestand, er aber an Wahn und Drogenabhaengigkeit leidet, wobei seit neuester Medikation er es geschafft hat "Clean" zu bleiben, ob er manchmal kifft und aehnliches ist fuer mich dann nicht vergleichbar mit "chasing the dragon"
kA ist halt nur schwer rauszubekommen, das waren so die ersten Reaktionen auf mich die ich erlebt habe und was ich natuerlich genutzt habe um mich selbst zu strafen, eines der Dinge wo ich weiss das es nur besser wird indem es mir besser geht oder einfach genug Zeit verstreicht, bin ja noch recht jung. Evtl auch mehr soziale Kontakte, aber nee net waehrend ich lernen muss *g*
********ly78 Frau
64 Beiträge
respeckt!
Du hast meinen vollen respekt, denn ich denke du hast es in unserer gesellschaft auch nicht leicht.

und bewundernswert finde ich es auch, das du einfach so über deine problematik schreibst und damit auch (so hoffe ich) mehr anerkennung und verständnis bekommst.
****be Mann
147 Beiträge
Themenersteller 
Ist so das erste mal und bin auch ziemlich erstaunt, habe mir "die Geburt" immer viel schwieriger vorgestellt und an und fuer sich mache ich das gerade auch, weil ich einfach, leider, meinen engsten Freundeskreis damit beschaeftigen muss, in der Familie ist das nun bei meiner Mutter zum Glueck nicht so, aber naja. Eigentlich versuche ich nur genug selbstvertrauen zu haben als meiner neuen Therapeutin den Zettel vom Landesversorgungsamt mit Gruenden der Behinderung zu zeigen und auf Behandlung zu pochen. Habe damit halt schlechte Erfahrungen gemacht. Und kA weil's so tief in mir liegt, wurde ich wohl auch so ueberbeschuetzend in diesem Fall, habe mich halt viele Jahre nur zurueck gezogen, es als Fehler/Scham empfunden, schwer zu erklaeren, man ist halt tiefliegend sehr unzufrieden mit sich selber weil man mit viel Kraft kaempft und oft verliert, muss aber sagen das ich bisher bis auf bei einer Person gute Erfahrungen mit dem drauf zu gehen machte (ich ignoriere mal galant das was in meiner Jugend interfamiliaer bekannt war)
Ich muss halt in der Erfahrung sehen koennen das es mir nicht schadet und Internet ist ein ganz guter Anfang dafuer.

Danke fuer euren Zuspruch, das schwierigste wird aber noch auf mich zukommen, mit meinem besten Freund drueber zu reden, denn das koennte ihm ein paar Dinge erklaeren, ich habe aber die Angst das es wie bei meinem Cousin ablaufen wuerde am Ende, aber ohne es auszuprobieren werde ich es eh nie wissen. Bah ich hasse Veraenderungen wenn ich sie nicht vorher lange und nachhaltig durchdenken kann. Eine schwierige Sache fuer mich ist halt auch die Angst vor der Meinung "ach DAS ist doch nichts, sei froh das du so intelligent bist"....
********ly78 Frau
64 Beiträge
wenn du es ihm so erklärst wie uns wird er es verstehen. wenn nicht dann war er nie ein richtiger freund. sorry das klingt hart aber ich weiss so etwas aus eigener erfahrung auch wenn mein Problem nichts gegen dein sympton ist.
Ich finde es toll das du über deinen schatten springst und etwas machst was du nicht planen kannst, obwohl dies wichtig für dich ist.

LG
... schlau machen ...
Ich konnte mit dem Begriff auch nicht viel anfangen ..und musste erst mal bei google nachschauen ...

Hab auch einige Dinge gefunden wie unter anderem ... dieses hier... Du kennst Menschen mit Asperger-Syndrom vielleicht als:

Geeks, Nerds, Exzentriker, zerstreute Professoren, Einzelgänger, Spezialisten, “schüchtern”, “komisch”, “von einem anderen Planeten” ...

Das Asperger-Syndrom bedeutet, dass das Gehirn anders aufgebaut ist und dass man deshalb die Welt anders wahrnimmt als die meisten Menschen. Nicht falsch, nur anders. Das Asperger-Syndrom ist keine Krankheit, sondern ein neurologischer Unterschied. Obwohl die Begriffe, mit denen das Asperger-Syndrom beschrieben wird (Syndrom, Störung usw.) pathologisierend sind, ist es richtiger zu sagen, das Asperger-Syndrom ist eine andere Art zu sein. Ein Teil menschlicher Vielfalt.

Das Asperger-Syndrom hat einige charakteristische Merkmale:

*
eine ungewöhnliche Wahrnehmungsverarbeitung

*
eine ungewöhnliche soziale Interaktion

*
eine ungewöhnliche Art der sozialen Kommunikation

*
Schwierigkeiten, nicht-autistische Menschen zu verstehen

*
häufig motorische Ungeschicklichkeit


Viele der Unterschiede beziehen sich auf die Art und Weise, wie Aspies mit anderen kommunizieren. Ihre Art der Kommunikation ist eher direkt und das hat verschiedene Folgen: Weil Nicht-Aspies indirekte Kommunikation meist als Höflichkeit sehen, sehen sie Aspies oft als unhöflich und taktlos. Aspies sagen, was sie denken, anstatt “um den heißen Brei herumzureden”. So etwas wie “Dinge sagen, ohne sie zu sagen” gibt es für sie nicht. Umkehrt interpretieren Nicht-Aspies manchmal in die Aussagen von Aspies etwas hinein, was darin nicht enthalten war. Sie sind es nicht gewohnt, dass jemand genau das meint, was er oder sie sagt und nicht mehr und haben deshalb Schwierigkeiten, Aspies zu verstehen. Oft können sie nicht glauben, dass es keine versteckte Bedeutung gibt, oder dass die Kommentare, die sie als grob und unverschämt empfanden, tatsächlich hilfreich gemeint waren. Das verursacht viele Missverständnisse und weil Nicht-Aspies in der Mehrheit sind, haben Aspies dabei meist das Nachsehen.


Ich finde es wirklich interessant was man alles dazu lernen kann .. ich versuche mich immer mit Dingen auseinander zu setzen die ich nicht kenne.. da mein Sohn auch schwerbehindert ist und eine behinderten gerechte Schule besucht ,bei der auch Autisten zugegen sind ... ist es für mich besonders interessant solche Menschen kennenzulernen ...


Deine Angst ,es einem Freund zu erzählen kann ich durchaus verstehen,aber wenn er wirklich ein wahrer Freund ist ,dann wird er Dich so akzeptieren wie Du bist.. Weil Du ... Du bist und niemand anders...

Leider spiegelt sich das in unserer heutigen Gesellschaft ganz anders wieder ... ich kann schliesslich auch ein Lied davon singen.. viele schauen weg oder rümpfen die Nase ,weil es eben Menschen gibt die anders sind ... Aber diese Menschen sind eben etwas ganz besonderes .. Sie sind auf Ihre Art besonders.. jeder einzelne für sich ... und ich ziehe vor so vielen Menschen meinen Hut ,die mit Ihrer Krankheit so locker umgehen ... besser als manch einer den "nur" eine dumme Grippe plagt...

lieben Gruss

flammenfee
*****y_I Frau
7.681 Beiträge
guten morgen
ich habe deine zeilen mit rührung und interesse gelesen.. weil
ich eine Freundin habe , deren Sohn 19 auch das Asperger syndrom aufweist.. nun sehe ich sie nicht sooft.. aber sie kämpft auch gegen Windmühlen zur zeit, da ihr Sohn .. geboren mit lippen-kiefer gaumenspalte geboren.. seinen körper nicht akzeptiert es zeiten gab, wo er selbst die Körperhygiene nicht einhielt.. sich selbst hasst, nähe nicht zulässt.. sich einigelt in seine Welt.. gefühle kaum kennt sie auch nicht beurteilen kann.. Schmerzepfinden keines .. nur einfache Sachen möglichst alles schwarz trägt
er besucht seit 2 monaten eine Fachschule .. kommt aber auch dort mit sich und seiner Umwelt nicht klar.
sie erzählte mir, das er selbst nach einen jahr gymnasium ,, die namen der lehrer nicht benennen konnte und am nächsten tag auch nicht Personen zuorden konnte..
und dass er für einen nachhauseweg mit auto ca die doppelte Zeit benötigt, da er sich laufend verfährt,
da sie selbst kein Internet hat .. und auch andere Probleme (kind2 hat ADhs) dreht sie sich derzeit im kreis.
ich vermittelte ihr eine Praxis .. wo sie (und Sohn) natürlich Ansprechpartner finden.. einen entsprechenden Arzt der erst einmal diagnostizieren muss und eine Begleiterin am Studienort..
es ist schwierig , diese Krankheit ist noch zu wenig bekannt ,, auch die richtige Hilfe zu finden .. ich werde ihr jedenfalls versuchen zu helfen..
und werde deine beiträge natürlich mit Interesse weiterhin verfolgen
****be Mann
147 Beiträge
Themenersteller 
Ich verspreche, dass ich Morgen ausfuehrlich zu allem Antworten werde, ich bin leider gerade nicht in der Lage dazu, da mich eine Parallele gerade ziemlich heftig traf und nachdenklich machte und ich mich nach 2 Jahren Therapiepause wieder stark mit dem Thema beschaeftige.
hey, ich hoffe es geht dir besser?!

ich denke auch, dass du mit deinem besten freund drüber reden solltest.
ich habe auch einen aspi im freundeskreis und wir waren alle sehr dankbar als er versucht hat uns seine welt zu erklären!
bevor er das versuchte gab es unendlich viele situationen in denen wir kopfschüttelnd und/oder fragend neben ihm standen und nicht verstanden haben, warum er sich so verhält, so redet wie er es gerade getan hat.
das ist auch heute noch manchmal sehr schwer aber wir wissen alle, dass da eben zwei welten (seine "aspi-welt" und unsere "emotions-welt") aufeinandertreffen und wir haben uns gemeinsam vorgenommen die welt des anderen vielleicht ein stück weit mehr zu begreifen.
ich glaube reden über dieses thema (asperger-syndrom, freundschaft zwischen aspis und "normalen", etc.) ist der einzige weg für alle, irgendwann vielleicht ein wenig verständnisvoller miteinander umzugehen.
mich hat das asperger-syndrom so "fasziniert", dass ich mich im examen darüber habe prüfen lassen. ich fand immer besonders interessant, dass das verstehen dieses syndroms ähnlich rational abläuft, wie wenn ein aspi sich sein "inselwissen" auf-/ausbaut. man liest die fakten und wenns einen interessiert speichert man die infos ab. aber wie sich ein mensch mit asperger fühlt usw. dass kann nur ein mensch vermitteln, der davon betroffen ist. deshalb finde ich es sehr gut, dass es menschen wie dich gibt, die sich nicht vollständig aus dem gesellschaftlichen leben zurük ziehen sondern davon erzählen wie es in ihnen und ihrer welt aussieht.

ich wünsche dir, dass dein freund die geduld und vor allem lust mitbringt, deine welt mit dir zu erkunden!

die mira
****be Mann
147 Beiträge
Themenersteller 
Danke Mira und ja geht mir generell bedeutend besser.
Leider war der Kumpel generell nicht sonderlich bereit dazu. Aber habe bedeutend mehr Erfolg damit, das ich es Leuten richtig beibringe, bzw habe funktionierendere Faehigkeiten bestimmte Sachen zu ersetzen.


Naja, warum ich hier wieder schreibe, mich hatte vor Weinachten jemand angeschrieben, der auch Asperger hat, leider war ich ueber die Tage weg und die Mails wurden geloescht, weiss nicht mehr wie er heisst.
Es freut mich ein Thema zu AS zu sehen da ich selbst davon betroffen bin. Das leben als Aspie ist schwer. Man muss sich immer der Umgebung anpassen was für uns unglaublich schwierig ist wenn man Sachen die für die meisten selbstverständlich sind von Grund auf immer wieder lernen muss.

Schon die Klassenfahrten in der Schule waren die Hölle für mich da mein ganzer Tagesrhythmus durcheinander kam. Allgemein Schule war immer Horror pur.

Ich werde auch sehr viel gemobbt wegen meinen Teils sehr abnormalen Gewohnheiten (Bestimmte Sachen immer wieder zu wiederholen, Tics...) und habe als "Begleiterscheinung" seit 6 Jahren Depressionen, eine Soziale Phobie und leichte Paranoia.

Wenn man spät diagnostiziert wird, ist es um so schlimmer da man dann als "faul" oder "dumm" abgestempelt wird und noch mehr daran leidet.

Dabei hab ich bei einem Intelligenztest beim Psychologen mit 12 Jahren 120+ erreicht. (Bei einem erneuten Test im Alter von 16 Jahren erreichte ich 160+). Interessant wie viele denken das man vom äußeren auf die Intelligenz einer Person schließen kann nicht?

Seit gut 12 Jahren nun gehe ich nur noch selten nach draußen und bleibe die ganze Zeit alleine in meinem Zimmer. Meine veränderte Wahrnehmung und meine Angst vor Menschenmengen macht es mir fast unmöglich mich draußen frei zu bewegen.

Ebenso hasse ich es wie ein Freak angestarrt zu werden weil ich aufgrund fehlender Körperspannung beim laufen schwanke. Meine ganzen motorischen Probleme machen mir die meisten Sportarten bei denen man sich viel bewegen muss sehr schwer.

Wie gesagt bin ich erfreut ein Thema zu AS hier zu finden und das Gefühl zu haben das ich damit nicht alleine bin.

MfG, Writch
Verdacht
Morjin !

In mir ist vor 2 Jahren der Verdacht entstanden, selbst unter dem Asperger-Syndrom zu leiden - aufgrund einer Beschreibung des Krankheitsbildes, die ich irgendwo gelesen habe.

Meine Vermutungen kreisen um zwei Phänomene:

Einerseits fällt mir die "normale" soziale Kommunikation sehr schwer: die Gespräche auf der Strasse, in Kneipen, der "Schwatz" mit Freunden und Kollegen wird von mir in den letzten Jahren zunehmen das Belastung empfunden - die Kommunikation im Netz, va. über Foren wie dieses fällt mir dagegen leichter.

Das steht im Widerspruch zu meinem Beruf - ich bin sozusagen ein Kommunkationsprofi - tue nichts als Briefe lesen und Schreiben, Gespräche führen - stets mit dem Ziel, einen anderen einerseit zu verstehen und andererseits zu überzeugen. Das gelingt mir recht gut - ich bin erfolgreich in meinem Beruf.

Das zweite Phänomen ist, daß ich das Gefühl habe, mich allmählich aus dem "common sense" herausspiralt zu haben. Mit "common sense" meine ich die allgemeinen Meinungen, die meine Mitmenschen zum Leben so haben (oder zumindest äussern). Das reicht über die allgemeinen Diskussionsthemen wie die Tagespolitik, Interpretation von historischen Ereignissen, Volkswirtschaft und dergleichen mehr bis zur persönlichen privaten Lebenshaltung und dem, was im allgemeinen unter sexuellen Vorlieben verstanden wird.

Darunter leidet insbesondere auch meine Ehe - meine Frau kommuniziert mit Vorliebe mit "Subtext" - durch die Blume, hintenrum, mit Andeutungen, unvollständigen Sätzen usw., womit umzugehen mir immer schwerer fällt. Dabei ist meine Frau sozial sehr integriert - sie steht in der Kneipe, auf Partys usw. beispielsweise regelmässig im Mittelpunkt, während ich selbst mir meist sehr verloren vorkommen. Man kann keinen Gedanken zuende führen, komplexere Zusammenhänge diskutieren oder ähnliches. Alles dreht sich immer nur darum, wer den schnellen Lacher auf seiner Seite hat, den passenden Witz oder eine witzige Bemerkung parat hat. Ich kann diese Verhaltensweisen zwar bewußt "produzieren" - aber es strengt mich ungeheuer an. So ein Abend "in Gesellschaft" erschöpft mich weitaus mehr, als 2-3 Tage am Schreibtisch.

So wird man zum Einzelgänger, der am liebsten alleine seiner Wege geht und schweigt.

Ich habe auch die Vermutung, daß eine meiner sexuellen Neigungen: mich anderen nackt und erregt zu zeigen (in der sogenannten "outdoor-Szene", in der soetwas ok ist) und spontane Sexkontakte mit Unbekannten zu suchen, hiermit zusammenhängen könnte: es fällt die übliche hochkomplexe Sex-Anbahnungs-Kommunikation völlig weg - das Verhalten ist großenteils autoerotisch, also ohne unmittelbarem Mittun von anderen, die stattfindende nonverbale Kommunikation sehr einfach.

Ob das alles, was ich hier natürlich nicht vollständig ausbreiten kann, mit dem Asperger-Syndrom zusammenhängt - ich bin mir nicht sicher. Eine Therapiebedürftigkeit, einen Leidensdruck verspüre ich deswegen nicht oder nur in sehr geringer Intensität.

Es besteht eher die Haltung, mich mit der Rolle eines Sonderlings abzufinden, die ja auch ihre Vorteile hat: die Toleranz der Umwelt wird größer, wenn man als "Chaot" oder ähnliches gilt.

Writch hat das Thema "Intelligenztest" angerissen: ich mag diese Tests nicht, weil sie meiner Meinung nach stark mathematiklastig sind, von den Autoren der Tests mathematisch-logisches Denken überbewertet wird, dessen Rolle in der Lebenspraxis weitaus geringer ist, als man normalerweise annimmt ...

Ich habe nur einmal so einen Test absolviert - jenen Test, den der SPIEGEL in den 80ern mit dem damaligen Schach-Weltmeister Kasparow absolvierte. Ich bin zwar nur auf 106 Punkte gekommen, habe aber auf Anhieb 2 oder 3 Fragen entdeckt, die entgegen der Aufgabenstellung mehr als eine richtige Antwort zuliessen, also falsch gestellt waren.

Gruß vom

Nacktzeiger
TV!
...kommt ein bißchen spät,
aber trotzdem:

Heute 23.10 Uhr (jetzt) auf RTL II:

exklusiv - die Reportage

"Ich bin nicht dumm!"
Gesellschafts-Doku

Einer der beiden ist ein Asperger-Autist.


Okay, das Asperger-Syndrom kommt wahrscheinlich
etwas kurz in der Reportage,
aber vielleicht interessiert es ja trotzdem...


Näheres kann man auch auf der rtl2 - Homepage finden.
Danke für die Beiträge von teh, writch und nackzeiger !

Ich bin relativ neu hier und erst gestern mal in das Forum gegangen, weil ich einen Eintrag über Behinderungen überflogen habe und bin dann gezielt nach dem Asperger Syndrom auf die Suche hier im Forum gegangen, denn : Ich bin auch solch ein merkwürdiges Wesen (:-))

Alleine schon diese Art zu schreiben wie ich die ersten Zeilen hier texte und meine kleine humorvolle Andeutung bereiten mir auch heute noch nach über 37 lebensjahren immer wieder die gleiche mühe. es ist einfach nicht zu automatisieren, oder wie soll ich es besser ausdrücken? teh konnte das in seinen erklärungen für mich am besten mit worten erklären. kompliment teh für deinen wortschatz! du sprichst mir aus der seele und bei mir rührt sich was im herzen sodass ich tränen in den augen habe weil jemand genauso tickt wie ich, nur sich besser artikulieren kann. das bereitet mir die grössten probleme derzeit und eigentlich schon immer. zu wissen, dass vieles im umfeld absolut nicht korrekt vor sich geht, alles mitzukriegen, aber nichts zur besserung beitragen zu können. obwohl, wenn ich jetzt länger darüber nachdenke, ich bekomme lange nicht alles mit, ganz besonders nicht in gruppen ab mehr als drei leuten, das ist dann für mich eine folter im kopf...

zu nacktzeigers beitrag möchte ich sagen, dass ich seine neigung verstehe, auch wenn ich es derart nicht praktiziere. bei mir gingen die aktivitäten im laufe der zeit eher in richtung gekauften sexes, weil mir der "normale" weg zwar auch gelang sexuelle begegnungen zu haben und dies auszuleben, doch nur unter den grössten sozialen und geistigen anstrengungen, die mir eigentlich überhaupt nicht liegen, ich vieles nur kopiere, quasi ständig im kopf nachblättere wie man es denn so macht bei "normalen"... also ich kann euch sagen, kommunikation, egal ob es erotisch oder einfach nur zwischenmenschlicher austausch sein soll, ist für mich so anstrengend, dass wenn ich wählen dürfte ich mich eher immer für einen joggingkurs von mindestens 5 kilometer entscheiden würde.

was die motorik angeht da kann ich für mich sagen, dass ich auch dies mir nur extremst antrainiert habe. sobald ich mich weniger bewege kommt es mir oft vor, als ob mein körper einfriert, was ich dann oft nur durch plötzliche ruckhafte und oft unkontrollierte bewegungen wieder auszugleichen versuche. mein körper fühlt sich fpür mich oft nicht als ein ganzes an. mal habe ich das gefühl, dass er aus mehreren teilen besteht, die sich unterschiedlich lebendig fühlen. das ist situationsabhängig von meinem seelischen befinden. bin ich mit mir selbst uneins, oder ich versuche mich in die lage anderer menschen zu versetzen, dann spielt mein körper oft verrückt. dann setzen diese komischen wahrnehmungsveränderungen ein.

meine wahrnehmung allgemein ist auch sehr übersensibel. zuviel von veränderungen, sei es nur eines der dinge wie temperatur, lautstärke, visuelles, oder geschwindigkeit, so fängt mein herz an zu rasen oder ein enormer druck in meinem körper lädt sich auf. diese symphtome habe ich früher als kind sehr schnell angefangen mit sport zu kompensieren. zudem noch über sexuelle aktivitäten, eben den druck ablassen, was meiner normalen sexuellen laufbahn nicht gerade gefördert hat, denn mit der zeit wurde mir klar, dass ich soviel sport oder sex garnicht machen kann, wie seelischer druck täglich vielfach auf mich einwirkt.

(mal nebenbei gesagt: ich weiss erst bewusst dass ich asperger habe seit 3 jahren)

als kind dachte ich oft ich bin schwach, ein weichei, ne heulsuse und ein looser und ich stelle mich einfach nur an und hab nicht so ein dickes fell wie andere, oder bin eben zu langsam im kopf, eine niete.

dazu muss ich noch sagen, dass ich aufgrund der probleme mit veränderungen auch räumlich und menschentechnisch immer gleich viel mehr "leisten" musste als jemand der diese handicaps nicht mitbringt.

ein beispiel: ich war 6 jahre und mein vater wusste nichts von asperger, zwang mich schwimmen zu lernen und ich wurde unter meinen verzweifelten schreien ins wasser gebracht, ich hörte über minutenlang nicht auf mit den schreien, weinte und versucht trotzdem verzweifelt das schwimmen zu erlernen. keiner verstand damals was es für einen asperger bedeutet erstens so eine wahnsinnige veränderung der umgebung zu "erleben" und zweitens auch noch sich in dieser bedrohlichen situation einem völlig fremden menschen (dem schwimmlehrer) anzuvertrauen. alleine die berührung des ganzen körpers mit einem fremden ungewohnten nass kommt mit einem todeskampf gleich. zumindest ist das die empfindung.

das schwimmen habe ich dann zwar erlernt, bin sogar 6 jahre leistungsschwimmer gewesen, doch durch meine anderen handicaps wie soziale probleme und die veränderungen der räumlichen art wie andere schwimmhallen bei wettkämpfen als die gewohnten, andere trainer machten eine weitere laufbahn für mich unbewusst nicht erstrebenswert. ich lief unbewusst weg vor den qualen und wusste noch garnicht was eigentlich das problem ist warum ich nie so ganz fussfassen kann wie andere, wenn doch das talent immer so genial war, wie auch danach als fussballtorwart und danach als tennisspieler. immer versagte ich wenn ich "höher" kam und dachte dann schon es wäre einfach nur mein labiles wesen.

sexuell wurde es im laufe der jahre auch immer frustrierender weil kälter, gefühlloser. ich hatte immer "feste" beziehungen, weil ich mich extremst verstellte und quasi auf die partnerinnen "einstellte" sie so analysierte, dass ich mich so verhielt, wie sie es gerne von mir hätten. das vorspielen perfektionierte ich zwar, doch nur unter den grössten mühen und seelischen qualen. ich fühlte mich immer leerer, einsamer und kam mir bald vor wie ein phantom, ohne profil, ohne ecken, ohne meinung und ohne herz. wer war ich denn überhaupt noch? wer interessierte sich denn für meine bedürfnisse, meine träume, meine art eben? aber ich war es ja selbst schuld, es wusste ja keiner, dass ich soviel kopiere und es in mir drin ganz anders aussieht.

zeitgleich kaufte ich mir neben den festen beziehungen immer mehr den sex. anfangs bei normalen prostituierten, nachher eher auch abnormes im s/m bereich. aber wenn ich heute darüber nachdenke, ekelt es mich eher an. es war wohl eher die sucht nach körperlicher nähe und aktivität, den eigenen und fremden körper spüren, macht haben über jemanden, jemanden mal dominieren ohne diese emotionale "normale" art, die ich einfach nicht lernen kann.

das beispiel mit dem beinlosen, den man auffordert doch seine beine doch zum gehen zu benutzen trifft es am besten.

so, ich glaube ich mache schluss für heute. hoffentlich hats niemanden gelangweilt, erschreckt oder sonstwas.
würd mich einfach mal wieder freuen wenns ein feedback gibt.

ciao
Danke
für Eure Offenheit und dafür, daß ich nun einen besseren Eindruck von Asperger habe. Besser im Sinne von mehr Wissen. Ich bin zwar nicht selber betroffen, aber in der Klasse meiner Tochter gibt es einen Jungen, der auch Asperger hat. Er wurde schon von einer höheren Klasse zurückversetzt, weil er ziemliche Probleme hat sich zu integrieren. Die Schule gibt sich wirklich sehr viel Mühe ihm beiszustehen und auch die die Kinder ind er Klasse akzeptieren ihn gut.
Meine Tochter hat mich gefragt, was denn mit ihm wäre, warum er manchmal so seltsam reagiert und ich habe versucht es ihr einfach zu erklären (sie ist erst 7 Jahre alt). Natürlich wußte ich nicht, wie es in ihm aussieht, aber eure Beiträge haben mir nun geholfen eine Vorstellung davon zu bekommen, aber ich habe ihr gesagt, daß es seine Art ist Kontakt aufzunehmen zu anderen Menschen und daß die Art und Weise vielleicht nicht immer die übliche ist. Nach ihren Erzählungen funktioniert es inzwischen aber ganz gut und sie spielen auch gern zusammen.
Die meisten Menschen kennen Asperger gar nicht oder die Informationen sind völlig unzureichend (ich will mich da nicht ausschließen). Deshalb bin ich froh, daß ich hier auch mal die Sichtweise von Betroffenen lesen kann.

Gruß
die Ygg
Anders sein heist nicht weniger wervoll zu sein
Hallo,
Absberger heisst ungefähr du kannst Emotionen von Anderen nicht wahrnehmen aber dafür jedes Wort was Sie sagen das dann aber manchmal falsch ankommt weil Dir das Gefühl des Gegenübers fehlt?
Kennst Du das Buch von Axel Brauns "Buntschatten und Fledermäuse"
Ist das ungefähr so wenn wenn Du emotionales "verstehen" willst?
Alles was gesagt wird begreifen willst?
Bitte versteh mich nicht falsch ich versuche nur Dein denken zu verstehen, da dein Denken in eine eher hochintellegente Richtung geht die Wir Normalos eher nicht besitzen!
Lieben Gruß
Bytchan05
@ teh
Hallo teh,

ich bin eher ein ADSler, deswegen schaffe ich es nicht alles durchzulesen.

Was du geschrieben hast, hat mir einiges erklärt, zumal ich selber beruflich einen jungen Menschen mit Asperger-Syndrom betreue.

Eins verstehe ich allerdings nicht: du schreibts oben, dass du alles wortwörtlich nimmst und das auch nur so kannst, in einem anderen Beitrag, dass du zu Ironie und Sarkasmus fähig bist ... das verstehe ich nicht.

Lieben Gruß,

Hombre
TE, ich sehe das so wie du.

ich denke auch zu ironie und sarkasmus aktiv fähig zu sein, aber wenn ich es probiere habe ich den eindruck, das es irgendwie am thema für die anderen vorbeiging (zurückgeführt auf deren reaktionen, die sie zeitnah zeigen bzw sofort das thema wechseln).

passiv hingegen verstehe ich es nur, wenn ich in diesem augenblick hochkonzentriert bin und mehrere facetten des gesprächsverlauf zeitgleich in meinem kopf durchspiele.

irgendwann hat es sich bei mir automatisiert, und ich habe nie wirklich begriffen was mein gegenüber meint, wenn er was sagt. nun bin ich nach vielen jahren wieder daruaf zurückgekehrt, alles wörtlich zu nehmen was mir gesagt wird aber immer mit dem gedanken, dass das gesagte nicht der wahrheit entsprechen könnte.
Hallo!
Ich arbeite beruflich auch mit einigen Aspergern, d.h. ich arbeite in einer Schule für geistig Behinderte Kinder und Jugendliche.
Nicht jeder Asperger gehört in eine solche Schule, viele kommen gut in "normalen" Schulen klar, nur gerade im Vorschulalter und Grundschulalter ist es doch immer etwas viel...

Ich muss sagen ich komme mit den Aspergers noch sehr gut klar. Trisomie 21 ist im übrigen auch nicht so schlimm wie viele immer denken. Wenn die Kinder schon sehr früh gefördert werden können sie später wichtige Beiträge im Berufsleben leisten und gut in Außenwohngruppen ect zurecht kommen.

Ich denke ein Asperger hat es noch weit einfacher sich in die Gesellschaft einzugliedern, als bspw. ein Kanner. Kanner-autismus ist oft eine wahre Einbahnstraße bei der man sich gerade als Erzieher und Elternteil hilflos vorkommt.... Gut, dass ist natürlich bei beiden Fällen von Autismus eine Frage der Ausprägung.
Jeder Mensch ist individuell und zu jeder Krankheit kommen auch noch andere Aspekte, wie Förderung und Umwelt ect...

LG,
Schaetzchenw
Autismus / Asperger Syndrom
Klassifikation der WHO nach ICD-10


F84.0 Autismus, Frühkindlicher Autismus, Infantiler Autismus, Kanner Syndrom
F84.1 Atypischer Autismus
F84.10 Autismus mit atypischem Erkrankungsalter
F84.11 Autismus mit atypischer Symptomatologie
F84.12 Autismus mit atypischem Erkrankungsalter und atypischer Symptomatologie
F84.5 Asperger Syndrom
F84.9 Nicht näher bezeichnete tiefgreifende Entwicklungsstörung





Eine grobe Definition:
Autismus / Asperger Syndrom – was ist das?


Autismus, von der WHO als eine tiefgreifende Entwicklungsstörung klassifiziert, wird von Ärzten, Forschern, Angehörigen und Autisten selbst als eine angeborene, unheilbare Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsstörung des Gehirns beschrieben, die sich schon im frühen Kindesalter bemerkbar macht.
Andere Forscher und Autisten beschreiben Autismus als angeborenen abweichenden Informationsverarbeitungsmodus, der sich durch Schwächen in sozialer Interaktion und Kommunikation sowie durch stereotype Verhaltensweisen und Stärken bei Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Intelligenz zeigt.

In den aktuellen Diagnosekriterien wird zwischen frühkindlichem Autismus (Kanner Syndrum) und dem Asperger Syndrom unterschieden, das sich oftmals erst nach dem dritten Lebensjahr bemerkbar macht.






Erlebnisbericht


Als ich 15 Jahre alt war, absolvierte ich ein 3-wöchiges Praktikum in einem Heim für Mehrfachbehinderte. Einige Dinge werde ich niemals vergessen.



Als ich das Zimmer betrete, zieht er meine Blicke sofort auf sich.

Er sitzt am Rand seines Bettes, die Beine baumeln ein Stück über dem Boden.

Ich schätze ihn auf 7, vielleicht 8 Jahre alt.

Eigentlich ziehen seine Augen, sein Blick, sein Gesicht meine Aufmerksamkeit auf sich. Es sieht aus, als wäre er gar nicht da, ganz weit weg.

Er reagiert überhaupt nicht darauf, das wir das Zimmer betreten haben.

Als wären wir gar nicht hier.

„Das ist Benjamin.“ (* Name geändert) höre ich die Pflegerin hinter mir sagen. „Er ist Autist.“



• Situation so geschehen - der Name wurde aber geändert und ist frei erfunden




Formen von Autismus

Im deutschsprachigen Raum sind drei Diagnosearten des Autismus gebräuchlich:
• Der frühkindliche Autismus, auch Kanner-Syndrom, auffälligstes Merkmal neben den Verhaltensabweichungen: aufgrund des frühzeitigen Auftretens eine stark eingeschränkte Sprachentwicklung; motorische Beeinträchtigungen nur bei weiteren Behinderungen; häufig geistig behindert. Je nach geistigem Leistungsvermögen wird der frühkindliche Autismus weiter unterteilt in Low, Intermediate und High Functioning Autism (LFA, IFA und HFA). Als LFA wird im englischsprachigen Bereich der mit geistiger Behinderung einhergehende frühkindliche Autismus bezeichnet, als HFA derjenige mit normalem oder überdurchschnittlichem Intelligenzniveau. Die Unterscheidung zwischen HFA und dem nachfolgend aufgeführten Asperger-Syndrom ist noch nicht geklärt, weshalb die Begriffe teilweise auch synonym gebraucht werden.

• Der atypische Autismus erfüllt nicht alle Diagnosekriterien des frühkindlichen Autismus oder zeigt sich erst nach dem dritten Lebensjahr. Als Unterform des frühkindlichen Autismus wird er aber differenzial-diagnostisch gegen das Asperger-Syndrom abgegrenzt.

• Das Asperger-Syndrom mit vor allem einer vom Zeitpunkt her altersgerechten Sprachentwicklung (nach der ICD-10 und dem DSM-lV ein Kriterium zur Diagnose – wohingegen nach Gillberg & Gillberg eine verzögerte Sprachentwicklung ein mögliches Diagnosekriterium darstellt) und einem unter formalen Gesichtspunkten korrekten Sprachgebrauch. Menschen mit Asperger-Syndrom sind häufig motorisch ungeschickt.




Diagnosekriterien Autismus

A. Es müssen insgesamt aus 1., 2. und 3. mindestens sechs Kriterien zutreffen, wobei mindestens zwei Punkte aus 1. und je ein Punkt aus 2. und 3. stammen müssen:
1. qualitative Beeinträchtigung der sozialen Interaktion in mindestens zwei der folgenden Bereiche:
o ausgeprägte Beeinträchtigung im Gebrauch einer Vielzahl nonverbaler Verhaltensweisen wie beispielsweise Blickkontakt, Gesichtsausdruck, Körperhaltung und Gestik zur Steuerung sozialer Interaktionen,
o Unfähigkeit, entwicklungsgemäße Beziehungen zu Gleichaltrigen aufzubauen,
o Mangel an spontanen Bestrebungen, Freude, Interessen oder Erfolge mit anderen zu teilen (z. B. durch einen Mangel, Objekte des Interesses herzuzeigen, herzubringen oder darauf hinzuweisen),
o Mangel an sozialer oder emotionaler Gegenseitigkeit;
2. qualitative Beeinträchtigungen der Kommunikation in mindestens einem der folgenden Bereiche:
o verzögertes Einsetzen oder völliges Ausbleiben der Entwicklung gesprochener Sprache (ohne den Versuch, die Beeinträchtigung durch alternative Kommunikationsformen wie Gestik oder Mimik zu kompensieren),
o bei Personen mit ausreichendem Sprachvermögen deutliche Beeinträchtigung der Fähigkeit, ein Gespräch zu beginnen oder fortzuführen,
o stereotyper oder repetitiver Gebrauch der Sprache oder idiosynkratische Sprache,
o Fehlen entwicklungsgemäßer variierter, spontaner Rollenspiele oder sozialer Imitationsspiele;
3. beschränkte repetitive und stereotype Verhaltens-, Interessens- und Aktivitätsmuster in mindestens einem der folgenden Bereiche:
o umfassende eingehende Beschäftigung innerhalb eines oder mehrerer stereotyper und begrenzter Interessenmuster, wobei entweder Schwerpunkt oder Intensität der Beschäftigung abnorm sind,
o auffällig unflexibles Festhalten an bestimmten nichtfunktionalen Gewohnheiten oder Ritualen,
o stereotype und repetitive motorische Manierismen (z. B. Verdrehen, Verbiegen der oder Flattern mit den Händen oder Fingern oder komplexe Bewegungen des ganzen Körpers),
o beharrliche eingehende Beschäftigung mit Teilen von Objekten.




Diagnosekriterien Asperger Syndrom
• Soziale Beeinträchtigung
(mindestens zwei der folgenden Merkmale):
1. Unfähigkeit, mit Gleichaltrigen zu interagieren
2. mangelnder Wunsch, mit Gleichaltrigen zu interagieren
3. mangelndes Verständnis für soziale Signale
4. sozial und emotional unangemessenes Verhalten
• Eingegrenzte Interessen
(mindestens eines der folgenden Merkmale):
1. Ausschluss anderer Aktivitäten
2. repetitives Befolgen der Aktivität
3. mehr Routine als Bedeutung
• Repetitive Routinen
(mindestens eines der folgenden Merkmale):
1. für sich selbst, in Bezug auf bestimmte Lebensaspekte
2. für andere
• Rede- und Sprachbesonderheiten
(mindestens drei der folgenden Merkmale):
1. verzögerte Entwicklung
2. (oberflächlich gesehen) perfekter sprachlicher Ausdruck
3. formelle, pedantische Sprache
4. seltsame Prosodie, eigenartige Stimmmerkmale
5. beeinträchtigtes Verständnis einschließlich Fehlinterpretationen von wörtlichen/implizierten Bedeutungen


• Nonverbale Kommunikationsprobleme
(mindestens zwei der folgenden Merkmale):
1. begrenzter Blickkontakt
2. begrenzte Gestik
3. unbeholfene oder linkische Körpersprache
4. begrenzte Mimik
5. unangemessener Ausdruck
6. eigenartig starrer Blick
• Motorische Unbeholfenheit
Mangelnde Leistung bei Untersuchung der neurologischen Entwicklung





Erlebnisbericht

Als ich den Raum betrete, fällt mir gleich die Neue in unserem Kreis auf.

Sie ist still, schaut etwas verkniffen aber interessiert.

Die Gespräche um Sie herum scheinen sie irgendwie zu quälen, aber auch zu interessieren.

Als ich in die Runde frage, ob jemand mit kommt, eine rauchen, schließt sie sich mir an.

Im Raucherraum angekommen, wo außer uns niemand ist, beginnen wir, uns ein wenig zu unterhalten.

Sie stellt sich als Andrea (* Name geändert) vor, freischaffende Künstlerin und Kreative.

Im laufe des Gespräches (aus einer Zigarette werden mehrere) erzählt Sie mir, dass Sie unter einer Art des Autismus, dem Asperger Syndrom leidet.

Andreas Gehirn nimmt eingehende Geräusche allesamt als gleichwertig wahr. Egal ob Vorschlaghammer oder das Schnurren einer Katze, Straßenlärm oder ein ruhiges Gespräch.

Laute Dinge sind für sie daher eine Qual.

Sie hat immer Kopfschmerzen, teilweise schier unerträglich.

Sie muss täglich Schmerztabletten einnehmen, um sich über Wasser zu halten, wie sie mir erzählt.

Ein normales Leben ist für Sie unmöglich.

Der Alltag birgt immense Probleme, an die man gar nicht denken würde. Es fängt schon an mit einafchen Dingen wie staubsaugen oder einkaufen gehen.

Für uns Normalität – für Andrea die reinste Qual.

Discotheken, Tanzveranstaltungen, Konzerte – kennt Andrea nicht. Sie würde es dort nicht aushalten.


• Situation so geschehen - der Name wurde aber geändert und ist frei erfunden








Das Verhalten autistischer Kinder

Autistische Kinder können zunächst keine Geste, kein Lächeln, kein Wort verstehen.
Sie ziehen sich zurück, kapseln sich "autistisch" ab – daher der Name!
Jede Veränderung in Ihrer Umwelt erregt sie stark.

Autistische Kinder können nicht spielen und benutzen ihr Spielzeug in immer gleicher, oft zweckentfremdeter Art und Weise.
Sie entwickeln Stereotypien: z.B. Drehen und Kreiseln von Rädern, u.a. Wedeln mit Fäden oder Papier.
Die schematischen Zeichnungen verdeutlichen die wichtigsten Symptome des frühkindlichen Autismus.
Diese sind allerdings in ihrer Zusammensetzung und ihrem Ausprägungsgrad von Kind zu Kind unterschiedlich.
Autistische Kinder haben häufig vom Säuglingsalter an Probleme beim Essen und beim Schlafen und entwickeln selbststimulierende Verhaltensweisen, die bis zur Selbstverletzung reichen können.
Sie bestehen zwanghaft auf ganz bestimmte Ordnungen oder können ihre Eltern zur Verzweiflung bringen durch exzessives Sammeln bestimmter Gegenstände, durch ihre Weigerung, bestimmte Kleidung zu tragen oder durch Wiederholung immer der selben Verhaltensweisen oder sprachlichen Äußerungen.



Das Verhalten von Kindern mit Asperger-Syndrom

Ähnlich wie Kanner-Autisten haben auch Menschen mit Asperger-Syndrom – besonders Kinder – häufig ein Problem mit Reizüberflutung.

Dies kann sich als eine Überempfindlichkeit in den fünf Sinnen, d.h. gegenüber visuellen, akustischen, Geruchs-, Berührungs- oder Geschmacksreizen äußern. Diese Überempfindlichkeit kann bis zu einem „Overload“, d.h. einem Nervenzusammenbruch durch Reizüberflutung führen.
Im Falle einer Reizüberflutung sollte die Person durch eine reizarme Umgebung geschützt werden, damit sich die fünf Sinne wieder beruhigen können. Es besteht auch die Möglichkeit, durch Ohrstöpsel/Lärmschutzkopfhörer, Sonnenbrillen, Vermeidung von unangenehmen Berührungen/Materialien, sowie durch die Vermeidung von für die Person nicht akzeptabler Nahrung und/oder Geruch eine Reizüberflutung zu reduzieren.
Im Gegensatz zu dieser Reizüberempfindlichkeit steht oft eine Unempfindlichkeit gegenüber Schmerzen, die dazu führen kann, dass Warnsignale des Körpers nicht ernst genommen werden; viele Asperger-Autisten sind auch gegenüber der Außentemperatur unempfindlicher als andere. „Einige Erwachsene fühlen sich durch ihre sensorische Überempfindlichkeit im Leben schwerer beeinträchtigt als durch Probleme beim Schließen von Freundschaften, bei der Gefühlssteuerung und bei der Arbeitssuche.“




∙ Eine kleine Recherche von mir zum Thema Autismus – Quellen Wikipedia (Autismus und Asperger-Syndrom)

Vielleicht hilft es euch weiter.
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